das ist eine wunderbare Vorstellung, aber auch eine riesige Herausforderung. Es geht darum, sein Verhalten entsprechend auszurichten.
Die Frage ist, was bedeutet das eigentlich? Nun die göttliche Liebe möchte in Dir leben und dazu bedarf es Deiner Einwilligung und Mitwirkung. Eine Anleitung dazu hat Johannes Tauler vor ein paar Jahrhunderten geschrieben.
Wenn Du das nun liest und sagst, das kann ich nicht, dann ist die Frage, möchtest Du es nicht, ansonsten kannst Du es ja einfach einmal versuchen.
Pause bis Ende März, ich ziehe um.
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DER MENSCH – EIN TEMPEL GOTTES
..Er ging in den Tempel und fing an, auszutreiben, die darin verkauften und kauften. Und sprach: Mein Haus ist ein Bethaus.“ Luk. 19; 45 f.
Mit seinem Wort „Mein Haus ist ein Bethaus“ lehrte Christus die Seinen, die Kinder Gottes, was sie zu tun haben, damit ihr innerer Mensch eine Stätte der Hingabe an Gott sei; denn der Mensch ist seinem Wesen nach ein Tempel Gottes.
Damit unser innerster Seelengrund eine würdige Heimstatt Gottes sei, müssen zuerst die Händler und Käufer hinausgetrieben werden, nämlich der Ungeist der Eigensucht und des Habenwollens, des Trachtens und Gierens nach äußeren Gütern, und alles, was dem Eigenwillen des Ich dient. Dann, wenn alles, was nicht Gottes ist, was Gott ungemäß und ungleich ist, hinausgetrieben ist, wird die Seele wieder das, was sie ihrem Wesen nach ist: ein Tempel Gottes, in dem Gott in Wahrheit wohnt.
Wer sind jene, die im Tempel verkaufen und kaufen? Es sind die, die ihre Liebe und Befriedigung in den Kreaturen und Dingen finden, jene, die, ehe sie einmal an Gott denken, vierzigmal von äußeren Dingen träumen und so ihren inneren Menschen ganz nach außen ziehen und den Tempel Gottes entweihen.
Denn daran ist kein Zweifel: Wer will, daß Gott in ihm wohne und wirke, der muß alle Hindernisse, alles, was nicht seine Ursache in Gott hat oder zu Gott hinführt, aus sich entlassen. Er muß sich darin üben, immer wieder von den Dingen weg und auf Gott hin zu blicken, bis ihm Gott lieber ist als alle Dinge… Dann erst ist der Tempel gereinigt, wenn alle Kreaturen und alle Befriedigung durch sie ausgemerzt sind derart, daß wir sie weder willentlich noch aus Neigung in uns aufnehmen und behalten.
Alsdann sind wir wahre Kinder Gottes, also solche, die Gott wesentlich und gegenwärtig und wirkend in sich wissen – in ihrem innersten Seelengrund.
Die dessen ungewiß sind, die haben nur einen gedachten und gemachten Gott. Ihnen entgeht die lebendige Gegenwart Gottes in ihnen. Sie hängen mehr an den Dingen als an Gott.
Die wahren Kinder Gottes lassen die äußeren Dinge hinfließen, ohne sich tiefer mit ihnen einzulassen, als ihre Notdurft erfordert, während sie das, dessen sie nicht bedürfen, lassen, ohne sich damit aufzuhalten. Sie suchen in allem nach Gott und dringen durch alle Schickungen, seien es gute oder böse, zu Gott. Sie sorgen sich nicht um das, was sie aufhält, widerstehen ihm nicht, sondern blicken bei alledem auf Gott, suchen ihn allein und bleiben in aller Mannigfaltigkeit ihres Einsseins mit dem lebendigen Gott in ihnen gewiß.
Wer sich solchermaßen als Tempel Gottes fühlt und der Gegenwart Gottes in ihm gewiß ist, der wird nicht durch die Dinge und Weisen der äußeren Welt verwirrt und zerstreut, was auch immer geschehen mag, sondern er weiß sich Gott im Gemüt ganz nahe und bleibt seiner inneren Gegenwart bewußt. So kann ihn nichts Äußeres entfrieden.
