Ich bin bei Euch …

Die göttliche Liebe ist bei uns, sorgt für uns, für uns alle, immerzu, wenn wir das möchten. und sie tut das nicht nur manchmal, sondern immer bis zum Ende!

Und wir sollten uns dessen nicht nur bewußt sein, sondern auch die direkte Verbindung zu Gott suchen. Er ist allezeit offen dafür und freut sich darüber, und er antwortet, auch wenn es manchmal etwas dauert, und wir schon ungeduldig werden. Es liegt nicht an Gott, sondern an uns, wir sollen uns ganz bewußt werden, was wir möchten, was wir brauchen, was wirklich sinnvoll ist und auch eine kleine Wartezeit in Kauf nehmen, die Verbindung ist dann umso besser.

Und Gott kümmert sich auch um unsere Probleme, er sorgt für uns und unsere Sicherheit. Und wenn manchmal etwas nicht so geschieht, wie wir es gerne möchten, so ist es doch so, wie Gott die Lösung vorsieht am besten.

Denkt einfach an die Worte: „Mein ist die Rache spricht der Herr.“ Wenn wir uns selbst für etwas „rächen“, so verstricken wir uns nur wieder und das ist nicht sinnvoll.

Das heißt nicht, daß alles hingenommen werden muß, es gilt zu unterscheiden!

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Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« (3Mo 19,18; 5Mo 32,35; Mt 5,38)

Übersetzung Martin Luther

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siehe dazu auch den Beitrag

https://madrigatha.de/?s=mein+ist+die+rache

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BD. Nr. 8363: „Ich bin bei euch alle Tage ….“

„Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende ….“ Niemals seid ihr verlassen, auch wenn ihr mit irdischen Nöten belastet seid, denn immer ist Einer bereit, euch zu helfen …. Immer gehe Ich neben euch, sowie ihr nur Meine Gegenwart zulasset, sowie ihr euch bewußt Meine Führung erbittet. Ihr selbst also bestimmet es, ob Ich bei euch weilen kann, denn sowie Mir noch innere Abwehr entgegengesetzt wird, ziehe Ich Mich zurück, d.h., ihr werdet dann auch Meine Liebe nicht spüren können, selbst wenn sie euch ewiglich nicht aufgibt …. Ich aber habe euch verheißen, daß Ich bei euch bleiben werde bis an das Ende. Und dieser Verheißung könnet ihr wahrlich Glauben schenken, weil jedes Wort Wahrheit ist, das Meinem Munde entströmt …. Wenn Ich aber bei euch bin, brauchet ihr auch kein Unheil zu fürchten, denn Ich kann es abwenden und will es auch abwenden, so ihr euch Mir verbindet durch Gebet und Liebewirken. Ständig also stehet ihr in Meiner Fürsorge, die ihr zu den Meinen gehören wollet …. Und ständig gebe Ich euch auch einen Beweis dessen, indem Ich zu euch rede, wie ein Vater spricht zu seinen Kindern …. Ich mahne und warne euch, Ich gebe euch Meinen Willen kund, und Ich gebe euch Aufschluß über Mein Wesen, auf daß in euch die Liebe entbrenne zu Mir, die dann auch Meine ständige Gegenwart garantiert …. Was es aber heißt, euch gegenwärtig zu sein, das werdet ihr erfahren in der kommenden Zeit, wo es um euch stürmen und brausen wird, wo ihr durch eine Zeit der Trübsal hindurchgehen müsset, weil diese um der gesamten Menschheit willen kommen muß, wenn noch einzelne Menschen gerettet werden sollen vor dem Verderben …. Ihr, die ihr Mein seid, werdet wohl ständig Meinen Schutz und Meine Hilfe erfahren, aber die Größe der Not wird auch von euch einen starken Glauben fordern, ansonsten ihr nicht standhalten könnet den Bedrängungen gegenüber, denen ihr durch Meinen Gegner ausgesetzt seid und in denen ihr euch bewähren sollet …. Ihr brauchet diese Notzeit nicht zu fürchten, denn sowie ihr euch Mir empfehlet, sowie ihr Mich anrufet, werde Ich euch stets gegenwärtig sein, denn dieses habe Ich euch verheißen, als Ich Selbst über die Erde ging …. Nur lasset diese Meine Gegenwart bei euch zu, indem ihr danach verlanget, indem ihr nicht von der Welt euch gefangennehmen lasset, die überstark mit ihren Verlockungen an euch herantreten wird …. Doch ihr würdet einen schlechten Tausch machen, denn sie ist vergänglich, wie alles, was um euch ist, sehr bald der Vernichtung anheimfallen wird, wie es angekündigt ist durch Wort und Schrift …. Und was die Menschen besitzen, werden sie verlieren und arm und bloß dastehen am Tage des Gerichtes. Ihr aber könnet euch in Meinem Schutz jederzeit geborgen wissen, und eure Güter werden wahrlich unvergänglich sein; sie werden euch den Eingang in das Lichtreich sichern, wenn ihr noch vor dem Ende dieser Erde abscheidet …. oder ein Leben im Paradies der neuen Erde eintragen, das ihr dann mit einem großen Reichtum betretet und nun in Seligkeit wirken könnet. Und dann werdet ihr Mich Selbst erleben dürfen, dann wird Meine Verheißung offensichtlich in Erfüllung gehen, denn „Ich bleibe bei euch ….“, weil ihr Mir die Liebe entgegenbringet, die Meine Anwesenheit bei euch Menschen ermöglicht …. Gedenket immer dieser Meiner Worte, und fürchtet euch nicht, was auch kommen mag, denn Ich habe es euch vorausgesagt, daß eine Zeit der Trübsal über die Erde geht, die das nahe Ende ankündigt und die von den Meinen auch durchgestanden werden muß …. die Kraft dazu euch jedoch jederzeit zugeht …. Und viel Kraft sollet ihr euch zuvor schon erwerben, immer sollet ihr euch Mir öffnen und Meine Gegenwart in euch zulassen, auf daß euer Glaube unerschütterlich werde und ihr Meine Hand nicht mehr loslasset, die euch führet und liebevoll durch alle Nöte hindurchleitet …. Und lasset ihr Mich nicht aus euren Gedanken aus, so werde auch Ich euch nicht lassen, Ich werde in jeder Stunde euch mit ungewöhnlicher Kraft erfüllen, so daß ihr Meine Gegenwart spüret und Mir ständig mehr Liebe schenket, die euch immer inniger Mir verbindet …. Denn eine Erlösungsperiode wird abgeschlossen und eine neue beginnen, wie Ich es von Beginn dieser Periode vorausgesagt habe durch Seher und Propheten …. Und alles wird sich erfüllen, denn Mein Wort ist Wahrheit …. Und dieses Mein Wort könnet ihr vernehmen bis zum Ende, denn Ich bleibe bei euch, und Meine Gegenwart beweiset sich durch Meine Ansprache an euch, die ihr Mich zu hören begehret, die ihr Mein sein und bleiben wollet bis in alle Ewigkeit …. Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 8363 Buch 88 – 26. 12. 1962

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Beten hilft!

Und zwar immer und überall, allerdings nur, wenn man auch das nötige Vertrauen mitbringt. So, dann probieren es halt einmal mit dem Beten – nun ja, was kann das schon bringen?!

Wie wäre es mit dem vollen Vertrauen auf die göttliche Liebe, auf Jesus, der einem zuhört und auch in der Not hilft, zu beten, wirklich zu bitten. Und dann für die Hilfe danken, auch wenn sie noch nicht da ist, einfach dafür zu danken. Wie hat Jesus gesagt, wenn ihr um etwas bittet, euch dann voll Zuversicht dafür bedankt, dann kann ich ja gar nicht anders, als euch zu erhören.

Neben den persönlichen Bitten geht es in dieser Zeit insbesondere darum, für den Frieden in der Welt zu beten, die derzeitigen Geschehnisse gehen jeden an, wir alle sind von den Auseinandersetzungen und dem Leiden unserer Mitmenschen betroffen.

Und so geht es darum, um Frieden zu beten, daß jetzt in dieser Endzeit der Umschwung in die Neuzeit ruhig und friedlich vonstatten gehen kann und nicht die Erde völlig zerstört wird.

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siehe dazu auch den ersten Beitrag vom 3. Juli 2019

Wer kann noch helfen?

https://madrigatha.de/2019/07

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B.D. Nr. 8955: Nur das Gebet schützt vor dem Wirken des Gegners ….

Je mehr es dem Ende zugeht, desto heftiger ist das Wirken Meines Gegners, und ihr alle werdet es empfinden, denn es vergeht kein Tag, an dem ihr nicht in Unruhe versetzt werdet oder anders seine Heimtücke spüret. Und es hilft nichts, als daß ihr betet …. daß ihr euch mit Dem verbindet, Der ein Herr ist auch über ihn, Der ihn besiegt hat durch Seinen Tod am Kreuz. Ein inniges Gebet gibt euch den inneren Frieden wieder, den er euch rauben will. Denn wendet ihr euch Mir zu, dann ist seine Macht gebrochen, und ob er noch so eifrig bemüht ist, euch in Unruhe zu stürzen. Die Kämpfe mit ihm werden immer heftiger werden, denn er läßt nicht nach, euch zu bedrängen, und immer wieder muß Ich euch sagen, daß euch nur das Gebet schützt vor seinem Wirken. Denn dann beweiset ihr, daß ihr Mich suchet und von ihm befreit werden wollet, und dann kann Ich auch Meine Macht anwenden wider ihn, Ich kann ihn hindern, seine Bedrängungen fortzusetzen, denn ihr gebt Mir dann durch euren Willen selbst das Recht über ihn. Aber in der Endzeit wird sein Wüten immer stärker, und doch wird er keinen Erfolg haben bei den Meinen, bei denen, die Mich mit aller Innigkeit begehren und Mich anrufen um Meinen Schutz. Und wen sollte Ich wohl lieber schützen als die Meinen, die Mir immer verbunden sein möchten und die sich Mir zum Dienst angeboten haben? Nur sollt ihr es glauben, daß Ich auch über ihn Macht habe, daß ihr ihm nicht schutzlos ausgeliefert seid und daß ihr die Kraft haben werdet, jeden Eingriff von ihm abzuwehren. Und ihr sollt diese Kraft aus Meinem Wort holen, ihr sollet euch immer vertiefen in dieses Wort, und es wird Licht sein um euch, das er aber fliehet und ihr befreit seid von ihm. Und lasset euch nicht mehr gefangennehmen von der Welt, denn dann findet er einen Einschlupf und lockt euch durch ihre Güter …. Dann hat er auch eine gewisse Gewalt über euch, und ihr erkennt es nicht, weil er euch täuschen kann. Ich aber kann euch dann nicht zu Hilfe kommen, denn ihr gebt euch ihm in die Hand und vergesset Meiner, und dann werdet ihr ringen müssen um eure innere Bindung mit Mir, dann werdet ihr erst erfahren, was es heißt, sich von Mir gelöst zu haben, denn er hält fest, was er einmal besitzt. Doch keinen lasse Ich fallen, der ernsthaft nach Mir verlangt, nur wird er wieder sehr ringen müssen, um die Stufe wiederzuerreichen, wo er einst stand …. Seht euch vor, daß der Gegner nicht die Macht über euch erlangt, und rufet Mich an in eurer Not, denn Ich bin immer bereit, euch zu helfen, wenn dieser Ruf von Herzen kommt. Nur lasset die Welt nicht Oberhand gewinnen über euch, denn dann wird euch der bedienen, der Herr dieser Welt ist, und dann kann Ich nur noch warten, bis ihr den Weg zurückfindet zu Mir …. Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 8955 – 15. 3. 1965 – Buch 94

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BD 8955 15.03.1965

Only prayer protects from the adversary’s activity ….

