Vater unser

Das am meisten gesprochene Gebet in der christlichen Welt ist das von Jesus selbst gelehrte Gebet, das Vater unser.

Vater unser in dem Himmel – wir erkennen Gott als unseren Vater an,

Dein Name werde geheiligt – Du bist uns heilig,

Dein Reich komme – die himmlische Liebe und der Frieden komme zu uns auf die Erde,

Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel – mit diesen Worten geben wir Gott freie Hand, daß sein Wille geschieht. Er hat uns zwar den freien Willen gegeben, aber wir können diesen seinem Willen unterstellen.

Unser täglich Brot gib uns heute – es die Bitte um das Lebensnotwendige, nicht für immer, aber für diesen Tag.

Und vergib unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben – das Auseinandersetzen mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten steht im Vordergrund, daher die Bitte um Vergebung der Schuld. Und wir vergeben unseren Schuldigern und lassen diese los, unser Vater im Himmel wird sich darum kümmern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. – Lass uns nicht erneut Schuld auf uns laden, sondern uns lass uns den Versucher erkennen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. – Und nochmals die Bestätigung und Anerkennung der Größe Gottes – unser aller Vater.

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Vom Beten – Das Vaterunser
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.
Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.
Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.
Darum sollt ihr also beten:

Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.
Unser täglich Brot gib uns heute.
Und vergib unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer
himmlischer Vater auch vergeben,
Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.

Neues Testament Matthäus 6, 5-15 Luther-Übersetzung

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Vom Vertrauen beim Beten
Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Denn wer da bittet, der nimmt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater ums Brot, der ihm einen Stein dafür biete? und, so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch biete?
oder, so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür biete?
So denn ihr, die ihr arg seid, könnet euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Neues Testament Lukas 11, 9-13 – Luther-Übersetzung

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BD. Nr. 1368: „Und führe uns nicht in Versuchung ….“ Vaterunser ….

Und führe uns nicht in der Versuchung …. Ihr habt die Sünde jederzeit zu fürchten, denn sie umlauert euch stets und ständig. Und daher sollt ihr wachsam sein und des Gebetes nicht vergessen, ihr sollt des öfteren Gott anrufen, auf daß Er euch schütze vor jeglicher Gefahr der Seele. Es ist des Feindes List und Tücke zu fürchten, er schlängelt sich in jeder Form an das Erdenkind heran, um seinen Einfluß geltend zu machen. Und immer wird er die Sünde so gestalten, daß es den Menschen reizt und er alle guten Vorsätze vergißt. Und daher sollt ihr wachen und beten …. wachsam sein, daß er euch nicht überliste, und beten um Kraft, ihm widerstehen zu können. Und so ihr zu Gott Selbst eure Zuflucht nehmt, wird Er euer Vertrauen lohnen und Sich Selbst zum Schutz bereit erklären, und Er wird verhindern, daß der Widersacher weiter sein Ränkespiel euch gegenüber ausführt …. Und so der Wille des Menschen stark ist, wird er verlieren, und dies veranlaßt ihn zu erneutem Versuch unter anderer Flagge. Und darum spricht der Herr: „Bittet Mich um Hilfe, Ich will sie euch angedeihen lassen.“ Schon der Gedanke, den ihr bittend zur Höhe sendet, wird um euch eine Mauer aufrichten, die nun der Feind nicht einreißen kann, denn Gott läßt wohl dem Gegner die Freiheit, seine Macht zu gebrauchen, um dadurch auch den Willen des Menschen anzufachen zum Widerstand, doch so der göttliche Heiland gleichfalls angerufen wird, um ein Menschenkind zu erretten, und so ihr also im Geist und in der Wahrheit eure Hände emporhebt, könnet ihr allzeit Seiner Hilfe gewärtig sein, denn Er Selbst hat euch gesagt, wie ihr beten sollt …. Er wird euch stärken und Kraft geben zum Widerstand, Er wird aber auch die Versuchungen des Feindes von euch abwenden, denn das ist des Vaters Wille, daß ihr das Gebet nützet, das Er Selbst euch gelehret hat. Es umfasset alle Bitten, die fast ausschließlich dem Seelenheil gelten. So ihr innig diese Bitten dem Vater im Himmel vortragt, wird Er euch bedenken gemäß eurer Würdigkeit …. Und also trachtet danach, der göttlichen Gnade würdig zu werden, auf daß sie auf euch überfließe und ihr also die Kraft aus Gott in Empfang nehmen könnt. Und es verheißet euch der Herr Seine Hilfe, daher nützet diese, und danket dem Schöpfer des Himmels und der Erde für Seine unendliche Liebe und Güte, die einen jeden Menschen betreut. Und es wird der Einfluß des Gegners immer geringer werden, er wird des ständigen Kampfes müde werden und, so er keinen Erfolg merket, ablassen von euch …. Also ihr werdet „erlöset sein von allem Übel ….“ Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 1368 – 2. 4. 1940 – Buch 23

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Heilmethoden

Ein Vergleich der Heilmethoden wurde am 8. 6. 1873 durch Gottfried Mayerhofer gegeben.

Dabei werden nicht nur Heilmethoden beschrieben, sondern auch der Aufstieg des Menschen durch das materielle, seelische und letztendlich geistige Heilen durch die Verbindung mit der göttlichen Liebe angeregt.

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Hinweis:

Neue Beiträge stelle ich jeweils am Freitagabend ein. Leider ist es möglich, die Suchmaschinen zu manipulieren, am einfachsten ist es www.madrigatha.de aufzurufen, um den aktuellsten Beitrag zu sehen.