Wo aber ein Mensch von äußeren Dingen und Geschicken entfriedet wird, zeigt das, daß er seiner Gotteskindschaft und der Gegenwart Gottes im Grunde seiner Seele noch unbewußt ist und daß sein Denken, Streben und Handeln mehr nach außen, mehr auf die Dinge, ihren Besitz und Genuß gerichtet ist als auf Gott…
…Wenn der Mensch dessen gewahr wird, soll er sich wieder und wieder nach innen wenden, bis sein Gemüt uneingeschränkt auf Gott gerichtet ist und in allem ihn will und meint, nicht die Dinge, sondern ihn sucht und, was er tut, Gott zuliebe wirkt – nicht nach seinem Willen, sondern nach Gottes Willen.
Denn solange der Mensch lebt und wirkt, ohne Gott in sich zu wissen, lebt und geht er unsicher und alles bleibt ungewiß. Von ihm gilt das Wort der Schrift: „Wehe dem, der allein ist; fällt er, so hilft ihm niemand auf.“ Wenn aber Gott in seiner Seele wohnt, kann ihm nichts und niemand etwas anhaben; er weiß sich jederzeit und allerorten gesichert und geborgen.
Wenn es so mit uns steht, müssen die Krämer, wenn sie mit ihrem Kram hereinkommen, sogleich wieder hinaus, weil kein Verlangen nach ihnen da ist. Und wenn sie versuchen, sich eine Weile ohne unseren Willen und ohne unsere Zustimmung im Tempel niederzulassen, können sie uns nicht schaden, sondern müssen zur selben Tür hinaus, durch die sie eindrangen. Und wenn sie noch etwas ihnen Gemäßes, das nicht göttlich war, in uns fanden, müssen sie das mit sich nehmen, so daß der Tempel unserer Seele bei ihrem Gehen reiner ist denn zuvor.
So müssen den guten Menschen, den Kindern Gottes, alle Dinge zum Besten dienen.
„Mein Haus ist ein Bethaus.“ – Gebet heißt Andacht, heißt Hingabe. Es heißt sich innerlich mit Gott verbinden und ganz dem Ewigen zugeneigt und hingegeben sein. Wenn Du Dich solchermaßen in schweigender Hingabe Gott verbindest, hast Du Andacht, wo Du auch weilst und was Du auch wirkst.
Es ist nicht nötig, daß Du ständig vor Seligkeit vergehst. Das ist nur etwas Hinzukommendes, nur unwesentliches Beiwerk, während das Wesentliche im Lassen liegt, im Sich-Überlassen und Hingeben an Gott, in der Verbindung und Einswerdung, mit der wir das Reich Gottes betreten, das in uns ist.
Nun schreibt Hilarius von drei Weisen und Wegen, die unmittelbar in das Reich Gottes hineinführen und uns in einen lebendigen Tempel Gottes verwandeln. Es sind Glaube, Gotterkenntnis und Gebet.
Was ist Glaube? Ist jeder Christ schon an sich ein Glaubender? Nein. Wie es auf einem Friedhof viele Tote gibt, so sind – auch in der Christenheit viele, die lebendig scheinen, in Wahrheit aber tot sind. Denn lebendiger Glaube ist ein immerwährendes Hingewendet- und Hingeneigtsein zu Gott und zu allem, was göttlich ist. Einerlei, was der Mensch von göttlichen Dingen hört – immer ist es der lebendige Glaube in ihm, der ihm besser ausweist, was Gott ist, und ihm höhere Gewißheit verleiht, als alle Meister ihm vermitteln können. Denn der Glaube wurzelt im inneren Reiche Gottes, in dem das Leben aus seinem eigenen Grunde hervorquillt.