The closer it gets to the end the more violent is My adversary’s activity, and you all will feel it, for no day will pass by without causing you unrest or tasting his treachery in other ways. And nothing else helps but your prayer …. your connection with the One Who is his Lord too, Who defeated him through His death on the cross. A heartfelt prayer will re-establish the inner peace which he wants to deprive you of. For his power will be defeated when you turn to Me, no matter how much he strives to agitate you. The battles against him become increasingly fiercer for he will not let up pushing you, and time and again I have to tell you that only prayer will protect you from his activity. For then you demonstrate that you are looking for Me and want to be released from him, and then I can use My power against him, I can prevent him from continuing his harassments since then your own will gives Me the right to deal with him.

But in the last days his rage becomes ever stronger, and yet he will not succeed with My Own, with those who desire Me with all their heart and call upon Me for My protection. And whom else would I rather protect than My Own, who always want to be in contact with Me and have offered their services to Me? You just should believe that I also have power over him, that you are not defencelessly left at his mercy and that you will have the strength to repel his every intrusion. And you should draw this strength from My Word, you should always engross yourselves in this Word and you will be surrounded by light which he, however, avoids and you will be released from him.

And don’t allow yourselves to be held captive by the world, for then he can enter secretly and entice you with its goods ….

Then he will also have a certain amount of power over you which you won’t recognise since he is able to deceive you. However, in that case I cannot help you, for you hand yourselves over to him and forget about Me, and then you will have to struggle for your inner bond with Me, only then will you realise what it means to have detached yourselves from Me, for once he owns something he holds on to it. But I won’t let anyone fall who seriously desires Me, he will just have to struggle considerably in order to get back to the same level he had previously been on ….

Make sure that the adversary will not gain power over you and call on Me in your ordeal, for I Am always willing to help you if your call comes from your heart. Just don’t let the world get the better of you, for then you will be served by the one who is lord over this world, and all I can do is wait until you find the way back to Me ….

Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 8955 – 15. 3. 1965 – Buch 94

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Vater unser

Das am meisten gesprochene Gebet in der christlichen Welt ist das von Jesus selbst gelehrte Gebet, das Vater unser.

Vater unser in dem Himmel – wir erkennen Gott als unseren Vater an,

Dein Name werde geheiligt – Du bist uns heilig,

Dein Reich komme – die himmlische Liebe und der Frieden komme zu uns auf die Erde,

Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel – mit diesen Worten geben wir Gott freie Hand, daß sein Wille geschieht. Er hat uns zwar den freien Willen gegeben, aber wir können diesen seinem Willen unterstellen.

Unser täglich Brot gib uns heute – es die Bitte um das Lebensnotwendige, nicht für immer, aber für diesen Tag.

Und vergib unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben – das Auseinandersetzen mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten steht im Vordergrund, daher die Bitte um Vergebung der Schuld. Und wir vergeben unseren Schuldigern und lassen diese los, unser Vater im Himmel wird sich darum kümmern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. – Lass uns nicht erneut Schuld auf uns laden, sondern uns lass uns den Versucher erkennen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. – Und nochmals die Bestätigung und Anerkennung der Größe Gottes – unser aller Vater.

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Vom Beten – Das Vaterunser
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.
Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.
Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.
Darum sollt ihr also beten:

Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.
Unser täglich Brot gib uns heute.
Und vergib unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer
himmlischer Vater auch vergeben,
Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.

Neues Testament Matthäus 6, 5-15 Luther-Übersetzung

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Vom Vertrauen beim Beten
Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Denn wer da bittet, der nimmt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater ums Brot, der ihm einen Stein dafür biete? und, so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch biete?
oder, so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür biete?
So denn ihr, die ihr arg seid, könnet euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Neues Testament Lukas 11, 9-13 – Luther-Übersetzung

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BD. Nr. 1368: „Und führe uns nicht in Versuchung ….“ Vaterunser ….

Und führe uns nicht in der Versuchung …. Ihr habt die Sünde jederzeit zu fürchten, denn sie umlauert euch stets und ständig. Und daher sollt ihr wachsam sein und des Gebetes nicht vergessen, ihr sollt des öfteren Gott anrufen, auf daß Er euch schütze vor jeglicher Gefahr der Seele. Es ist des Feindes List und Tücke zu fürchten, er schlängelt sich in jeder Form an das Erdenkind heran, um seinen Einfluß geltend zu machen. Und immer wird er die Sünde so gestalten, daß es den Menschen reizt und er alle guten Vorsätze vergißt. Und daher sollt ihr wachen und beten …. wachsam sein, daß er euch nicht überliste, und beten um Kraft, ihm widerstehen zu können. Und so ihr zu Gott Selbst eure Zuflucht nehmt, wird Er euer Vertrauen lohnen und Sich Selbst zum Schutz bereit erklären, und Er wird verhindern, daß der Widersacher weiter sein Ränkespiel euch gegenüber ausführt …. Und so der Wille des Menschen stark ist, wird er verlieren, und dies veranlaßt ihn zu erneutem Versuch unter anderer Flagge. Und darum spricht der Herr: „Bittet Mich um Hilfe, Ich will sie euch angedeihen lassen.“ Schon der Gedanke, den ihr bittend zur Höhe sendet, wird um euch eine Mauer aufrichten, die nun der Feind nicht einreißen kann, denn Gott läßt wohl dem Gegner die Freiheit, seine Macht zu gebrauchen, um dadurch auch den Willen des Menschen anzufachen zum Widerstand, doch so der göttliche Heiland gleichfalls angerufen wird, um ein Menschenkind zu erretten, und so ihr also im Geist und in der Wahrheit eure Hände emporhebt, könnet ihr allzeit Seiner Hilfe gewärtig sein, denn Er Selbst hat euch gesagt, wie ihr beten sollt …. Er wird euch stärken und Kraft geben zum Widerstand, Er wird aber auch die Versuchungen des Feindes von euch abwenden, denn das ist des Vaters Wille, daß ihr das Gebet nützet, das Er Selbst euch gelehret hat. Es umfasset alle Bitten, die fast ausschließlich dem Seelenheil gelten. So ihr innig diese Bitten dem Vater im Himmel vortragt, wird Er euch bedenken gemäß eurer Würdigkeit …. Und also trachtet danach, der göttlichen Gnade würdig zu werden, auf daß sie auf euch überfließe und ihr also die Kraft aus Gott in Empfang nehmen könnt. Und es verheißet euch der Herr Seine Hilfe, daher nützet diese, und danket dem Schöpfer des Himmels und der Erde für Seine unendliche Liebe und Güte, die einen jeden Menschen betreut. Und es wird der Einfluß des Gegners immer geringer werden, er wird des ständigen Kampfes müde werden und, so er keinen Erfolg merket, ablassen von euch …. Also ihr werdet „erlöset sein von allem Übel ….“ Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 1368 – 2. 4. 1940 – Buch 23

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Heilmethoden

Ein Vergleich der Heilmethoden wurde am 8. 6. 1873 durch Gottfried Mayerhofer gegeben.

Dabei werden nicht nur Heilmethoden beschrieben, sondern auch der Aufstieg des Menschen durch das materielle, seelische und letztendlich geistige Heilen durch die Verbindung mit der göttlichen Liebe angeregt.

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Hinweis:

Neue Beiträge stelle ich jeweils am Freitagabend ein. Leider ist es möglich, die Suchmaschinen zu manipulieren, am einfachsten ist es www.madrigatha.de aufzurufen, um den aktuellsten Beitrag zu sehen.