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  • Allopathie, Homöopathie, Heliopathie, Hydropathie und
    Magnetismus
    a) G.M. (v. 8.6.1873) — Hier habt ihr eine Menge Titel von Heilmethoden, die mit verschiedenen Mitteln den Krankheiten entgegenwirken sollen, welche ihr blinde Menschen euch selbst durch Unachtsamkeit, Unverstand und Genußsucht
    aufbürdet. Alle diese Heilmittel, welche da angegeben wurden, haben neben ihrer von den Menschen gefertigten Klassifikation noch eine höhere, tiefere, die ihr nicht kennet und die euch aufzudecken der Zweck dieses Wortes sein soll, damit die Menschheit einmal ersehe, mit welchen Mitteln sie hantiert und war
    um so oft das Gegenteil von dem, was bezweckt werden sollte, als Erfolg hervortritt.
    Ich führte euch oben die aus fremden Sprachen genommenen Ausdrücke für gewisse Heilmethoden an, weil eben mit diesen Namen nicht allein die Heilart eines jeden Systems von dem andern streng abgegrenzt ist, sondern weil auch ihr unter und mit diesen Namen euch besser zurechtfindet, während, würde Ich
    die besser bezeichnenden (deutschen) Namen für diese Heilarten nehmen, die nötige Erklärung hinzukommen müßte, was Ich denn eigentlich damit meine. Da Ich aber am besten weiß, wie Ich mit euch verfahren muß, so habe auch Ich diese Titel gewählt. Und ihr werdet von denselben aus in Meine Ansichten weit leichter eingehen, als von Meiner Beurteilung auf eure Begriffe
    zurückzugreifen.
    Eure Gelehrten und Mediziner haben recht getan, wenn sie ihren Systemen und auch ihren entdeckten Dingen, Gesetzen usw. zumeist Namen aus fremden Sprachen gegeben haben, besonders aus Sprachen verschwundener Völker, weil so — während der Forschungsgeist der Menschen stets Neues entdeckt — doch die Namen, mit denen er die entdeckten Dinge belegt, aus einer Sprache
    herrühren, die keine Veränderung mehr erleidet und so das Studium dieser Wissenschaften für alle Menschen, welcher Nation sie auch angehören, bei weitem erleichtert wird.
    Dieses lateinische oder griechische Benennen schadet dem Ganzen nicht und nützt dem Studierenden, daß er nicht soviel Zeit nötig hat, um in seine Muttersprache Benennungen zu übertragen, welche in älteren Sprachen oft kürzer und einfacher als in seiner eigenen gegeben sind.
    Wie es nun die Gelehrten und Doktoren machen, so will auch Ich mit diesen Heilmethoden verfahren und will ihnen ebenfalls Namen aus alten Sprachen beilegen, welche eben neben der Bezeichnung auch das Wesen zugleich erklären sollen, warum, wie und wann ein Heilverfahren mit Erfolg gekrönt sein könnte oder nicht.
    So wie eure Doktoren von dem perfekten (gesunden) Organismus eines menschlichen Körpers ausgehend auf dessen Fehler und Störungen schließen, sodann die nötigen Mittel anwenden, um die Ordnung wiederherzustellen, ebenso will auch Ich, von den Grundprinzipien Meiner Schöpfung als großem Lebensorganismus ausgehend, euch klar beweisen, warum der gestraft wird,
    welcher Meinen Gesetzen entgegenhandelt, und nur die Rückkehr zu Meiner Ordnung das gestörte Gleichgewicht zwischen ihm und Meiner Natur wiederherstellen kann.
    Sehet, Meine Kinder, als Ich die materielle Welt ins Leben rief und zur ewigen Fortdauer, zum Wechsel und zur Erneuerung des Daseienden die großen Grundgesetze feststellte, nach welchen alles Geschaffene, Wesende sich gestalten, sich vervollkommnen und am Ende vergeistigen solle, da mußte natürlich beim Lichte auch der Schatten, beim Guten auch sein Gegensatz, das Schlechte, bei der Ordnung auch der Drang zur Unordnung, bei Gesetzen die
    Versuchung zum Dawiderhandeln, entstehen.
    Denn nur so konnte die Materie, deren innerster Grund doch nur Geist ist, einer weiteren Ausbildung fähig sein; und wie — in der untersten Materie angefangen — kosmische Gesetze den freien Willen der höheren Klassen ersetzen müssen, so mußte ein Sündigen gegen das Gesetz, ein Kämpfen und Ringen zwischen
    Licht und Schatten, zwischen Gutem und Bösem, zwischen Rechtem und Schlechtem, dasein, damit die auf diese Art erprobten Wesen sich frei selbst gestalten, selbst ausbilden, selbst vervollkommnen können und so durch die Materie das Geistige läuternd endlich wieder zu ihrem Ursprung zurückkehren und, die ganze Laufbahn als Prüfungs- und Läuterungsweg erkennend, das Ziel erreichen, wegen dessen die materielle Welt geschaffen wurde.
    Nun seht, alles Sündigen gegen Meine Urgesetze ist eben auch nichts anderes als ein „Krankwerden“, das heißt, ein Stören der gerechten Ordnung. Dieses Stören kann herbeigeführt werden durch eigenes oder fremdes Verschulden, durch notwendig bedingte oder auch freiwillige Veränderungen des organischen Baues eines jeden Dinges. Denn „krank“ heißt in diesem Sinne auch beim Steine, wenn er seiner primitiven Anordnung entgegen andere Verhältnisse
    eingehen muß, die zwar seine Veränderungen anbahnen, aber durch die inneren geistigen und äußeren materiellen Einflüsse bedingt, seine Auflösung, seine andere Bestimmung, seine Verwandlungen bestimmen und bezwecken müssen. Denn so wie er geschaffen, konnte er nicht bleiben, da (wie in jeder Kreatur beim ersten Atemzuge Tod und Leben miteinander kämpfen) auch in ihm bei
    der ersten Minute seines Bestehens schon die Veränderungsgesetze auf ihn einwirken.