Jene aber, die diesen lebendigen Glauben nicht haben, sind innerlich lau und dürr, kalt und tot, weil unaufgeschlossen für alles, was von Gott kommt und zu Gott hinführt. Sie haben weder Weg noch Weise, in sich selbst zu kommen; sie wohnen nicht in sich, sondern in den äußeren Dingen, und sind sich selber fremd. ..
Die wahrhaft Glaubenden hingegen wohnen und ruhen in sich, wurzeln im inneren Leben, und was ihnen äußerlich Göttliches begegnet, das erweckt sogleich ihr inneres Leben und macht offenbar, daß sie im Reiche Gottes in ihnen leben, das denen, die im Äußeren aufgehen, verborgen bleibt.
Das zweite ist Gotterkenntnis: die findet man eben hier, braucht sie also nicht draußen in allen Fernen zu suchen; denn sie offenbart sich im Innern. Hier strahlt das göttliche Licht, hier tritt man durch das rechte Tor ins Reich Gottes.
Von solchen Menschen, die wissen, daß sie Gottes Tempel sind, kann man mit vollem Recht sagen: „Das Reich Gottes ist in euch!“ Sie finden die Wahrheit, die nur von denen erkannt wird, die in ihrem Innersten daheim sind. Sie finden in sich, was über alles Denken und Verstehen hinausreimt: das Licht im Licht.
Sie brauchen keine äußeren Bücher mehr, sondern lesen im lebendigen Buch von den wunderbaren Werken Gottes und dringen vor bis zur Erkenntnis der Dreieinigkeit Gottes: wie der Vater den Sohn ewig gebiert, wie das Wort ewig im väterlichen Herzen zugegen ist, wie der heilige Geist von beiden ausfließt und wie die göttliche Dreifaltigkeit sich in die Gott zugewandten Menschen ergießt und in ihnen widerspiegelt, und wie sie sich in die Gottheit zurückergießt in namenloser Seligkeit.
Hierin liegt, wie das göttliche Wort sagt, “ das ewige Leben, daß der Mensch in sich den Vater erkennt und Christus, den Sohn, den er gesandt hat,“ Das ist das wahre Leben im Tempel der Seele; hier ist Christus in seiner eigenen Wohnstatt; hier ist das Reich Gottes gefunden – die lebendige Gegenwart Gottes, die alles Leid und alle Leiden löst.
Wer das empfunden hat, der weiß es. Und wer dies in seinem Leben am innigsten empfindet, der ist im ewigen Leben, im Reiche Gottes, Gott am nächsten.
Das dritte ist das Gebet. Es ist zunächst Einwärtswendung, Hinneigung des Beters zu Gott und Eingang des Gemüts in Gott. In einem höheren Sinne ist es eine vereinende Einkehr des geschaffenen Geistes in den ungeschaffenen Geist Gottes, wenn der erstere sich läßt und sich von der Ewigkeit Gottes bewegen und in die Abgeschiedenheit der Ungeschaffenheit ziehen läßt.
Das tun jene, die Gott mit Christus im Geiste und in der Wahrheit anbeten. In solchem Gebet wird verloren und gefunden. Verloren wird der Tempel und der Geist und alles, was nicht Gott ist; es ist in Gott eingeflossen und entworden. Und ist ein Geist mit Gott geworden, wie Paulus sagt: „Wer Gott anhängt, der wird ein Geist mit Gott.“ – Und gefunden wird die Einheit. Wie das geschieht, läßt sich mit Worten nicht beschreiben, sondern nur erfahren. Denn was darüber ausgesagt werden kann, ist der Wirklichkeit so fern und so gering wie ein Sandkorn gegenüber dem Himmel.
Daß wir es selbst erfahren und erlangen, dazu helfe uns Gott!
Johannes Tauler (ca. 1300 bis 16.3. 1361) aus Das Reich Gottes in uns
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BD. Nr. 7895: Gegenwart Gottes …. Zubereiten zum Tempel Gottes ….