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  • Allopathie, Homöopathie, Heliopathie, Hydropathie und
    Magnetismus
    a) G.M. (v. 8.6.1873) — Hier habt ihr eine Menge Titel von Heilmethoden, die mit verschiedenen Mitteln den Krankheiten entgegenwirken sollen, welche ihr blinde Menschen euch selbst durch Unachtsamkeit, Unverstand und Genußsucht
    aufbürdet. Alle diese Heilmittel, welche da angegeben wurden, haben neben ihrer von den Menschen gefertigten Klassifikation noch eine höhere, tiefere, die ihr nicht kennet und die euch aufzudecken der Zweck dieses Wortes sein soll, damit die Menschheit einmal ersehe, mit welchen Mitteln sie hantiert und war
    um so oft das Gegenteil von dem, was bezweckt werden sollte, als Erfolg hervortritt.
    Ich führte euch oben die aus fremden Sprachen genommenen Ausdrücke für gewisse Heilmethoden an, weil eben mit diesen Namen nicht allein die Heilart eines jeden Systems von dem andern streng abgegrenzt ist, sondern weil auch ihr unter und mit diesen Namen euch besser zurechtfindet, während, würde Ich
    die besser bezeichnenden (deutschen) Namen für diese Heilarten nehmen, die nötige Erklärung hinzukommen müßte, was Ich denn eigentlich damit meine. Da Ich aber am besten weiß, wie Ich mit euch verfahren muß, so habe auch Ich diese Titel gewählt. Und ihr werdet von denselben aus in Meine Ansichten weit leichter eingehen, als von Meiner Beurteilung auf eure Begriffe
    zurückzugreifen.
    Eure Gelehrten und Mediziner haben recht getan, wenn sie ihren Systemen und auch ihren entdeckten Dingen, Gesetzen usw. zumeist Namen aus fremden Sprachen gegeben haben, besonders aus Sprachen verschwundener Völker, weil so — während der Forschungsgeist der Menschen stets Neues entdeckt — doch die Namen, mit denen er die entdeckten Dinge belegt, aus einer Sprache
    herrühren, die keine Veränderung mehr erleidet und so das Studium dieser Wissenschaften für alle Menschen, welcher Nation sie auch angehören, bei weitem erleichtert wird.
    Dieses lateinische oder griechische Benennen schadet dem Ganzen nicht und nützt dem Studierenden, daß er nicht soviel Zeit nötig hat, um in seine Muttersprache Benennungen zu übertragen, welche in älteren Sprachen oft kürzer und einfacher als in seiner eigenen gegeben sind.
    Wie es nun die Gelehrten und Doktoren machen, so will auch Ich mit diesen Heilmethoden verfahren und will ihnen ebenfalls Namen aus alten Sprachen beilegen, welche eben neben der Bezeichnung auch das Wesen zugleich erklären sollen, warum, wie und wann ein Heilverfahren mit Erfolg gekrönt sein könnte oder nicht.
    So wie eure Doktoren von dem perfekten (gesunden) Organismus eines menschlichen Körpers ausgehend auf dessen Fehler und Störungen schließen, sodann die nötigen Mittel anwenden, um die Ordnung wiederherzustellen, ebenso will auch Ich, von den Grundprinzipien Meiner Schöpfung als großem Lebensorganismus ausgehend, euch klar beweisen, warum der gestraft wird,
    welcher Meinen Gesetzen entgegenhandelt, und nur die Rückkehr zu Meiner Ordnung das gestörte Gleichgewicht zwischen ihm und Meiner Natur wiederherstellen kann.
    Sehet, Meine Kinder, als Ich die materielle Welt ins Leben rief und zur ewigen Fortdauer, zum Wechsel und zur Erneuerung des Daseienden die großen Grundgesetze feststellte, nach welchen alles Geschaffene, Wesende sich gestalten, sich vervollkommnen und am Ende vergeistigen solle, da mußte natürlich beim Lichte auch der Schatten, beim Guten auch sein Gegensatz, das Schlechte, bei der Ordnung auch der Drang zur Unordnung, bei Gesetzen die
    Versuchung zum Dawiderhandeln, entstehen.
    Denn nur so konnte die Materie, deren innerster Grund doch nur Geist ist, einer weiteren Ausbildung fähig sein; und wie — in der untersten Materie angefangen — kosmische Gesetze den freien Willen der höheren Klassen ersetzen müssen, so mußte ein Sündigen gegen das Gesetz, ein Kämpfen und Ringen zwischen
    Licht und Schatten, zwischen Gutem und Bösem, zwischen Rechtem und Schlechtem, dasein, damit die auf diese Art erprobten Wesen sich frei selbst gestalten, selbst ausbilden, selbst vervollkommnen können und so durch die Materie das Geistige läuternd endlich wieder zu ihrem Ursprung zurückkehren und, die ganze Laufbahn als Prüfungs- und Läuterungsweg erkennend, das Ziel erreichen, wegen dessen die materielle Welt geschaffen wurde.
    Nun seht, alles Sündigen gegen Meine Urgesetze ist eben auch nichts anderes als ein „Krankwerden“, das heißt, ein Stören der gerechten Ordnung. Dieses Stören kann herbeigeführt werden durch eigenes oder fremdes Verschulden, durch notwendig bedingte oder auch freiwillige Veränderungen des organischen Baues eines jeden Dinges. Denn „krank“ heißt in diesem Sinne auch beim Steine, wenn er seiner primitiven Anordnung entgegen andere Verhältnisse
    eingehen muß, die zwar seine Veränderungen anbahnen, aber durch die inneren geistigen und äußeren materiellen Einflüsse bedingt, seine Auflösung, seine andere Bestimmung, seine Verwandlungen bestimmen und bezwecken müssen. Denn so wie er geschaffen, konnte er nicht bleiben, da (wie in jeder Kreatur beim ersten Atemzuge Tod und Leben miteinander kämpfen) auch in ihm bei
    der ersten Minute seines Bestehens schon die Veränderungsgesetze auf ihn einwirken.
    Deswegen könnte man die Krankheiten oder Störungen des natürlichen Prozesses bei allem Geschaffenen in nötige, bedingte oder freie und unfreiwillige einteilen; wie ja auch beim Menschen und bei jeder lebenden Kreatur der Tod oder Übergang von einem Stadium ins andere der Abschluß ist des seit der Geburt angebahnten Störungsprozesses des Bestehenden, welcher ebenfalls das „ewige Verändern“, oder die Krankheit, bis zur Auflösung genannt werden kann.
    Nun, nachdem wir den eigentlichen Begriff von Gesundheit und Krankheit näher bezeichnet haben, so bleibt uns nur noch übrig zu erörtern, inwiefern denn diese von Geburt aus anfangende Krankheit oder immerwährende Störung des Lebensorganismus gerecht und inwiefern dieselbe nicht am Platze ist. Alles, was besteht, hat, wie Ich es vorher sagte, den Drang des Bestehens, des
    Veränderns, des Auflösens und des Sich-vergeistigens. Einem jeden Dinge ist aber in seiner eigenen Organisation soviel Lebenskraft gegeben worden, daß die Zerstörungseinflüsse der Außenwelt nicht so schnell ihren Zweck erreichen können, sondern daß der Verwandlungs- und Auflösungsprozeß nur nach und nach, nach gewissen Alters- oder Entwicklungsgesetzen, sich vollführen soll.
    Daher wird die Störungs- oder Krankheitsperiode eines jeden Dinges immer durch neu hinzukommende Lebenskraft so lange ausgeglichen, bis das Ding in der großen Kettenreihe alles Geschaffenen den Zweck, zu dem es geschaffen wurde, erfüllt hat.
    Das Beschleunigen dieses Prozesses durch künstliche Fehler gegen das angestammte Naturgesetz bedingt daher die uns sichtbare, nähertretende, eigentliche Krankheit oder die sichtbare Strafe gegen das Mißachten allgemeiner Naturgesetze.
    Der Mensch nun, welcher als letztes Glied der Schöpfungen auf eurem Erdball,mit freiem Willen begabt, tun kann, was er will, dieser freie Mensch, durch seine geistige Gewalt und seine materiellen Leidenschaften gedrängt, wirkt in dieser Hinsicht am meisten ein, sowohl durch Verheerungen der Oberfläche der
    Erde oder durch öffnen ihres inneren Schatzes, daß selbst die Erde in ihren Elementen krank wird, daß sie ihre Bestandteile — seien es ponderable oder imponderable (wägbare oder unwägbare) — verändern muß und so, auch wieder auf ihre Bewohner rückwirkend, auch diese krank macht, sie zum Auflösungs und
    Veränderungsprozeß mächtiger antreibt und dadurch sichtbar hervortretende Krankheiten bei Pflanzen, Tieren und Menschen hervorbringt.
    b) Um nun diese Störungen, „Krankheiten“ genannt, wieder auszugleichen, bemühten sich die Menschen schon in frühester Zeit, heilende Mittel zu finden, welche ihnen wiedergeben sollten, was sie oft so leichtsinnig verloren haben, das ist die Gesundheit.
    Je mehr die Menschen in den ältesten Zeiten dem großen Schöpfungsplan gemäß lebten, desto weniger wurden sie krank, desto weniger störten sie den von der Natur angewiesenen Verlauf, der ihnen angewiesen war, um ihre Mission als irdische Menschen zu vollführen und die geistige leichter antreten zu können. Sie lebten im Einverständnis mit der Natur, und ihr eigener Organismus unterlag keiner anderen Störung als der gesetzmäßigen, welche
    durch Unbrauchbarkeit der Organe endlich den Tod herbeiführen mußte, da alle anderen Einflüsse durch tägliche Ersetzung von Lebenskraft wieder ausgeglichen wurden.
    Mit dem Entfernen von diesem Wege traten verschiedene Umstände ein, welche das gesunde Leben der Menschen bedrohten. Je weiter die Menschen von den Urgesetzen abwichen, desto weniger halfen ihnen die einfachen, natürlichen Mittel zur Herstellung ihrer verlorenen Gesundheit, desto kräftiger wirkende mußten sie suchen, weil die einfachen nicht mehr ausreichten. So sanken die Menschen herab, verkürzten sich ihr Leben und vermehrten sich ihre Leiden.
    Und so entstand nach und nach das, was in früherer Zeit ein jeder wußte, nun als Wissenschaft einzelner, welche sich der Heilkunde ganz widmeten.
    Die erste und leichteste Methode, zu heilen, war natürlich: aus dem, was die Menschen krank machte, ebenfalls auch die Heilmittel zu suchen. Und da die Menschen meist durch unmäßigen Genuß materieller Speisen und Getränke erkrankten, so suchte man aus dem Reiche, aus welchem die Speisen genommen werden, auch die Heilmittel.
    So entstand die Allopathie, oder wie Ich dieselbe nennen möchte: „Die Heilkunst mit der Materie“.
    Materielles machte die Menschen krank, Materielles sollte sie wieder gesund machen. Materiell waren sie selbst geworden, und so korrespondiert (bei diesem Zustand) diese Heilmethode mit dem Organismus des menschlichen Körpers am besten, wobei der Mensch im allgemeinen auch wieder materiell hergestellt wurde (damals war ja auch die richtige Erkenntnis des Wesens der einzelnen
    Kräuter usw. noch untrüglicher), um materiell sich von neuem wieder ruinieren zu können. So ist auch heutzutage noch diese Heilmethode die weitverbreitetste, und sie ist es, welche ihren Ärzten und Patienten für den Augenblick am leichtesten hilft.
    Je mehr die Menschheit ins Materielle hinunter sinkt, je komplizierter ihre Lebensweise wird, desto weniger vermögen aber die früheren Mittel einen Organismus, der durch Unordnung zerrüttet ist, wieder aufzurichten. Man griff daher zu Giften. Denn die sanften balsamischen Kräuter, die leichten Mittel, reichen nicht mehr aus, den genußsüchtigen Menschen „unter die Arme zu greifen“, und so müssen Gifte ersetzen, was milde, unschuldige Mittel nicht mehr vermögen.
    Wenn nun den allopathischen Ärzten viele Patienten sterben, wenn sie, eine Krankheit heilend, zehn andere in den Leib des Leidenden hineinjagen — Krankheiten, welche mit der Zeit wieder hervortreten müssen —‚ so ist es natürlich, daß die Lebensdauer des Menschengeschlechtes stets abnimmt, stets kürzer wird, und die Nachkommen der geschwächten Eltern stets kränker werden.
    Mitten in diesem materiellen Verfall, welcher wenn er so fortginge, zum gänzlichen Aussterben der menschlichen Rasse führen würde, erbarmte Ich Mich der Menschheit und erleuchtete einzelne Männer, welche eine andere Heilmethode aufstellten, die nicht auf den körperlichen Organismus des Menschen, sondern auf seinen seelischen wirkt, und so durch eine höhere Potenz die Seelenkraft, den materiellen Körper und das Gleichgewicht in seinem
    Organismus wiederherstellen sollte.
    Diese Heilmethode nannte man Homöopathie oder wie Ich sie nennen möchte: „Seelen-Heilkunst“. Denn die Seele wirkt hier zur Heilung gerade mit den nämlichen Mitteln im kleinsten Maße, welche im großen die Krankheiten hervorbringen würden — und warum? Ebendeswegen, weil in Meiner Natur nichts Schädliches ist, sondern nur in der Art und Weise, wie es gegeben, und in
    Quantität und Qualität der Grund liegt, daß das nämliche entweder nutzen- oder schadenbringend ist.
    Sehet, das Wasser ist, im gerechten Maß gebraucht, gewiß nicht schädlich. Und doch, im Überfluß angewendet, bringt es euch den Tod. Und so verhält sich noch vieles.
    Bei den Arzneien, welche in der Homöopathie gegeben werden, wirkt nicht die Materie, sondern nur das Geistige der Materie. Dieses Geistige aber hat sehr viel Verwandtes mit den Stoffen, aus welchen die Seele des Menschen und der Tiere zusammengesetzt ist. Und wo bei Krankheiten das eine oder andere mangelt, da wird homöopathisch das Fehlende der Seele wieder ergänzt und so die Ordnung wiederhergestellt.
    Wenn die Allopathen nur ein wenig aufmerksam sein möchten, so könnten sie leicht aus den Wirkungen der homöopathischen Mittel entdecken, was bei ihrer Behandlungsweise gerade das Schädliche für den Organismus des Menschen ist. Allein leider sind diese „Doktoren“ so eifersüchtig und unzugänglich gegen jede
    Einrede, daß selbst Meine eigene Zurechtweisung sie auf keinen besseren Standpunkt bringen kann.
    Durch die Homöopathie erhält die Seele ihre Kraft wieder; sie ergänzt sich und arbeitet so seelisch, was der Allopath materiell zu bezwecken sucht.
    Der Homöopathie am nächsten steht die Heliopathie oder Sonnen-Heil-Kunde, auch „Sonnenkur“ genannt, als eine Art, die gestörten Verhältnisse des menschlichen Organismus wiederherzustellen vermittels des Sonnenlichtes, sei es in Materie gebunden, sei es durch Einwirkung desselben direkt auf den Leidenden. Diese Art und Weise, zu heilen, habe Ich euch genauer beschreiben lassen. Und ihr kennet sowohl den Grund als auch die Wirkung davon. Was Ich