    Deswegen könnte man die Krankheiten oder Störungen des natürlichen Prozesses bei allem Geschaffenen in nötige, bedingte oder freie und unfreiwillige einteilen; wie ja auch beim Menschen und bei jeder lebenden Kreatur der Tod oder Übergang von einem Stadium ins andere der Abschluß ist des seit der Geburt angebahnten Störungsprozesses des Bestehenden, welcher ebenfalls das „ewige Verändern“, oder die Krankheit, bis zur Auflösung genannt werden kann.
    Nun, nachdem wir den eigentlichen Begriff von Gesundheit und Krankheit näher bezeichnet haben, so bleibt uns nur noch übrig zu erörtern, inwiefern denn diese von Geburt aus anfangende Krankheit oder immerwährende Störung des Lebensorganismus gerecht und inwiefern dieselbe nicht am Platze ist. Alles, was besteht, hat, wie Ich es vorher sagte, den Drang des Bestehens, des
    Veränderns, des Auflösens und des Sich-vergeistigens. Einem jeden Dinge ist aber in seiner eigenen Organisation soviel Lebenskraft gegeben worden, daß die Zerstörungseinflüsse der Außenwelt nicht so schnell ihren Zweck erreichen können, sondern daß der Verwandlungs- und Auflösungsprozeß nur nach und nach, nach gewissen Alters- oder Entwicklungsgesetzen, sich vollführen soll.
    Daher wird die Störungs- oder Krankheitsperiode eines jeden Dinges immer durch neu hinzukommende Lebenskraft so lange ausgeglichen, bis das Ding in der großen Kettenreihe alles Geschaffenen den Zweck, zu dem es geschaffen wurde, erfüllt hat.
    Das Beschleunigen dieses Prozesses durch künstliche Fehler gegen das angestammte Naturgesetz bedingt daher die uns sichtbare, nähertretende, eigentliche Krankheit oder die sichtbare Strafe gegen das Mißachten allgemeiner Naturgesetze.
    Der Mensch nun, welcher als letztes Glied der Schöpfungen auf eurem Erdball,mit freiem Willen begabt, tun kann, was er will, dieser freie Mensch, durch seine geistige Gewalt und seine materiellen Leidenschaften gedrängt, wirkt in dieser Hinsicht am meisten ein, sowohl durch Verheerungen der Oberfläche der
    Erde oder durch öffnen ihres inneren Schatzes, daß selbst die Erde in ihren Elementen krank wird, daß sie ihre Bestandteile — seien es ponderable oder imponderable (wägbare oder unwägbare) — verändern muß und so, auch wieder auf ihre Bewohner rückwirkend, auch diese krank macht, sie zum Auflösungs und
    Veränderungsprozeß mächtiger antreibt und dadurch sichtbar hervortretende Krankheiten bei Pflanzen, Tieren und Menschen hervorbringt.
    b) Um nun diese Störungen, „Krankheiten“ genannt, wieder auszugleichen, bemühten sich die Menschen schon in frühester Zeit, heilende Mittel zu finden, welche ihnen wiedergeben sollten, was sie oft so leichtsinnig verloren haben, das ist die Gesundheit.
    Je mehr die Menschen in den ältesten Zeiten dem großen Schöpfungsplan gemäß lebten, desto weniger wurden sie krank, desto weniger störten sie den von der Natur angewiesenen Verlauf, der ihnen angewiesen war, um ihre Mission als irdische Menschen zu vollführen und die geistige leichter antreten zu können. Sie lebten im Einverständnis mit der Natur, und ihr eigener Organismus unterlag keiner anderen Störung als der gesetzmäßigen, welche
    durch Unbrauchbarkeit der Organe endlich den Tod herbeiführen mußte, da alle anderen Einflüsse durch tägliche Ersetzung von Lebenskraft wieder ausgeglichen wurden.
    Mit dem Entfernen von diesem Wege traten verschiedene Umstände ein, welche das gesunde Leben der Menschen bedrohten. Je weiter die Menschen von den Urgesetzen abwichen, desto weniger halfen ihnen die einfachen, natürlichen Mittel zur Herstellung ihrer verlorenen Gesundheit, desto kräftiger wirkende mußten sie suchen, weil die einfachen nicht mehr ausreichten. So sanken die Menschen herab, verkürzten sich ihr Leben und vermehrten sich ihre Leiden.
    Und so entstand nach und nach das, was in früherer Zeit ein jeder wußte, nun als Wissenschaft einzelner, welche sich der Heilkunde ganz widmeten.
    Die erste und leichteste Methode, zu heilen, war natürlich: aus dem, was die Menschen krank machte, ebenfalls auch die Heilmittel zu suchen. Und da die Menschen meist durch unmäßigen Genuß materieller Speisen und Getränke erkrankten, so suchte man aus dem Reiche, aus welchem die Speisen genommen werden, auch die Heilmittel.
    So entstand die Allopathie, oder wie Ich dieselbe nennen möchte: „Die Heilkunst mit der Materie“.
    Materielles machte die Menschen krank, Materielles sollte sie wieder gesund machen. Materiell waren sie selbst geworden, und so korrespondiert (bei diesem Zustand) diese Heilmethode mit dem Organismus des menschlichen Körpers am besten, wobei der Mensch im allgemeinen auch wieder materiell hergestellt wurde (damals war ja auch die richtige Erkenntnis des Wesens der einzelnen
    Kräuter usw. noch untrüglicher), um materiell sich von neuem wieder ruinieren zu können. So ist auch heutzutage noch diese Heilmethode die weitverbreitetste, und sie ist es, welche ihren Ärzten und Patienten für den Augenblick am leichtesten hilft.
    Je mehr die Menschheit ins Materielle hinunter sinkt, je komplizierter ihre Lebensweise wird, desto weniger vermögen aber die früheren Mittel einen Organismus, der durch Unordnung zerrüttet ist, wieder aufzurichten. Man griff daher zu Giften. Denn die sanften balsamischen Kräuter, die leichten Mittel, reichen nicht mehr aus, den genußsüchtigen Menschen „unter die Arme zu greifen“, und so müssen Gifte ersetzen, was milde, unschuldige Mittel nicht mehr vermögen.