Ich will in euren Herzen Wohnung nehmen …. Ich will euch gegenwärtig sein können zu jeder Zeit, Ich will, daß ihr Meine Gegenwart ersehnet und darum euch also auch herrichtet als Tempel, in dem Ich wohnen kann …. Und das bedeutet, daß ihr euch frei machet von allen unreinen Begierden, von allen Fehlern und Schwächen, daß ihr euch zur Liebe gestaltet, weil die Liebe euer Herz ausschmücket und also dieses nun zu einem Gefäß wird, das Meine Liebe und Meinen Geist nun aufnehmen kann …. das Mir Selbst Wohnung ist und bleibt, und ihr nun auch Meine Gegenwart erfahren werdet …. indem Ich Selbst euch anspreche und in dauerndem innigen Verkehr mit euch stehe. Wenn Ich euch gegenwärtig sein kann, dann habt ihr wahrlich eure Erdenlebensprobe bestanden, dann seid ihr wieder zurückgekehrt zu Mir, von Dem ihr euch einst freiwillig entferntet …. Wenn Ich euch gegenwärtig sein kann, dann ist euer ganzes Sinnen und Trachten nur geistig gerichtet, dann werdet ihr oft in Gedanken bei Mir verweilen, ihr werdet Zwiesprache halten mit Mir, ihr werdet euch niemals mehr allein fühlen, sondern stets der Gegenwart eures Vaters bewußt sein und dadurch inneren Frieden und Glückseligkeit empfinden schon auf Erden, denn irdische Lasten und Sorgen drücken euch dann nicht mehr, weil ihr alles Mir übergebet und weil ihr dessen gewiß seid, daß Ich alles für euch regle, Der Ich euch gegenwärtig bin, Der in euch wohnet und wahrlich auch treulich für euch sorgen wird. Lasset Mich Wohnung nehmen bei euch, und richtet euch so her, daß ihr eurem Vater von Ewigkeit eure Liebe erzeiget …. Machet euer Herz zu einem Tempel Gottes …. gestaltet euch zur Liebe, weil die Ewige Liebe nur dort Aufenthalt nehmen kann, wo Liebe ist …. weil Ich nur in Meinem Urelement sein kann und weil Ich Mich nach eurer Liebe sehne. Dann aber wird nichts mehr uns zu trennen vermögen, dann ist das Kind mit seinem Vater vereint, und dann wird es Ihn hören dürfen jederzeit, es wird mit dem Vater verkehren können wie einst, wo Ich Mich Meinen Geschöpfen offenbarte im Wort, wo sie ständig Meine Ausstrahlungen empfingen und unbeschreiblich selig waren. Und der Liebegrad von euch während des Erdenlebens wird auch den Grad eurer Seligkeit bestimmen, den Meine Gegenwart in euch auslösen kann. Und wenn in euch Mein Wort ertönet und ihr den Beweis Meiner Gegenwart erhaltet, dann soll euch dies zu immer tieferer Liebe anregen, denn ihr empfanget vom Vater in euch eine köstliche Gabe, die wieder nur Liebe ist und Liebe erwecken oder vertiefen soll …. Und dann sollet auch ihr Mir eure Liebe beweisen …. Ihr sollet Meine Liebelehre hinaustragen in die Welt, ihr sollt eure Mitmenschen anzuregen suchen, ein Leben in Liebe zu führen, ihr sollt auch ihnen verhelfen wollen, zu einem Tempel Gottes zu werden …. Ihr sollt auch in ihnen das Verlangen nach Meiner Gegenwart erwecken und sie anregen, in Liebe zu wirken auf Erden. Und ihr werdet wahrlich Liebewerke verrichten, die Mir wohlgefällig sind …. Denn Ich möchte in allen Menschen Wohnung nehmen, Ich möchte zu allen Selbst sprechen können, weil Ich dann Mein Ziel erreicht hätte, daß ihr Menschen euch umgestaltet habt zur Liebe, daß ihr euch nun auch mit Mir vereinigen könnt und selig werdet ….
Amen
Bertha Dudde – Kundgabe 7895 vom 19. 5. 1961 – Buch 82
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