    hier sagen will darüber, sei für jene, welche von dieser Heilmethode noch nichts wissen und doch vielleicht bloß durch sie ganz geheilt werden könnten.
    Die Sonne ist der Träger, ihr Licht der Erhalter alles Lebens. Ohne die Sonnenwärme, ohne ihr Licht bestünde weder eure Erde noch ein anderer die Sonne umkreisender Planet! Wenn also die Sonne als Erhalterin des ganzen Systems dasteht, so muß sie auch alles besitzen, was zum Erhalten desselbengehört. Und ebendeswegen, da Erhalten gleichbedeutend ist mit gesetzmäßiger Ordnung im Ganzen, muß die Sonne auch die Ausgleicherin der Mißstände sein,
    da sie und alle ihr untergeordneten Weltkörper Meine Ordnung als höchstes Gesetz erkennen und nur in demselben fortbestehen können.
    Die Sonne hat also die Kraft und Fähigkeit, alle Störungen auszugleichen und, wo ein Mangel ist, das Fehlende zu ersetzen. Und ebendeswegen ist die Sonnenkur eine der einfachsten aber auch wirksamsten, weil sie, wie die Homöopathie, mit einfachen, geistigen Schöpfungselementen der Seele wiedergibt, was sie durch Verirrungen eingebüßt hatte.
    Die Tausende der Mittel der Allopathie sind in der Homöopathie [der Stoffmenge nach] schon bedeutend reduziert. Die Sonnenkur vereinfacht sie noch auf bei weitem wenigere, was den Beweis gibt, daß selbst Mein großer Weltenbau nur auf ganz wenigen Hauptgrundgesetzen beruht, und daß der Mensch je mehr er wieder geistig wird und wieder dem Reiche sich nähert, von wo er ausgegangen, er desto weniger Mittel braucht, um seinen Organismus (wenn er gestört ist) wieder so herzustellen, daß eine gesunde Seele in einem gesunden Körper zu Lob und Dank gegen ihren Schöpfer stets mehr vor- und aufwärts steigen kann.
    Nächst der Heliopathie oder Sonnenheilkunde kommt nun die Hydropathie oder „Wasserkur“. Wie die Sonnenkur mit Licht, so will die Heilmethode der Wasserkur mit verdichtetem Licht oder verdichteter Atmosphäre auf den kranken Körper heilend einwirken, und zwar hauptsächlich durch die Oberfläche des Körpers auf die innere Organisation. Was die Sonnenkur als Heilmethode
    mit Weltenäther oder Sonnenlicht, das leistet die Wasserkur mit den Elementen der Erdseele, welche als Mutter alles auf eurer Erde Geschaffenen im Wasser noch immer die Schöpfungs- und Gebärungskraft besitzt wie einst, wo aus dem Schoße des Wassers das ganze Festland hervorgegangen ist, welches noch heute
    durch diese Mutter genährt, erhalten und seiner Bestimmung zugeführt wird.
    Menschen, ihr seid Kinder der Erde! Und ebendeswegen hat auch die Erde und was auf ihr ist und was sie umgibt materiellen Einfluß auf euer Dasein. Und wie ihr auf sie, so kann auch sie auf euch einwirken. Daher die Macht des Wassers auf eure Organe! Da schon selbst euer eigener Organismus mehr als zu Dreivierteilen ihm angehört, so wirkt durch die Haut das geistig Schaffende
    dieses Elements auf die innere Organisation. Und wie das Wasser auf und in der Erde deren Gedeihen, Pracht und Schönheit hervorbringt, so belebt auch euch innerlich und äußerlich der Einfluß des Wassers und macht euch tüchtig, eurer Seele ein gesundes Kleid zu erhalten.
    Schon bei der Sonnenkur seht ihr eure Heilmittel auf wenige
    zusammenschmelzen, hier bei der Wasserkur steht nur ein einziges da, welches in manchen Fällen besonders heilbringend und im allgemeinen nie zu übersehen ist.
    Die mehr oder minder guten Wirkungen und die kürzere oder längere Zeit, in welcher das eine oder das andere zu heilen möglich ist, sowie andererseits die Nachwehen des einen oder andern Krankheitsfalles sind die einzigen Merkmale,nach welchen eine Methode der anderen vorzuziehen ist; wobei eben jeder
    Mensch seiner eigenen Überzeugung oder Neigung folgt und dadurch kundgibt, ob er selbst mehr Materie oder mehr Geist ist!
    c) Wir werden jetzt aber auf noch feinere, höherstehende Heilmethoden übergehen, wobei das Ende euch zeigen möge, daß, wo alles vereint ist und alle Bedingungen erfüllt sind, nie Schaden, sondern nur Gutes bewirkt werden kann.Wir kommen nämlich jetzt zur nächsten Art der Heilung, das ist die magnetische Behandlung, als „animalischer“ oder leiblicher Magnetismus bekannt.
    Seht, Meine Kinder, ein jedes Ding hat einen gewissen Bereich, in welchem es seine Kraft auch auf andere äußern kann, und dieser Bereich ist seine es umgebende Atmosphäre oder sein ihm eigener Dunstkreis. Mittels dieses Dunstkreises schließt jedes Ding sich selbst ab, ist aber auch wieder eben durch denselben mit allen andern Dingen verbunden. Diese Eigenatmosphäre ist eben diejenige Kraft, welche auf andere lebende Wesen oder auch auf nichtlebende
    Dinge ihren Einfluß ausübt, was bei den anorganischen willenlos, bei den organischen aber mehr oder weniger mit Willen und demgemäß bewußt ausgeführt, verstärkt und vermindert werden kann. Diese Lebensatmosphäre hat auch ein jeder Mensch. Und durch sie steht er mit seinen Nebenmenschen und mit der ihn umgebenden Welt stets in Verbindung.
    Diese Atmosphäre als Heilmittel zu gebrauchen, ist schon von altem Datum. Und viele gebrauchten und mißbrauchten sie, ohne doch eigentlich zu wissen, was sie getan haben, und ohne zu wissen, was sie damit leisten könnten. Unter dem Namen „animalischer“ oder „leiblicher Magnetismus“ bekannt, bedeutet dieses Verfahren nichts anderes, als durch Willenskraft diese Lebensatmosphäre in andere einströmen zu lassen, nach Belieben viel oder wenig, und so heil- oder auch unheilbringend.
    Hier bei diesem Heilverfahren haben schon die feinsten, imponderablen Stoffe der Weltschöpfung begonnen, euch den Einfluß bemerkbar zu machen, unter welchem alles lebt und webt und dem sich nichts entziehen kann. Schon ist es geistige Einwirkung der feinsten materiellen Stoffe, welche, dem einen
    mangelnd, durch den andern ihm zugeführt werden. Und dennoch ist es nicht der letzte Kursus der euch lehrt, wo und wie Heilung gegeben und die Wiederherstellung der Gesundheit bewerkstelligt werden kann.
    Denn an diesen animalischen Magnetismus reiht sich ganz enge der
    „animalische“ oder seelische Magnetismus. Es ist dies die Macht der Seele, auf die Seele anderer einzuwirken, dieselbe in Stimmungen und Zustände zu versetzen, worin sie dann selbst der Arzt und Heiland ihrer eigenen Krankheit werden kann.
    Bei dieser Heilmethode ist schon kein leibliches, materielles Einwirken mehr; sondern das Höchste und Geistigste, was die Seele hat, ihr Gottesfunke, muß hier im Behandelnden auftreten und der Seele des Leidenden die Macht verleihen, das Band zu lockern, welches diese an ihren Körper bindet, ihr das geistige Auge zu öffnen, damit sie selbst die Schäden ersehe, welche ihren
    Organismus beeinträchtigen, und sie so Selbstheiland werde, während bisher nur andere sie kurieren mußten. Hier bei dieser Heilmethode sind die Schranken geschwunden, die den Selbst-Arzt an sein Ich, an seine Erdscholle und ihre Produkte knüpften. Zeit und Raum haben sich da vereinigt in dem Begriffe der Ewigkeit. Keine Finsternis herrscht, nur Licht, Licht überall, außerhalb des
    materiellen Körpers und in ihm. Die Seele erkennt da ihren Geist, ihren Körper, ihre Verbindung mit dem Geisterreich, ihre Stellung zu Mir, dem einzigen, großen Schöpfer und liebenden Vater!
    Könnten oder wollten alle Menschen auf diese Art heilen, sie würden dann erst ihre Blindheit beweinen müssen. Aber es ist nicht möglich, daß die Menschen diesen Standpunkt leicht erreichen, wenigstens nicht im allgemeinen, weil dazu ein hoher geistiger Standpunkt gehört. Man muß zuerst selbst als edelstes Wesen dastehen, bevor man auf den Gebrauch von Kräften Anspruch machen will, welche eben wieder das Höchste und Edelste in andern erwecken sollen. Und sowie es dem Heilenden nicht leicht möglich ist, dahin zu gelangen, ebensowenig ist es möglich, dort Edles zu erwecken, wo keines vorhanden ist.
  • Es gehört also ebendeswegen ein hoher Grad von Geistes- oder Seelenschönheit dazu, daß solche Heilungen hervorgerufen und bewerkstelligt werden können. Daher die Seltenheit derselben. Und daher auch der viele Mißbrauch, daher die vielen Enttäuschungen, welche an solche Versuche oft geknüpft sind!
    Heilen ist leicht, aber — erst muß der Standpunkt erreicht sein, daß alle Naturelemente euch zu Gebote stehen. Eben dieses Wiedergeborenwerden ist freilich nicht leicht. — Da wo es aber blüht, da tritt dann auch der letzte und höchste Magnetismus ein, der göttliche, wobei auch Ich mit dem Magnetiseur Meine Hand ausstrecke und mit einem Worte, mit einem Gedanken heilen kann
    und werde, wenn es aus reinen Absichten von seiten des Magnetisierenden verlangt wird und es in Meinen göttlichen Plänen liegt, zu heilen.
    In Meinem Namen zu heilen ist das Höchste, Einfachste und Wirksamste. Aber es ist nicht jedem gegeben; denn dazu gehört viel, ja sehr viel: eine selbstreine Seele, ganzes Vertrauen und hohe Begeisterung, welche die menschliche Seele aus dem Schlamme des Irdischen heraushebt und Mir näherbringt.
    Nur dann ist solches möglich — ausgenommen die Fälle, wo Ich Selbst einem oder dem andern den Auftrag in sein Herz lege, in Meinem Namen seine Hände auszustrecken.
    Wenn Ich einst sagte: „Wenn ihr ernstlich wollet, so heben sich die Berge hinweg und stürzen ins Meer“, so war mit diesen Worten gesagt, daß wenn ihr Menschen euch mit Meinem Willen so vereinigen könnet, daß der eure nie gegen Meine Pläne, gegen Meine göttlichen Absichten anstößt — dann könnet auch ihr vollführen, dessen Ich Selbst fähig bin, und es gehorchen auch euch alle Elemente der Natur, wodurch natürlich auch eine Heilung ein leichtes wird. Aber bis dorthin zu kommen, ist ein weiter Weg, ist viel Vertrauen, ist weite geistige Fernsicht und vor allem viel Demut, Liebe und Barmherzigkeit nötig.
    Nicht im Irdischen Befangene können mit den Elementen schalten und walten, nicht Halbgläubigen und Halbfrommen ist es gegönnt, mit Mir im Bunde Dinge zu verrichten, die auch Ich einst nur Selbst — und nur ausnahmsweise Meine Jünger — auszuführen fähig waren. Zu dieser letzten, alleinig großen Heilmethode gehört weit mehr, als ihr alle glaubet, gehört diese große Zuversicht, wie Henoch einst sie zu Mir hatte und welche nicht so leicht zu erringen ist.
    Strebet danach, aber verlanget sie nicht, bis Ich solche jedem Selbst gebe. Denn ihr wisset nicht, was ihr verlanget, da ihr die Verantwortlichkeit nicht fassen könnet, welche auf euch dann gelegt ist, damit ihr oft trotz des besten Willens keinen Mißbrauch davon machet.
    Überhaupt wünschet euch keine außerordentlichen Verhältnisse! Sie sind nicht immer das, was ihr wähnt. Je mehr Macht einem verliehen ist, je mehr er die geistigen Verhältnisse von den weltlichen zu unterscheiden weiß, desto schwerer wird sein Stand in der Welt, desto größer die Versuchungen, desto größer die
    Verleugnung, um in den Verhältnissen zu wirken, in welche er durch Mich gestellt worden ist.
    d) Sehet, Allopathie, Homöopathie, Heliopathie, Hydropathie, leiblicher, seelischer und göttlicher Magnetismus — sind Stufen zur höchsten Erkenntnis.So steigt eure Wissenschaft, so die Menschheit im Ganzen und der Mensch im einzelnen von der Materie zum Seelischen, vom Seelischen zum Geistigen bis am Ende zum Höchsten, zu Mir, empor.
    So geht es in Meiner Schöpfung, so in den Bestrebungen des geistigseelischen Menschen: Zuerst muß er sich aus der groben Materie des Weltlebens herausarbeiten, dann zum Seelenleben aufsteigen, wo das Geistige in ihm seinen Wert geltend machen will. Sobald die Seele dann vergeistigt, das heißt, mehr Geist als Seele geworden ist, dann sind auch die Eigenschaften derselben
    erweitert, vergrößert und können dann Dinge bewirken, die der gewöhnliche Mensch als Wunder anstaunen wird, eben weil er nicht mit den geistigen Gesetzen der Weltenschöpfung vertraut ist und nie begreift, daß nur Mein Wille mit dem Wort „Es werde!“ Welten erschaffen konnte und die nämliche Kraft, nur in gebundenem Zustande, in jedes Menschenherz gelegt ist.
    Aber um sich dieser Kraft bewußt zu werden, gehört vor allem eine große Buße, eine große Reinigung dazu, auf daß Ich, der Allerreinste, Mich mit dem Menschen vereinigend, Meine Macht durch ihn wirken lassen kann.
    So wie diese Heilmethoden stufenweise aufwärtssteigend in Mir ihren Endpunkt finden, so steigt auch ihr von Grad zu Grad, von Stufe zu Stufe hinan, wobei sich dann auch euer geistiger Gesichtskreis erweitern wird und ihr, wie in einem
    Luftballon emporsteigend und die unter euch liegende Welt in größerem Maßstabe erfassend, eure frühere, beschränkte Ansicht belächeln werdet. Deswegen erging nun auch wieder ein neues Wort an euch, um euch eine Stufe höher zu führen, wo ihr, das Weltliche noch mehr zu euren Füßen habend, wie auf hohen Bergen Himmelslicht einatmet und, Meine Nähe ahnend, euch tüchtig
    machen könnt, stets bessere Arbeiter in Meinem Weingarten zu werden!
    Lasset jedes Pathos zurück und werdet vorerst selbst gereinigt, geheilt, wollet ihr einst andere heilen!
    Dies ist Mein Vaterwort hierüber an euch, die Ich alle so liebe und derentwegen Ich so viel Zeit verwende, um euch mit vielen Worten begreiflich zu machen, wie einfach die Gesetze der Natur sind und wie einfach Ich Selbst bin, indem alle Meine Schöpfungen nur das euch zeigen und predigen, was Mein Ich ausmacht, das heißt Liebe und nur Liebe! — Amen.