    Wenn nun den allopathischen Ärzten viele Patienten sterben, wenn sie, eine Krankheit heilend, zehn andere in den Leib des Leidenden hineinjagen — Krankheiten, welche mit der Zeit wieder hervortreten müssen —‚ so ist es natürlich, daß die Lebensdauer des Menschengeschlechtes stets abnimmt, stets kürzer wird, und die Nachkommen der geschwächten Eltern stets kränker werden.
    Mitten in diesem materiellen Verfall, welcher wenn er so fortginge, zum gänzlichen Aussterben der menschlichen Rasse führen würde, erbarmte Ich Mich der Menschheit und erleuchtete einzelne Männer, welche eine andere Heilmethode aufstellten, die nicht auf den körperlichen Organismus des Menschen, sondern auf seinen seelischen wirkt, und so durch eine höhere Potenz die Seelenkraft, den materiellen Körper und das Gleichgewicht in seinem
    Organismus wiederherstellen sollte.
    Diese Heilmethode nannte man Homöopathie oder wie Ich sie nennen möchte: „Seelen-Heilkunst“. Denn die Seele wirkt hier zur Heilung gerade mit den nämlichen Mitteln im kleinsten Maße, welche im großen die Krankheiten hervorbringen würden — und warum? Ebendeswegen, weil in Meiner Natur nichts Schädliches ist, sondern nur in der Art und Weise, wie es gegeben, und in
    Quantität und Qualität der Grund liegt, daß das nämliche entweder nutzen- oder schadenbringend ist.
    Sehet, das Wasser ist, im gerechten Maß gebraucht, gewiß nicht schädlich. Und doch, im Überfluß angewendet, bringt es euch den Tod. Und so verhält sich noch vieles.
    Bei den Arzneien, welche in der Homöopathie gegeben werden, wirkt nicht die Materie, sondern nur das Geistige der Materie. Dieses Geistige aber hat sehr viel Verwandtes mit den Stoffen, aus welchen die Seele des Menschen und der Tiere zusammengesetzt ist. Und wo bei Krankheiten das eine oder andere mangelt, da wird homöopathisch das Fehlende der Seele wieder ergänzt und so die Ordnung wiederhergestellt.
    Wenn die Allopathen nur ein wenig aufmerksam sein möchten, so könnten sie leicht aus den Wirkungen der homöopathischen Mittel entdecken, was bei ihrer Behandlungsweise gerade das Schädliche für den Organismus des Menschen ist. Allein leider sind diese „Doktoren“ so eifersüchtig und unzugänglich gegen jede
    Einrede, daß selbst Meine eigene Zurechtweisung sie auf keinen besseren Standpunkt bringen kann.
    Durch die Homöopathie erhält die Seele ihre Kraft wieder; sie ergänzt sich und arbeitet so seelisch, was der Allopath materiell zu bezwecken sucht.
    Der Homöopathie am nächsten steht die Heliopathie oder Sonnen-Heil-Kunde, auch „Sonnenkur“ genannt, als eine Art, die gestörten Verhältnisse des menschlichen Organismus wiederherzustellen vermittels des Sonnenlichtes, sei es in Materie gebunden, sei es durch Einwirkung desselben direkt auf den Leidenden. Diese Art und Weise, zu heilen, habe Ich euch genauer beschreiben lassen. Und ihr kennet sowohl den Grund als auch die Wirkung davon. Was Ich
    hier sagen will darüber, sei für jene, welche von dieser Heilmethode noch nichts wissen und doch vielleicht bloß durch sie ganz geheilt werden könnten.
    Die Sonne ist der Träger, ihr Licht der Erhalter alles Lebens. Ohne die Sonnenwärme, ohne ihr Licht bestünde weder eure Erde noch ein anderer die Sonne umkreisender Planet! Wenn also die Sonne als Erhalterin des ganzen Systems dasteht, so muß sie auch alles besitzen, was zum Erhalten desselbengehört. Und ebendeswegen, da Erhalten gleichbedeutend ist mit gesetzmäßiger Ordnung im Ganzen, muß die Sonne auch die Ausgleicherin der Mißstände sein,
    da sie und alle ihr untergeordneten Weltkörper Meine Ordnung als höchstes Gesetz erkennen und nur in demselben fortbestehen können.
    Die Sonne hat also die Kraft und Fähigkeit, alle Störungen auszugleichen und, wo ein Mangel ist, das Fehlende zu ersetzen. Und ebendeswegen ist die Sonnenkur eine der einfachsten aber auch wirksamsten, weil sie, wie die Homöopathie, mit einfachen, geistigen Schöpfungselementen der Seele wiedergibt, was sie durch Verirrungen eingebüßt hatte.
    Die Tausende der Mittel der Allopathie sind in der Homöopathie [der Stoffmenge nach] schon bedeutend reduziert. Die Sonnenkur vereinfacht sie noch auf bei weitem wenigere, was den Beweis gibt, daß selbst Mein großer Weltenbau nur auf ganz wenigen Hauptgrundgesetzen beruht, und daß der Mensch je mehr er wieder geistig wird und wieder dem Reiche sich nähert, von wo er ausgegangen, er desto weniger Mittel braucht, um seinen Organismus (wenn er gestört ist) wieder so herzustellen, daß eine gesunde Seele in einem gesunden Körper zu Lob und Dank gegen ihren Schöpfer stets mehr vor- und aufwärts steigen kann.
    Nächst der Heliopathie oder Sonnenheilkunde kommt nun die Hydropathie oder „Wasserkur“. Wie die Sonnenkur mit Licht, so will die Heilmethode der Wasserkur mit verdichtetem Licht oder verdichteter Atmosphäre auf den kranken Körper heilend einwirken, und zwar hauptsächlich durch die Oberfläche des Körpers auf die innere Organisation. Was die Sonnenkur als Heilmethode
    mit Weltenäther oder Sonnenlicht, das leistet die Wasserkur mit den Elementen der Erdseele, welche als Mutter alles auf eurer Erde Geschaffenen im Wasser noch immer die Schöpfungs- und Gebärungskraft besitzt wie einst, wo aus dem Schoße des Wassers das ganze Festland hervorgegangen ist, welches noch heute
    durch diese Mutter genährt, erhalten und seiner Bestimmung zugeführt wird.
    Menschen, ihr seid Kinder der Erde! Und ebendeswegen hat auch die Erde und was auf ihr ist und was sie umgibt materiellen Einfluß auf euer Dasein. Und wie ihr auf sie, so kann auch sie auf euch einwirken. Daher die Macht des Wassers auf eure Organe! Da schon selbst euer eigener Organismus mehr als zu Dreivierteilen ihm angehört, so wirkt durch die Haut das geistig Schaffende
    dieses Elements auf die innere Organisation. Und wie das Wasser auf und in der Erde deren Gedeihen, Pracht und Schönheit hervorbringt, so belebt auch euch innerlich und äußerlich der Einfluß des Wassers und macht euch tüchtig, eurer Seele ein gesundes Kleid zu erhalten.
    Schon bei der Sonnenkur seht ihr eure Heilmittel auf wenige
    zusammenschmelzen, hier bei der Wasserkur steht nur ein einziges da, welches in manchen Fällen besonders heilbringend und im allgemeinen nie zu übersehen ist.
    Die mehr oder minder guten Wirkungen und die kürzere oder längere Zeit, in welcher das eine oder das andere zu heilen möglich ist, sowie andererseits die Nachwehen des einen oder andern Krankheitsfalles sind die einzigen Merkmale,nach welchen eine Methode der anderen vorzuziehen ist; wobei eben jeder
    Mensch seiner eigenen Überzeugung oder Neigung folgt und dadurch kundgibt, ob er selbst mehr Materie oder mehr Geist ist!
    c) Wir werden jetzt aber auf noch feinere, höherstehende Heilmethoden übergehen, wobei das Ende euch zeigen möge, daß, wo alles vereint ist und alle Bedingungen erfüllt sind, nie Schaden, sondern nur Gutes bewirkt werden kann.Wir kommen nämlich jetzt zur nächsten Art der Heilung, das ist die magnetische Behandlung, als „animalischer“ oder leiblicher Magnetismus bekannt.
    Seht, Meine Kinder, ein jedes Ding hat einen gewissen Bereich, in welchem es seine Kraft auch auf andere äußern kann, und dieser Bereich ist seine es umgebende Atmosphäre oder sein ihm eigener Dunstkreis. Mittels dieses Dunstkreises schließt jedes Ding sich selbst ab, ist aber auch wieder eben durch denselben mit allen andern Dingen verbunden. Diese Eigenatmosphäre ist eben diejenige Kraft, welche auf andere lebende Wesen oder auch auf nichtlebende
    Dinge ihren Einfluß ausübt, was bei den anorganischen willenlos, bei den organischen aber mehr oder weniger mit Willen und demgemäß bewußt ausgeführt, verstärkt und vermindert werden kann. Diese Lebensatmosphäre hat auch ein jeder Mensch. Und durch sie steht er mit seinen Nebenmenschen und mit der ihn umgebenden Welt stets in Verbindung.
    Diese Atmosphäre als Heilmittel zu gebrauchen, ist schon von altem Datum. Und viele gebrauchten und mißbrauchten sie, ohne doch eigentlich zu wissen, was sie getan haben, und ohne zu wissen, was sie damit leisten könnten. Unter dem Namen „animalischer“ oder „leiblicher Magnetismus“ bekannt, bedeutet dieses Verfahren nichts anderes, als durch Willenskraft diese Lebensatmosphäre in andere einströmen zu lassen, nach Belieben viel oder wenig, und so heil- oder auch unheilbringend.
    Hier bei diesem Heilverfahren haben schon die feinsten, imponderablen Stoffe der Weltschöpfung begonnen, euch den Einfluß bemerkbar zu machen, unter welchem alles lebt und webt und dem sich nichts entziehen kann. Schon ist es geistige Einwirkung der feinsten materiellen Stoffe, welche, dem einen
    mangelnd, durch den andern ihm zugeführt werden. Und dennoch ist es nicht der letzte Kursus der euch lehrt, wo und wie Heilung gegeben und die Wiederherstellung der Gesundheit bewerkstelligt werden kann.
    Denn an diesen animalischen Magnetismus reiht sich ganz enge der
    „animalische“ oder seelische Magnetismus. Es ist dies die Macht der Seele, auf die Seele anderer einzuwirken, dieselbe in Stimmungen und Zustände zu versetzen, worin sie dann selbst der Arzt und Heiland ihrer eigenen Krankheit werden kann.
    Bei dieser Heilmethode ist schon kein leibliches, materielles Einwirken mehr; sondern das Höchste und Geistigste, was die Seele hat, ihr Gottesfunke, muß hier im Behandelnden auftreten und der Seele des Leidenden die Macht verleihen, das Band zu lockern, welches diese an ihren Körper bindet, ihr das geistige Auge zu öffnen, damit sie selbst die Schäden ersehe, welche ihren
    Organismus beeinträchtigen, und sie so Selbstheiland werde, während bisher nur andere sie kurieren mußten. Hier bei dieser Heilmethode sind die Schranken geschwunden, die den Selbst-Arzt an sein Ich, an seine Erdscholle und ihre Produkte knüpften. Zeit und Raum haben sich da vereinigt in dem Begriffe der Ewigkeit. Keine Finsternis herrscht, nur Licht, Licht überall, außerhalb des
    materiellen Körpers und in ihm. Die Seele erkennt da ihren Geist, ihren Körper, ihre Verbindung mit dem Geisterreich, ihre Stellung zu Mir, dem einzigen, großen Schöpfer und liebenden Vater!
    Könnten oder wollten alle Menschen auf diese Art heilen, sie würden dann erst ihre Blindheit beweinen müssen. Aber es ist nicht möglich, daß die Menschen diesen Standpunkt leicht erreichen, wenigstens nicht im allgemeinen, weil dazu ein hoher geistiger Standpunkt gehört. Man muß zuerst selbst als edelstes Wesen dastehen, bevor man auf den Gebrauch von Kräften Anspruch machen will, welche eben wieder das Höchste und Edelste in andern erwecken sollen. Und sowie es dem Heilenden nicht leicht möglich ist, dahin zu gelangen, ebensowenig ist es möglich, dort Edles zu erwecken, wo keines vorhanden ist.