Aus dem Buch Heilung- und Gesundheitspflege – Lorber-Verlag

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Richtige Meditation

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Ich stelle jeweils einen neuen Beitrag am Freitagnachmittag ein. Es ist am besten, meine Seite www.madrigatha.de direkt aufzurufen, da Suchmaschinen manipuliert werden können und evtl. Beiträge dort nicht angezeigt werden, wie es z. B. mit dem Beitrag „Von der Liebe“ vom 6. Sept. geschehen ist.

Es gibt vieli Arten von Meditation, hier geht es um die innere Hinwendung zu Gott bis zum völligen Einssein mit Gott. Die Texte von Johannes Tauler (1300 – 1361) in dem Buch „Das Reiih Gottes in uns“ führen den Leser immer mehr in sein Inneres und in die Nähe der göttlichen Liebe. Es geht darum, das Äußere als das zu sehen, was es ist, als eine Notwendigkeit und das Innere in sich zu finden und dem Eigentlichen zu folgen und sich selbst zu entwickeln.

Das ist mühsam und die Welt will uns von diesem Bemühen immer wieder abbringen, aber bittet einfach Gott, daß Euch geholfen wird und stellt Euch gegen alles Bestreben der Welt, Euch vom Eigentlichen, der Verbindung mit der göttlichen Liebe, abzubringen.

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Hinweis:

Neue Beiträge stelle ich jeweils am Freitagabend ein. Leider ist es möglich, die Suchmaschinen zu manipulieren, am einfachsten ist es www.madrigatha.de aufzurufen, um den aktuellsten Beitrag zu sehen.

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RECHTE MEDITATION

„Verkläre mich, Vater, bei Dir selbst mit der Klarheit, die ich bei Dir hatte, ehe die Welt war.“ Joh. 17,‘ 4

Daß der Sohn Gottes seine Augen zum Himmel hob und sprach: „Verkläre mich, Vater“, will uns lehren, daß wir gleich ihm unsere Hände und Sinne, unser Gemüt und unsere Kräfte zum Himmel erheben und in ihm, mit ihm und durch ihn beten sollen. Das ist das edelste und vollkommenste Werk, das Christus tat, daß er sich im Geiste anbetend zum Vater wandte.

Diese innere Hinwendung ist mehr als jede äußere. Viele beten und meditieren, um etwas zu erreichen, oder lassen sie andere um Geld und gute Worte für ihr Wohl beten. Von solchem äußeren Handel hält Gott wenig. Wesentlich ist ihm das rechte innere Handeln, das in Wahrheit nicht ein Tun ist, sondern ein Lassen:

Kehre Dich gänzlich von Dir selber und allen geschaffenen Dingen ab und senke Dein Gemüt jenseits aller Kreaturen gänzlich in den tiefen Abgrund Gottes, in wahrer Gelassenheit aller niederen und höheren, äußeren und inneren Kräfte, jenseits aller Sinne und allen Ersinnenwollens – bis zum völligen Einssein mit Gott im innersten Grunde Deines Wesens.

Dann entschläfst Du allen äußeren Weisen und Worten, Übungen und Gebeten. Und dann magst Du Gott um das bitten, um das er gebeten sein will: daß sein Wille geschehe zu Deinem und aller Wesen Besten!

So wenig ein Pfennig ist gegenüber hunderttausend Mark Goldes, so gering ist alles äußere Gebet gegenüber dem inneren Beten, das ein völliges Sich-Lassen, Versinken und Verschmelzen des geschaffenen Geistes mit dem ungeschaffenen Geist Gottes ist, ein wahres Einswerden mit Gott.

Wenn diese Einswerdung das Gebet des Mundes duldet und dadurch ungeschmälert bleibt, dann beten wir mit dem Munde wie mit dem Herzen; denn zwei gute Weisen sind besser als eine. Und wenn man Dich um ein Gebet bittet, ist es gut, daß Du auch äußerlich betest; doch zugleich trage Dein Gemüt hinauf in die lichten Höhen Gottes.

Wenn hingegen ein äußeres Gebet, eine Übung oder ein Werk Dich darin hindert, so laß es unbesorgt; denn nur-äußeres Gebet ist wie Stroh und Spreu gegenüber dem edlen Weizen des inneren Gebets, wie Christus sagt: „Die wahren Anbeter sollen beten im Geiste und in der Wahrheit.“ Und das kann bei wahrer und wesentlicher Einkehr in einem Augenblick geschehen.

Ist die Hingabe vollkommen, dann wird unser ganzes Wesen in einem Augenblick in den innersten Grund eingesenkt, der ganz in den ewigen Gottesgrund ausgeströmt ist, in dem alles ewig gegenwärtig, vollkommen und eins ist.

So betete Jesus und so beten jene, die recht handeln und alle ihre Werke außerhalb der Zeit in der Ewigkeit wirken: sie beten im Geiste Gottes und leben und wirken in ihm und sind sich selbst entworden. Denn niemand kann etwas anderes werden, er wäre zuvor dem, was er ist, entworden. So beten und wirken die Kinder Gottes im Geiste, werden ihrer selbst entformt und entbildet und geraten so in das Überseiende, da der Vater den Sohn gebiert, werden daselbst wiedergeboren und nehmen alle Dinge, Haben wie Darben, Lust wie Leid, gleich willig und völlig von Gott.

Und Jesus fuhr fort: „Ich bitte Dich, daß sie eins werden, gleichwie wir eins sind.“

Diese Einswerdung geschieht auf zweierlei Weisen: innerlich und äußerlich, unmittelbar und mittelbar, im Geiste und in der Natur.

Das wird oft falsch verstanden. Denn der menschliche Verstand begreift ja nicht einmal die Weise, wie die Seele mit dem Körper vereinigt ist, wie sie ihn bewegt und sich durch ihn äußert. Wie soll er da das Einssein mit Gott verstehen?

Die dazu gelangen, wirken außerhalb des Geschaffenen in Ungeschaffenheit, außerhalb der Mannigfaltigkeit in Einfaltigkeit und Einheit. Sie sind mitten im Unfrieden im Frieden, sinken in völliger Gelassenheit und Abgeschiedenheit in den Grund und tragen Gott alle Dinge so wieder hinein, wie sie ewig in ihm waren.

Solch inneres Entsinken in Gott führt Gott näher als das äußere Gebet, und dorthin können die nicht kommen, die noch ganz im Äußeren leben und nur um den äußeren Menschen wissen. ..

Nun könnte man fragen, welche Wege und Weisen denn zu den Höhen des schweigenden inneren Betens und zur lauteren Wahrheit und Vollkommenheit führen.