  • Es gehört also ebendeswegen ein hoher Grad von Geistes- oder Seelenschönheit dazu, daß solche Heilungen hervorgerufen und bewerkstelligt werden können. Daher die Seltenheit derselben. Und daher auch der viele Mißbrauch, daher die vielen Enttäuschungen, welche an solche Versuche oft geknüpft sind!
    Heilen ist leicht, aber — erst muß der Standpunkt erreicht sein, daß alle Naturelemente euch zu Gebote stehen. Eben dieses Wiedergeborenwerden ist freilich nicht leicht. — Da wo es aber blüht, da tritt dann auch der letzte und höchste Magnetismus ein, der göttliche, wobei auch Ich mit dem Magnetiseur Meine Hand ausstrecke und mit einem Worte, mit einem Gedanken heilen kann
    und werde, wenn es aus reinen Absichten von seiten des Magnetisierenden verlangt wird und es in Meinen göttlichen Plänen liegt, zu heilen.
    In Meinem Namen zu heilen ist das Höchste, Einfachste und Wirksamste. Aber es ist nicht jedem gegeben; denn dazu gehört viel, ja sehr viel: eine selbstreine Seele, ganzes Vertrauen und hohe Begeisterung, welche die menschliche Seele aus dem Schlamme des Irdischen heraushebt und Mir näherbringt.
    Nur dann ist solches möglich — ausgenommen die Fälle, wo Ich Selbst einem oder dem andern den Auftrag in sein Herz lege, in Meinem Namen seine Hände auszustrecken.
    Wenn Ich einst sagte: „Wenn ihr ernstlich wollet, so heben sich die Berge hinweg und stürzen ins Meer“, so war mit diesen Worten gesagt, daß wenn ihr Menschen euch mit Meinem Willen so vereinigen könnet, daß der eure nie gegen Meine Pläne, gegen Meine göttlichen Absichten anstößt — dann könnet auch ihr vollführen, dessen Ich Selbst fähig bin, und es gehorchen auch euch alle Elemente der Natur, wodurch natürlich auch eine Heilung ein leichtes wird. Aber bis dorthin zu kommen, ist ein weiter Weg, ist viel Vertrauen, ist weite geistige Fernsicht und vor allem viel Demut, Liebe und Barmherzigkeit nötig.
    Nicht im Irdischen Befangene können mit den Elementen schalten und walten, nicht Halbgläubigen und Halbfrommen ist es gegönnt, mit Mir im Bunde Dinge zu verrichten, die auch Ich einst nur Selbst — und nur ausnahmsweise Meine Jünger — auszuführen fähig waren. Zu dieser letzten, alleinig großen Heilmethode gehört weit mehr, als ihr alle glaubet, gehört diese große Zuversicht, wie Henoch einst sie zu Mir hatte und welche nicht so leicht zu erringen ist.
    Strebet danach, aber verlanget sie nicht, bis Ich solche jedem Selbst gebe. Denn ihr wisset nicht, was ihr verlanget, da ihr die Verantwortlichkeit nicht fassen könnet, welche auf euch dann gelegt ist, damit ihr oft trotz des besten Willens keinen Mißbrauch davon machet.
    Überhaupt wünschet euch keine außerordentlichen Verhältnisse! Sie sind nicht immer das, was ihr wähnt. Je mehr Macht einem verliehen ist, je mehr er die geistigen Verhältnisse von den weltlichen zu unterscheiden weiß, desto schwerer wird sein Stand in der Welt, desto größer die Versuchungen, desto größer die
    Verleugnung, um in den Verhältnissen zu wirken, in welche er durch Mich gestellt worden ist.
    d) Sehet, Allopathie, Homöopathie, Heliopathie, Hydropathie, leiblicher, seelischer und göttlicher Magnetismus — sind Stufen zur höchsten Erkenntnis.So steigt eure Wissenschaft, so die Menschheit im Ganzen und der Mensch im einzelnen von der Materie zum Seelischen, vom Seelischen zum Geistigen bis am Ende zum Höchsten, zu Mir, empor.
    So geht es in Meiner Schöpfung, so in den Bestrebungen des geistigseelischen Menschen: Zuerst muß er sich aus der groben Materie des Weltlebens herausarbeiten, dann zum Seelenleben aufsteigen, wo das Geistige in ihm seinen Wert geltend machen will. Sobald die Seele dann vergeistigt, das heißt, mehr Geist als Seele geworden ist, dann sind auch die Eigenschaften derselben
    erweitert, vergrößert und können dann Dinge bewirken, die der gewöhnliche Mensch als Wunder anstaunen wird, eben weil er nicht mit den geistigen Gesetzen der Weltenschöpfung vertraut ist und nie begreift, daß nur Mein Wille mit dem Wort „Es werde!“ Welten erschaffen konnte und die nämliche Kraft, nur in gebundenem Zustande, in jedes Menschenherz gelegt ist.
    Aber um sich dieser Kraft bewußt zu werden, gehört vor allem eine große Buße, eine große Reinigung dazu, auf daß Ich, der Allerreinste, Mich mit dem Menschen vereinigend, Meine Macht durch ihn wirken lassen kann.
    So wie diese Heilmethoden stufenweise aufwärtssteigend in Mir ihren Endpunkt finden, so steigt auch ihr von Grad zu Grad, von Stufe zu Stufe hinan, wobei sich dann auch euer geistiger Gesichtskreis erweitern wird und ihr, wie in einem
    Luftballon emporsteigend und die unter euch liegende Welt in größerem Maßstabe erfassend, eure frühere, beschränkte Ansicht belächeln werdet. Deswegen erging nun auch wieder ein neues Wort an euch, um euch eine Stufe höher zu führen, wo ihr, das Weltliche noch mehr zu euren Füßen habend, wie auf hohen Bergen Himmelslicht einatmet und, Meine Nähe ahnend, euch tüchtig
    machen könnt, stets bessere Arbeiter in Meinem Weingarten zu werden!
    Lasset jedes Pathos zurück und werdet vorerst selbst gereinigt, geheilt, wollet ihr einst andere heilen!
    Dies ist Mein Vaterwort hierüber an euch, die Ich alle so liebe und derentwegen Ich so viel Zeit verwende, um euch mit vielen Worten begreiflich zu machen, wie einfach die Gesetze der Natur sind und wie einfach Ich Selbst bin, indem alle Meine Schöpfungen nur das euch zeigen und predigen, was Mein Ich ausmacht, das heißt Liebe und nur Liebe! — Amen.

Aus dem Buch Heilung- und Gesundheitspflege – Lorber-Verlag

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Weitere Heil-, Diät- und Lebenslehr-Winke siehe unter folgendem Link:

http://www.vitaswing.de/gm/nt-48/index.htm

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Richtige Meditation

Hinweis:
Ich stelle jeweils einen neuen Beitrag am Freitagnachmittag ein. Es ist am besten, meine Seite www.madrigatha.de direkt aufzurufen, da Suchmaschinen manipuliert werden können und evtl. Beiträge dort nicht angezeigt werden, wie es z. B. mit dem Beitrag „Von der Liebe“ vom 6. Sept. geschehen ist.

Es gibt vieli Arten von Meditation, hier geht es um die innere Hinwendung zu Gott bis zum völligen Einssein mit Gott. Die Texte von Johannes Tauler (1300 – 1361) in dem Buch „Das Reiih Gottes in uns“ führen den Leser immer mehr in sein Inneres und in die Nähe der göttlichen Liebe. Es geht darum, das Äußere als das zu sehen, was es ist, als eine Notwendigkeit und das Innere in sich zu finden und dem Eigentlichen zu folgen und sich selbst zu entwickeln.

Das ist mühsam und die Welt will uns von diesem Bemühen immer wieder abbringen, aber bittet einfach Gott, daß Euch geholfen wird und stellt Euch gegen alles Bestreben der Welt, Euch vom Eigentlichen, der Verbindung mit der göttlichen Liebe, abzubringen.

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RECHTE MEDITATION

„Verkläre mich, Vater, bei Dir selbst mit der Klarheit, die ich bei Dir hatte, ehe die Welt war.“ Joh. 17,‘ 4

Daß der Sohn Gottes seine Augen zum Himmel hob und sprach: „Verkläre mich, Vater“, will uns lehren, daß wir gleich ihm unsere Hände und Sinne, unser Gemüt und unsere Kräfte zum Himmel erheben und in ihm, mit ihm und durch ihn beten sollen. Das ist das edelste und vollkommenste Werk, das Christus tat, daß er sich im Geiste anbetend zum Vater wandte.

Diese innere Hinwendung ist mehr als jede äußere. Viele beten und meditieren, um etwas zu erreichen, oder lassen sie andere um Geld und gute Worte für ihr Wohl beten. Von solchem äußeren Handel hält Gott wenig. Wesentlich ist ihm das rechte innere Handeln, das in Wahrheit nicht ein Tun ist, sondern ein Lassen:

Kehre Dich gänzlich von Dir selber und allen geschaffenen Dingen ab und senke Dein Gemüt jenseits aller Kreaturen gänzlich in den tiefen Abgrund Gottes, in wahrer Gelassenheit aller niederen und höheren, äußeren und inneren Kräfte, jenseits aller Sinne und allen Ersinnenwollens – bis zum völligen Einssein mit Gott im innersten Grunde Deines Wesens.

Dann entschläfst Du allen äußeren Weisen und Worten, Übungen und Gebeten. Und dann magst Du Gott um das bitten, um das er gebeten sein will: daß sein Wille geschehe zu Deinem und aller Wesen Besten!

So wenig ein Pfennig ist gegenüber hunderttausend Mark Goldes, so gering ist alles äußere Gebet gegenüber dem inneren Beten, das ein völliges Sich-Lassen, Versinken und Verschmelzen des geschaffenen Geistes mit dem ungeschaffenen Geist Gottes ist, ein wahres Einswerden mit Gott.

Wenn diese Einswerdung das Gebet des Mundes duldet und dadurch ungeschmälert bleibt, dann beten wir mit dem Munde wie mit dem Herzen; denn zwei gute Weisen sind besser als eine. Und wenn man Dich um ein Gebet bittet, ist es gut, daß Du auch äußerlich betest; doch zugleich trage Dein Gemüt hinauf in die lichten Höhen Gottes.

Wenn hingegen ein äußeres Gebet, eine Übung oder ein Werk Dich darin hindert, so laß es unbesorgt; denn nur-äußeres Gebet ist wie Stroh und Spreu gegenüber dem edlen Weizen des inneren Gebets, wie Christus sagt: „Die wahren Anbeter sollen beten im Geiste und in der Wahrheit.“ Und das kann bei wahrer und wesentlicher Einkehr in einem Augenblick geschehen.

Ist die Hingabe vollkommen, dann wird unser ganzes Wesen in einem Augenblick in den innersten Grund eingesenkt, der ganz in den ewigen Gottesgrund ausgeströmt ist, in dem alles ewig gegenwärtig, vollkommen und eins ist.

So betete Jesus und so beten jene, die recht handeln und alle ihre Werke außerhalb der Zeit in der Ewigkeit wirken: sie beten im Geiste Gottes und leben und wirken in ihm und sind sich selbst entworden. Denn niemand kann etwas anderes werden, er wäre zuvor dem, was er ist, entworden. So beten und wirken die Kinder Gottes im Geiste, werden ihrer selbst entformt und entbildet und geraten so in das Überseiende, da der Vater den Sohn gebiert, werden daselbst wiedergeboren und nehmen alle Dinge, Haben wie Darben, Lust wie Leid, gleich willig und völlig von Gott.

Und Jesus fuhr fort: „Ich bitte Dich, daß sie eins werden, gleichwie wir eins sind.“

Diese Einswerdung geschieht auf zweierlei Weisen: innerlich und äußerlich, unmittelbar und mittelbar, im Geiste und in der Natur.

Das wird oft falsch verstanden. Denn der menschliche Verstand begreift ja nicht einmal die Weise, wie die Seele mit dem Körper vereinigt ist, wie sie ihn bewegt und sich durch ihn äußert. Wie soll er da das Einssein mit Gott verstehen?

Die dazu gelangen, wirken außerhalb des Geschaffenen in Ungeschaffenheit, außerhalb der Mannigfaltigkeit in Einfaltigkeit und Einheit. Sie sind mitten im Unfrieden im Frieden, sinken in völliger Gelassenheit und Abgeschiedenheit in den Grund und tragen Gott alle Dinge so wieder hinein, wie sie ewig in ihm waren.