Christus hat Johannes auf drei Weisen gezogen, mit denen er alle Menschen zieht, die nach dem Höchsten verlangen. Zum ersten Male zog er ihn, als er ihn aus der Welt rief und ihn zu einem Apostel machte; zum anderen Male, als er ihn an seinem Herzen ruhen ließ; und zum dritten und vollkommensten Male am Pfingsttag, als ihm der Heilige Geist gegeben ward: da wurde ihm die Tür zum Reiche Gottes geöffnet und er wurde hineingenommen.

Die erste Weise, durch die der Mensch wie Johannes von der Welt gerufen wird, tritt ein, wenn der Mensch seine inneren Kräfte in höchstem Unterscheidungsvermögen derart ordnet und regiert, daß er lernt, auf sich zu achten, daß er zu anderen so spricht und sich so verhält, wie er möchte, daß sie zu ihm sprechen und sich ihm gegenüber verhalten, daß seine Gedanken und Strebungen von Gott kommen und zu Gott hinführen, und daß all sein Wirken auf nichts anderes abzielt als auf die Erfüllung des Willens Gottes und auf den Frieden und die Seligkeit der Menschen.

Also nimmt Christus Dich von der Welt und macht Dich zu einem Apostel, einem Gesandten Gottes, der lernt, den äußeren Menschen zu einem inneren zu machen. Das ist aber erst der Anfang göttlichen Lebens.

Die zweite Weise besteht darin, daß Du wie Johannes am Herzen Christi ruhte, Dich nach dem Bilde Christi bildest und darauf amtest, daß Du ihm nachfolgst und gleich wirst in seiner Sanftmütigkeit und Demut, in der flammenden Liebe, die er seinen Freunden und Feinden entgegenbrachte, in der willigen Gelassenheit, die er auf allen Wegen, in allen Weisen, an allen Stätten, wohin ihn der Vater rief, offenbarte. .. Wohl waren Himmel- und Erdreich sein, doch er besaß sie nicht als Eigentum, sondern er hatte mit allem, was er sprach und wirkte, nur den Willen des Vaters und die Seligkeit der Menschen im Sinn.

Dem folge nach! Erkenne, wie ungleich Du noch diesem Vorbild bist, und wende Dich nach innen, um am Herzen Christi zu ruhen und von ihm Licht zu empfangen und Kraft, vollkommener zu werden. Und vergiß dabei nicht, daß, obwohl Johannes am Herzen Christi ruhte, er doch den Mantel fallen ließ und floh, als man Jesus fing. So sieh auch Du zu, daß Du, wenn Du angegriffen und versucht wirst, den Mantel nicht fallen läßt und der Furcht und dem Eigenwillen nachgibst!

Daß Du Dich in diesen beiden Weisen übst, ist gut und heilsam. Laß Dich darin von niemandem beirren. Und wenn Christus Dich zieht, so laß Dich ihm ohne Formen und Bilder und laß ihn durch Dich wirken, sei seines Willens Werkzeug!

Wenn Du Dich solchermaßen einen Augenblick in der Stille ihm gänzlich lässest, ist das ihm löblicher und Dir dienlicher, als wenn Du Dich ein Leben lang in den äußeren Weisen übst. Alsdann wird das Wort erfüllt, daß Gott Dir offenbart, was kein Auge gesehen und kein Ohr vernommen hat, und das Tor zum Reiche Gottes sich Dir auftut.

Darum soll der Mensch keinen Augenblick in seinem Bemühen nachlassen, immer vollkommener zu werden und, soweit es ihm irgend möglich ist, den äußeren Menschen in den inneren zu bringen. Das kann nicht an einem Tage, in einem Jahre geschehen, sondern braucht seine Zeit. Und es gehört Willigkeit und Gelassenheit dazu. Dies ist der Weg der Meditation.

Daß wir diesen Weg gehen und zur Vollkommenheit gelangen, das gebe Gott uns allen!

Johannes Tauler – Das Reich Gottes in uns

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Von der Liebe

Ein Prophet, der zwölf Jahre im fremden Land gelebt hat, wird von einem Schiff aus seiner Heimat abgeholt. Die Bewohner des fremden Landes bitten ihn noch um letzte Worte. Und er wird als erstes gebeten, von der Liebe zu sprechen. _______________ ______________ Hinweis: Neue Beiträge stelle ich jeweils am Freitagabend ein. Leider ist es möglich, … „Von der Liebe“ weiterlesen

Ein Prophet, der zwölf Jahre im fremden Land gelebt hat, wird von einem Schiff aus seiner Heimat abgeholt. Die Bewohner des fremden Landes bitten ihn noch um letzte Worte.

Und er wird als erstes gebeten, von der Liebe zu sprechen.

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Von der Liebe

Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr,

sind ihre Wege auch schwer und steil.

Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,

Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.

Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,

Auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.

Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich. So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.

So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,

Steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit.

Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.

Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.

Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.

Sie mahlt dich, bis du weiß bist.

Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;

Und dann weiht sie dich ihrem heiligen Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.

All dies wird die Liebe mit dir machen, damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.

Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,

Dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.

In die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und weinen, aber nicht all deine Tränen.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.

Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen;

Denn die Liebe genügt der Liebe.

Wenn du liebst, solltest du nicht sagen:“ Gott ist in meinem Herzen“, sondern: „Ich bin in Gottes Herzen.“

Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.

Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.

Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen:

Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt.

Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.

Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;

Und willig und freudig zu bluten.

Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;

Zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;

Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;

Und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.

Khalil Gibran, Der Prophet
(* 1883-01-06, † 1931-04-10)

https://www.zgedichte.de/gedichte/khalil-gibran/von-der-liebe.html

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Frei sein von Sorgen

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das ist etwas, was wir uns alle wünschen, leider ist das nicht möglich, denn genau das sind die Herausforderungen, die uns an uns arbeiten lassen und uns dazu führen, die Liebe Gottes in uns zu suchen und dann letztendlich auch zu finden. Wir dürfen uns nur nicht von den Sorgen übermannen lassen, sondern uns diesen stellen mit der Gewißheit, daß Gott uns hilft, wenn wir uns an ihn wenden.

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FREI SEIN VON SORGEN

„Alle eure Sorgen werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“ 1.Petr.5;7

Wir alle leben in einer Welt steten Wechsels, Werdens und Vergehens und damit in einer Welt der Leiden und Sorgen. Aber so viel Leid außen, so viel Licht innen, und wer sich, statt sich von den äußeren Dingen und Sorgen beengen, ängstigen und jagen zu lassen, gelassen nach innen wendet und sich und seine Sorgen Gott überläßt, der erwacht zur Freiheit der Kinder Gottes.

Um das zu erreichen, sind drei Dinge nötig: Hingabe, Liebe und Gelassenheit. Mit diesen drei Dingen erreicht der Mensch alle Vollkommenheit.

Wir sind alle dieser drei Tugenden mächtig. Denn Gott hat sie in seiner Liebe in uns angelegt, damit wir sie entfalten und mit ihrer Hilfe vollkommen werden.

Vor allem hat er uns als Siegel unserer Verwandtschaft mit ihm das edle göttliche Fünklein in den innersten Grund unserer Seele gegeben, das uns zuinnerst ist und uns viel näher, als wir uns selber sind, und das uns, d. h. unserer Ichheit, doch fremd und unbekannt ist. Wären wir in Ordnung, also mehr nach innen als nach außen gewendet, dann wüßten wir um diesen Gottesfunken in uns, blieben bei uns selbst und wären innerlich eins.

Anlaß zur ersten Tugend, der Hingabe, finden wir in unserem äußeren und inneren Menschen in allen nach außen gerichteten Neigungen, die uns an vergänglichen Dingen haften lassen und so ins Nichts ziehen, und die zugleich die Schwachheit unserer Natur offenbaren, die sich von jeder Lockung, die von außen kommt, zur Sünde, zur Sonderung und Entfernung von Gott, mißleiten läßt, dabei aber auch offenbar macht, daß alle Hingabe nach außen in zunehmende Dunkelheit, in die Nacht des Nichtseins führt, während die wahre Hingabe nach innen zum Licht Gottes in uns leitet.

Die zweite Tugend ist die wahre göttliche Liebe. Auch diese Kraft hat Gott in uns gelegt. Ein Meister sagt, es wäre so unmöglich, daß der Mensch ohne Liebe lebt, wie, daß er ohne Seele lebt. Wäre der Mensch nun in Ordnung und mit sich selber eins, würde er Gott mehr lieben als sich selbst. Aber die meisten geben ihrer Liebe ebenso wie ihrer Hingabe die falsche Richtung: nach außen, in die Welt, zu den Wesen und Dingen, statt nach innen: zu Gott und zum ewigen Leben. Auch hier gilt es also die Wendung von außen nach innen.

Die dritte Tugend ist Gelassenheit. Sie entspringt der Vernunft und der Besonnenheit. Alles, was nicht aus Besonnenheit gewirkt ist, mangelt des Lichts der inneren Sonne und führt in Dunkelheit, Wirrnis und Sorge. Rechte Besonnenheit hingegen lehrt und hilft uns, alle Sorgen und uns selbst zu lassen und gelassen Gott wirken zu lassen.

Damit sind wir wieder bei der ersten Tugend, der Hingabe: sowie wir unsere Sorgen und uns selbst Gott anheimgeben, sorgt er für uns. Folgen wir dem Willen Gottes, dann leitet er uns. Und je williger wir uns einwärts wenden und je vollkommener wir uns Gott anheim geben, desto mehr erfahren wir seine Führung, seine Gaben und Hilfen.

Findet er uns jedoch, wenn er uns ruft, nach außen gewendet und an die Dinge hingegeben, drückt er uns nieder, und die Sorgen werden riesengroß. Findet er uns aber nach innen gewendet und, der Nichtheit des Ich bewußt, bereit, uns ihm willig zu überlassen, dann hebt er uns zu sich empor.

Zwar hilft er uns auch, wenn wir dessen in unserem Nach-Außen-Gewendetsein nicht bewußt sind; aber wenn wir in uns selbst einkehren, werden wir dessen recht gewahr, wie stark er uns zu sich zieht, wie weise er uns leitet und wie auch das Geringste von ihm so geordnet und gelenkt wird, daß es unserem Besten dient.

Wir handeln recht, wenn wir uns wie eine Stadt fühlen, die vom Feinde belagert wird, und an allen Toren und auf allen Mauern Wache halten, wo der Feind angreifen und eindringen könnte, wo unsere Natur am schwächsten ist, um jedem Einbruch zuvorzukommen.

Nun versetzt uns der Feind, die Welt, gern in Angst und Sorgen, erinnert uns an unsere Schwäche und Ohnmacht und möchte uns einreden: „Warum willst Du in Sorgen leben und in Furcht vor dem, was der nächste Tag wohl bringen mag? Öffne uns Deine Tore, lebe in Freude und Freiheit wir wir hier draußen und genieße Dein Leben, solange Du kannst!“

Solchen Lockungen gegenüber gilt es uns vorzusehen, solange es Tag ist, daß uns nicht die Finsternis der Weltzugewandtheit ergreife und übermanne und der Feind in unser Inneres einbricht und dann keine Umkehr und Rettung mehr möglich ist. Es gilt, uns zu besinnen, uns mit unserer Liebe und unserem Vertrauen nach innen zu wenden, alles Sorgen und uns selbst zu lassen und Gott anheimzugeben, damit er für uns sorge. Gerade wenn wir angesichts der Lockungen und Drohungen der Welt in Zweifel und Verzweiflung geraten und meinen, es sei alles verloren, sollen wir uns gänzlich nach innen wenden und alle Sorgen völlig Gott an heimgeben.