Solch inneres Entsinken in Gott führt Gott näher als das äußere Gebet, und dorthin können die nicht kommen, die noch ganz im Äußeren leben und nur um den äußeren Menschen wissen. ..

Nun könnte man fragen, welche Wege und Weisen denn zu den Höhen des schweigenden inneren Betens und zur lauteren Wahrheit und Vollkommenheit führen.

Christus hat Johannes auf drei Weisen gezogen, mit denen er alle Menschen zieht, die nach dem Höchsten verlangen. Zum ersten Male zog er ihn, als er ihn aus der Welt rief und ihn zu einem Apostel machte; zum anderen Male, als er ihn an seinem Herzen ruhen ließ; und zum dritten und vollkommensten Male am Pfingsttag, als ihm der Heilige Geist gegeben ward: da wurde ihm die Tür zum Reiche Gottes geöffnet und er wurde hineingenommen.

Die erste Weise, durch die der Mensch wie Johannes von der Welt gerufen wird, tritt ein, wenn der Mensch seine inneren Kräfte in höchstem Unterscheidungsvermögen derart ordnet und regiert, daß er lernt, auf sich zu achten, daß er zu anderen so spricht und sich so verhält, wie er möchte, daß sie zu ihm sprechen und sich ihm gegenüber verhalten, daß seine Gedanken und Strebungen von Gott kommen und zu Gott hinführen, und daß all sein Wirken auf nichts anderes abzielt als auf die Erfüllung des Willens Gottes und auf den Frieden und die Seligkeit der Menschen.

Also nimmt Christus Dich von der Welt und macht Dich zu einem Apostel, einem Gesandten Gottes, der lernt, den äußeren Menschen zu einem inneren zu machen. Das ist aber erst der Anfang göttlichen Lebens.

Die zweite Weise besteht darin, daß Du wie Johannes am Herzen Christi ruhte, Dich nach dem Bilde Christi bildest und darauf amtest, daß Du ihm nachfolgst und gleich wirst in seiner Sanftmütigkeit und Demut, in der flammenden Liebe, die er seinen Freunden und Feinden entgegenbrachte, in der willigen Gelassenheit, die er auf allen Wegen, in allen Weisen, an allen Stätten, wohin ihn der Vater rief, offenbarte. .. Wohl waren Himmel- und Erdreich sein, doch er besaß sie nicht als Eigentum, sondern er hatte mit allem, was er sprach und wirkte, nur den Willen des Vaters und die Seligkeit der Menschen im Sinn.

Dem folge nach! Erkenne, wie ungleich Du noch diesem Vorbild bist, und wende Dich nach innen, um am Herzen Christi zu ruhen und von ihm Licht zu empfangen und Kraft, vollkommener zu werden. Und vergiß dabei nicht, daß, obwohl Johannes am Herzen Christi ruhte, er doch den Mantel fallen ließ und floh, als man Jesus fing. So sieh auch Du zu, daß Du, wenn Du angegriffen und versucht wirst, den Mantel nicht fallen läßt und der Furcht und dem Eigenwillen nachgibst!

Daß Du Dich in diesen beiden Weisen übst, ist gut und heilsam. Laß Dich darin von niemandem beirren. Und wenn Christus Dich zieht, so laß Dich ihm ohne Formen und Bilder und laß ihn durch Dich wirken, sei seines Willens Werkzeug!

Wenn Du Dich solchermaßen einen Augenblick in der Stille ihm gänzlich lässest, ist das ihm löblicher und Dir dienlicher, als wenn Du Dich ein Leben lang in den äußeren Weisen übst. Alsdann wird das Wort erfüllt, daß Gott Dir offenbart, was kein Auge gesehen und kein Ohr vernommen hat, und das Tor zum Reiche Gottes sich Dir auftut.

Darum soll der Mensch keinen Augenblick in seinem Bemühen nachlassen, immer vollkommener zu werden und, soweit es ihm irgend möglich ist, den äußeren Menschen in den inneren zu bringen. Das kann nicht an einem Tage, in einem Jahre geschehen, sondern braucht seine Zeit. Und es gehört Willigkeit und Gelassenheit dazu. Dies ist der Weg der Meditation.

Daß wir diesen Weg gehen und zur Vollkommenheit gelangen, das gebe Gott uns allen!

Johannes Tauler – Das Reich Gottes in uns

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Von der Liebe

Ein Prophet, der zwölf Jahre im fremden Land gelebt hat, wird von einem Schiff aus seiner Heimat abgeholt. Die Bewohner des fremden Landes bitten ihn noch um letzte Worte. Und er wird als erstes gebeten, von der Liebe zu sprechen. _______________ ______________ Hinweis: Neue Beiträge stelle ich jeweils am Freitagabend ein. Leider ist es möglich, … „Von der Liebe“ weiterlesen

Ein Prophet, der zwölf Jahre im fremden Land gelebt hat, wird von einem Schiff aus seiner Heimat abgeholt. Die Bewohner des fremden Landes bitten ihn noch um letzte Worte.

Und er wird als erstes gebeten, von der Liebe zu sprechen.

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Von der Liebe

Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr,

sind ihre Wege auch schwer und steil.

Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,

Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.

Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,

Auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.

Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich. So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.

So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,

Steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit.

Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.

Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.

Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.

Sie mahlt dich, bis du weiß bist.

Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;

Und dann weiht sie dich ihrem heiligen Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.

All dies wird die Liebe mit dir machen, damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.

Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,

Dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.

In die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und weinen, aber nicht all deine Tränen.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.

Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen;

Denn die Liebe genügt der Liebe.

Wenn du liebst, solltest du nicht sagen:“ Gott ist in meinem Herzen“, sondern: „Ich bin in Gottes Herzen.“

Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.

Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.

Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen:

Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt.

Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.

Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;

Und willig und freudig zu bluten.

Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;

Zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;

Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;

Und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.

Khalil Gibran, Der Prophet
(* 1883-01-06, † 1931-04-10)

https://www.zgedichte.de/gedichte/khalil-gibran/von-der-liebe.html

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