Wenn man bei aufkommendem Sturm auf einem Schiff ist und die Gefahr des Strandens an unwegsamer Küste wächst, gilt es, den Anker auszuwerfen, bis er im Grund einen Halt findet. Dann hat man Sicherheit. Genauso sollen wir, wenn die Wogen der Sorgen uns bestürmen, Krankheiten und seelische Nöte uns bedrängen und uns zu vernichten drohen, alles Äußere lassen und den Anker des Vertrauens in den Grund unserer Seele senken und in Gott Halt suchen. Dann sind wir in Sicherheit.

An dieses vertrauende überlassen unserer Sorgen an Gott sollen wir uns gewöhnen wie an andere Tugenden, und uns zugleich im rechten Handeln üben. Denn unrecht denken und leben und zugleich auf Gott vertrauen, das wäre eine Sünde wider den Geist. Nein, unser Vertrauen soll, in Erkenntnis der Nichtheit unseres Ich, in völliger Liebe ganz in das Bewußtsein der Gegenwart Gottes eingesenkt sein, in williger Abkehr von allem Außen. Denn aus solcher Abkehr kommt die rechte Einkehr in Gott und damit das Geborgensein in Gott. Und warum nicht uns vertrauensvoll dem überlassen und hingeben, der uns das Leben gab und uns so unermeßlich viel Gutes zufügte? Lassen wir darum die Dinge, die Sorgen und uns selbst – und geben wir sie und uns Gott hin. Dann haben wir den Anker unseres Lebensschiffleins in den göttlichen Grund gesenkt und sind jenseits aller Sorgen in Sicherheit.

Aber viele gehen diesen Weg nicht zu Ende, weil ihr Trachten und Wirken noch überwiegend nach außen gerichtet ist. Und wenn sie von innen berührt und von Gott gerufen werden, gehen sie auf und davon an einen anderen Ort oder in ein anderes Land. So fliehen sie vor sich selbst und vor Gott, fangen immer wieder etwas anderes an, kommen zu nichts und laufen am Ende in ihr Verderben. ..Heute wollen sie dies, morgen das; heute laufen sie diesem, morgen jenem Lehrer nach, übermorgen möchten sie in ein Kloster gehen oder in die Einsamkeit – aber immer blicken sie dabei nach außen statt nach innen – und kommen darum nicht zum Frieden und zu Gott. Denn Gott, der Friede und die Sicherheit sind innen.

Hingegen handelt der weise, der, wenn er ein neues Werk beginnen oder sein Leben ändern will, sich damit völlig in Gott einsenkt und im Stillesein nach innen darauf achtet, was Gott von ihm will, um dem in williger Hingabe, Liebe und Gelassenheit zu folgen.

Alsdann wird Gott große Dinge in ihm wirken und ihn aus aller Ungewißheit und Sorge herausführen. Denn er hat nun aufgehört, Christum in sich immer aufs neue zu kreuzigen, und er wird in ihm auferstehen und zum Einssein mit dem Vater finden.

Daß wir alle dahin gelangen und aus aller Not und Sorge in die Geborgenheit des Reiches Gottes emporgezogen werden, dazu helfe uns Gott!

Johannes Tauler – Das Reich Gottes in uns

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Haltet unbesiegbar stand

Leben, irdisches Leben bedeutet Kampf. Einen Kampf, in welchem der Mensch immer der Verlierer sein wird; es sei denn, daß er die Ewigen Lebenskräfte zu seiner Hilfe ruft. Tut dies, und alles, was die Macht hat, Euch in die Quere zu kommen, schleicht geschlagen davon.

Sagt stets in den kleinen wie auch in den grossen Dingen des Lebens zu Euch selbst: „Nichts kann mir Schaden zufügen, Nichts kann mir Angst einflössen. In Ihm werde ich überwinden.“ Haltet unbesiegbar stand. Euer Gesicht den Feinden des Lebens zugewandt.

Two Listeners – Ich rufe Euch noch einmal – 30. August

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August 30 – Stand Invincible

Life, earth-life, is a battle. A battle in which man will always be the loser unless he summons Eternal Life-Forces to his aid. Do this and all that has the power to thwart you slinks back defeated.

Say, in the little as well as the big things of life, “Nothing can harm, nothing can make me afraid. In Him I conquer.” Stand invincible, face the foes of life.

Two Listeners – God At Eventide

https://www.twolisteners.org/

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Unendliche Liebe

Urlaub bis 30. August 2024

Die Liebe Gottes ist in jedem Menschen und es liegt an dem einzelnen, sie zum Durchbruch in sich und zum Leben zu bringen. Und es wäre unendlich schön, wenn sie in allen Menschen zum Durchbruch käme, stellt euch das nur einmal vor, wenn die Menschen anfangen würden, die göttliche Liebe zu leben.

Aber es liegt an jedem selbst, sich dazu zu entscheiden, es muß eine freie Entscheidung sein, man kann dem anderen allenfalls ein gutes Beispiel geben.

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Tief in mir sprudelt ein Quell unendlicher Liebe

Ich sehne mich danach und will, daß sie in mir aufsteigt.

Sie erfüllt mich ganz und durchströmt alles in mir.

sie strahlt in alle Richtungen grenzenlos,

und kehrt mit vermehrter Kraft zurück.

Ihre Fülle ist unerschöpflich.

Aus ihr liebe ich alle Menschen und sehe in ihnen das Gute.

Ich umfange sie liebevoll mit Sanftmut und Güte,

und liebe mich selbst, so wie ich bin.

Weil ich das Gefäß dieser Liebe in mir bin,

sorge ich liebevoll – auch für mich.

So erfahre ich tiefen Frieden und neue Lebensfreude.

Die Liebe durchtränkt alle Orte an denen ich wirke,

und erfüllt mich mit Dankbarkeit für das Geschenkte.

Ich genieße es, in Liebe zu arbeiten,

und in Liebe mit Menschen für Menschen da zu sein.

Weil ich liebevoll an sie denke,

werden auch sie Spiegel der liebe.

Die Liebe vergibt alles und macht mich frei.

So lebe ich ganz im Augenblick und erkenne:

Alles ist gut so wie es ist.

Ich erfahre, daß ich geliebt und getröstet bin,

daß die Liebe mit mir spricht,

und daß immer gut für mich gesorgt ist.

Ich bin geborgen in vollkommener Liebe.

Sie wirkt liebevoll für mich und durch mich,

jetzt und immerdar.

Gott ist liebe, und wer in der Liebe bleibt,

bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm (Joh 4,16)

Peter Forster – veröffentlich in Geistges Leben Sept./Okt. 2004

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BD. Nr. 7615: Wirken des Geistes …. Rechte Propheten ….

Ihr traget den göttlichen Funken in euch, d.h., ihr seid Mein Anteil und werdet es bleiben bis in alle Ewigkeit, denn dieser göttliche Liebefunke ist Geist von Meinem Geist, es ist das Band, das uns verbindet, das uns unwiderruflich innig zusammenführen wird, wenn ihr den Geistesfunken nicht gänzlich verschüttet in euch durch lieblosen Lebenswandel und bewußte Abkehr von Mir. Die Verkörperung als Mensch würde euch zu keinem Ziel führen, wenn nicht dieser Funke in euch wäre, den ihr entzünden könnet in euch und der dann mit Sicherheit Mir Selbst als seinem Ausgang zustrebt …. Der göttliche Funke in euch also ist Liebe …. Ihr habt die Fähigkeit in euch, Liebe zu empfinden und sie auszuüben, weil euch dieser Liebefunke dazu veranlaßt, wenn ihr seinem Drängen nachgebt, das ihr als Stimme des Gewissens spüret …. Ob ihr nun aber willig seid zum Liebewirken, das ist es, wovon eurer Seele Ausreifen abhängt und somit euer Los in der Ewigkeit. Denn die Fähigkeit ist in euch gelegt durch jenen Liebefunken, der unmittelbare Bindung hat mit Mir. Die Willigkeit aber kann Ich euch nicht ebenso ins Herz legen, weil dies der freie Entscheid ist, zwecks dessen ihr auf Erden lebt. Ist aber euer Wille bereit dazu, dann könnet ihr Großes vollbringen, weil der Geistfunke in euch so auf euch einwirkt, daß ihr den Zusammenschluß suchet mit Mir als dem Vatergeist von Ewigkeit und dann auch unbegrenzte Fähigkeiten entwickeln könnet, oder auch: daß ihr die Fähigkeiten euch wieder aneignet, die ihr einstens besessen, aber freiwillig durch euren Abfall von Mir hingegeben habt. Diese große Sünde ist von Mir getilgt worden durch Meinen Kreuzestod, gleichzeitig ist euch nun nach der Tilgung eurer Schuld die Möglichkeit geschaffen worden, dem Geist in euch das Wirken zu gestatten …. also nun die direkte Bindung mit Mir als dem Vatergeist herzustellen, so daß Mein Geist nun in euch einfließen kann zu erhöhtem Wirken. Diese Möglichkeit bestand vor Meinem Kreuzestod nicht, wenngleich auch der göttliche Liebefunke im Menschen schlummerte, die Menschen also nicht unfähig waren zum Liebewirken. Aber die Willigkeit bedingte erst Tilgung der Schuld, denn die Menschen wurden geschwächt in ihrem Willen durch Meinen Gegner, und dieser Wille erfuhr Stärkung durch Mein Kreuzesopfer, durch die Anerkennung des Erlösungswerkes Jesu Christi. Und der Wille konnte nun veranlassen, daß sich Mein Geist verband mit dem Geistesfunken und also im Menschen wirkte. Es muß nun aber ein Unterschied gemacht werden von Menschen, die mit der Ursünde belastet waren, also erst erlöst werden mußten, um nun das Wirken des göttlichen Geistes zu erfahren …. und den Menschen, die Missionen zu erfüllen hatten auf Erden, d.h., die von oben zur Erde herabstiegen, um die Menschen hinzuweisen auf Mein Kommen …. denen es auch Mein Geist eingab, zu reden für Mich und Mein Reich, die also von Mir aus veranlaßt wurden und auch die Sprache des Geistes verstanden, weil es Seelen von oben, also nicht-gefallene Urgeister, waren. Und solche Propheten erweckte Ich immer wieder, um Mein Kommen zur Erde anzukünden. Sie hörten Meine Stimme und verstanden Mich, sie lebten in der Liebe und waren jederzeit erkenntlich als Meine Abgesandten und Diener …. Aber diese prophetischen Ankündigungen waren nicht zu vergleichen mit den „Gaben des Geistes“, die nach Meinem Kreuzesopfer alle Menschen sich erwerben konnten, die ihre Willensschwäche veranlaßte, sich Mir in Jesus Christus vollgläubig hinzugeben und Mich um Stärkung ihres Willens zu bitten und die dann von ihrem Geistesfunken angetrieben wurden, bewußt die Bindung mit dem Vatergeist zu suchen und sie auch herzustellen durch ein Leben in Liebe …. dann wurden sie von ihrem nun erweckten Geist geführt und belehrt, sie empfingen die Gaben des Geistes, je nach ihrer Befähigung und ihrer Aufgabe, die ihnen nun von Meinem Geist zugewiesen wurde …. Und sie waren nun erweckt zum Leben, das sie ewig nicht mehr verlieren konnten. Und diese Erweckung des Geistes könnt ihr Menschen nun alle anstreben, sofern ihr das Erlösungswerk Jesu anerkennet, sofern ihr selbst eurer einstigen Sündenschuld ledig geworden seid und darum Mein Geist sich wieder mit dem Geistesfunken in euch vereinen kann, was vor Meinem Erlösungswerk nicht möglich war. Verstehet die Ausgießung des Geistes recht …. ihr müsset sie aus eigenem Antrieb selbst anstreben, indem ihr den in euch gelegten Geistesfunken zum Erwachen bringet und dann die innigste Bindung mit Mir herstellt durch Wirken in Liebe und eigenen Willen, auf daß nun Mein Geist in euch überströmen kann und euch bedenket nach eurem Begehr und eurer von Mir erkannten und euch nun zugewiesenen Aufgabe …. Dann werdet ihr „erfüllt sein von Meinem Geist“ …. und er wird euch leiten und einführen in alle Wahrheit, er wird euch hören und empfinden lassen, was Ich Selbst euch mitteilen will, denn „Mein Geist“ ist „Ich Selbst“, und Ich spreche nun zu euch, weil euer Geistesfunke sich innig Mir verbunden und die Ansprache ermöglicht hat …. Und das ist Meine Liebe zu euch, daß Ich durch Meinen Geist immer wieder und zu allen Menschen rede und daß ein jeder Meine Stimme zu hören vermag, der an Mich glaubt, der Mich liebt und Meine Gebote hält ….

Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 7615 – Buch 80 – vom 4. 6. 1960

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Seelenspezifika

Unendlich vielfältig ist die Seele des Menschen zusammengesetzt, vorbereitet für ihre Aufgabe, den Weg zurück zu finden, hier von der Erde in den Himmel. Erst noch undeutlich und verschwommen, kristallisiert sich bei näherem Hinsehen ein klares Bild heraus, zeigt sich ein Weg, der zurück ins Vaterhaus führt.

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Er.01_046,07] Ich meine nun, nachdem ihr diese Spezifika kennengelernt und eingesehen habt, daß sie wirklich in diesem Metalle vorhanden sind – gleich so, wie sie in dem Pflanzen- und Tierreiche vorhanden sind –, was soll uns demnach hindern, mit gerechtem Grunde anzunehmen, daß das tierische Leben auch in den Metallen und anderen Mineralien so gut vorhanden ist als wie bei den Tieren selbst? Denn die einzelnen Intelligenzen sind immer dieselben, ob in Mineralien, Pflanzen oder Tieren, nur mit dem Unterschiede, daß in den Mineralien nur noch ganz wenig
Intelligenzen vereint in die Erscheinlichkeit treten, während in den
Pflanzen und besonders in dem ausgebildeteren Tierreiche schon eine bei weitem größere Menge wirkend vorhanden ist. Wo das Mineral etwa acht, neun, zehn, höchstens bis zwanzig Intelligenzen zählt, da sind bei mancher Pflanze schon viele Tausende, bei manchem Tiere viele Millionen und millionenmal Millionen und bei dem Menschen zahllose aus allen Sternen und aus allen atomistischen Teilchen der Erde.

Jakob Lorber – Erde und Mond – Kapitel 46, 7

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[GEJ.07_066,05] Die Seele des Menschen ist eine rein ätherische Substanz, also – wenn du das fassen kannst – aus sehr vielen Lichtatomen oder möglich kleinsten Teilchen zu einer vollkommenen Menschenform zusammengesetzt durch die
Weisheit und durch den allmächtigen Willen Gottes, und der reine Geist ist eben der von Gott ausgehende Wille, der da ist das Feuer der reinsten Liebe in Gott.
[GEJ.07_066,06] Der reine Geist ist ein Gedanke Gottes, hervorgehend aus Seiner Liebe und Weisheit, und wird zum wahren Sein durch den Willen Gottes. Da der Gott in Sich ist ein Feuer aus Seiner Liebe und Weisheit, so ist das gleiche auch der in ein
eigenes Sein realisierte und gewisserart aus Gott getretene Gedanke. Wie aber das Feuer eine Kraft ist, so ist dann solch ein Gedanke aus Gott auch eine Kraft in sich, ist seiner selbst bewußt und kann für sich wirken in eben jener Klarheit, aus der er hervorgegangen ist. Als eine Reinkraft durchdringt er alles, was du Materie nennst,
kann aber von der Materie nicht durchdrungen werden, weil die Materie im weiteren Verlaufe nichts ist als eine Außenäußerung des Geistes aus Gott.
[GEJ.07_066,07] Die Seele ist gewisserart durch die Kraft des Geistes wieder aufgelöste Materie, die in des Geistes eigene Urform, durch seine Kraft genötigt, übergeht und sodann, mit ihrem Geiste vereint, gleichsam seinen lichtätherisch substantiellen Leib ausmacht, so wie die Seele aus der sie umgebenden Fleischmaterie, wenn diese völlig verwest und aufgelöst worden ist, sich durch ihren rein geistkräftigen Willen ihr einstiges Kleid formt und bildet.
[GEJ.07_066,08] Da hast du nun eine ganz kurze und vollwahre Darstellung dessen, was die Seele für sich ist, und was der reine Geist für sich ist.

Jakob Lorber, Großes Evangelium Johannes, Band 7 Kapitel 66

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BD. Nr. 4845: Zusammensetzung der Seele …. Miniaturschöpfung ….

Die Seele des Menschen ist ein Gebilde von unvorstellbar vielen Miniaturschöpfungen. Sie ist gewissermaßen aus diesen zusammengesetzt, die alle ihre früheren Verkörperungen waren, so daß sie als ganzes Schöpfungswerk Gottes anzusprechen ist, Der Seine unendliche Liebe, Weisheit und Allmacht in der menschlichen Seele unter Beweis gestellt hat. Es kann sich der Mensch davon keine Vorstellung machen, daß er selbst die gesamte Schöpfung in seiner Seele birgt, doch so er nach seinem Tode im geistigen Reich sich selbst zu schauen vermag, wird er voller Ehrfurcht und Liebe zu Gott die Wunderwerke betrachten, die er in sich selbst wiederfindet. Von jeder Verkörperung während seines Entwicklungsganges ist die Seelensubstanz gesammelt, und so ist die menschliche Seele in den einzelnen Substanzen durch die gesamte Schöpfung gewandelt und hat nun eine unvorstellbare Vielseitigkeit aufzuweisen. (24.2.1950) Dann erst wird es ersichtlich sein, wie wunderbar die Schöpfungswerke Gottes sind, und Seine Größe, Seine Liebe, Weisheit und Allmacht tritt so deutlich hervor und läßt alles Wesenhafte in Ehrfurcht und Liebe zu Gott verharren, Der Seine Geschöpfe durch das Innewerden Seiner Kraft und das Erkennen Seiner Selbst maßlos beglückt. Doch es gehört ein bestimmter Reifegrad dazu, daß sich die Seele selbst erschauen kann, und darum ist dies auch eine Seligkeit derer, die im Lichtreich sind. Es ist das Beschauen der Seele inbegriffen in die Verheißung Jesu: „Was keines Menschen Auge je gesehen und keines Menschen Ohr je gehört, das habe Ich bereitet denen, die Mich lieben ….“ Die Seele kann also in alle Gebiete Einsicht nehmen, sie erschaut, was sie nie zuvor gesehen, was aber in der Schöpfung unleugbar vorhanden ist, und sie ist sich dessen bewußt, daß niemals diese Wunder zu Ende sind, daß sich immer wieder neue Gebilde vorfinden und sie doch des Schauens dieser Schöpfungen nicht müde wird, sondern immer mehr erschauen will und sonach auch immer glückseliger wird. Die Seele ist etwas für menschliche Sinne nicht Wahrnehmbares und daher auch nicht verständlich. Sie ist für den Menschen auf Erden etwas Geistiges, im geistigen Reich aber das Eigentliche, sie ist das, was die geistigen Schöpfungen belebt, sie ist das wahrhaft Lebende im geistigen Reich, weil sie von der Kraft Gottes durchströmt wird. Und so finden sich in ihr alle Gedanken Gottes wieder, die Er zur Form werden ließ durch Seine Willenskraft. Ein manifestierter Gedanke Gottes ist jegliches Schöpfungswerk. Und so ist die menschliche Seele ein Schöpfungswerk größten Umfanges in Miniaturausführung …. doch den Menschen auf Erden ein zweifelhafter Begriff, ein Etwas, von dessen Vorhandensein sie noch nicht völlig überzeugt sind und auch forschungsmäßig niemals Überzeugung erlangen können. Es ist die Seele für die Erdenmenschen ein Nichts oder ein fragwürdiges Objekt, in Wahrheit aber die herrlichste, Gottes Weisheit, Liebe und Allmacht bezeugende Schöpfung, die Ihn verherrlicht im geistigen Reich, die unvergänglich ist und zu ständiger Lobpreisung Gottes Anlaß gibt allen, die im Lichtreich weilen und selig sind ….

Amen

Bertha Dudde – Kundgabe 4845 Buch 55 vom 23. und 24. 2. 1950

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BD. Nr. 5198: Seelenpartikel …. Entwicklungsgang auf Erden und im Jenseits ….

Gerichtete geistige Substanz ist unter Materie zu verstehen, die wieder geistige Substanz in sich birgt, die den Entwicklungsweg geht laut Heilsplan Gottes von Ewigkeit. Diese geistige Substanz nun, die von der Materie als Außenhülle gefangengehalten wird, schließt sich auf dem Entwicklungswege mit immer gleicher Substanz zusammen und kann bezeichnet werden als Seelenpartikel, die wieder die einzelnen Schöpfungswerke beleben. In jedem Schöpfungswerk, sei es die feste Materie, die Pflanzen- oder die Tierwelt, sind also solche Seelenpartikel vorhanden, die auch wieder in sich den Zusammenschluß suchen, um dann ein Ganzes zu bilden in einer neuen Außenform, die stets mehr und mehr der Form eines Menschen ähnlich wird. Unendlich lange Zeit vergeht, bis nach dem Wandel durch die gesamte Schöpfung alle Seelenpartikelchen sich gefunden haben, um nun als menschliche Seele wieder eine Außenform beziehen zu können, der eine bestimmte Aufgabe gesetzt wird, um restlos frei zu werden von jeglicher Außenhülle. Der menschliche Körper ist also nun die die Seele umschließende Außenhülle, die nun als solche die Aufgabe hat, das in ihr sich bergende Geistige zur Reife zu bringen. Das Ausreifen geschieht nun in der Weise, daß der Mensch im freien Willen, dem Zeichen göttlichen Ursprungs, jegliche Seelensubstanz in die rechte Ordnung aus Gott einzuführen sucht …. d.h. alle Eigenheiten der unzähligen kleinen Seelchen auf eine Gott-gefällige Basis bringt, also jeglichem Triebe die Richtung zu Gott anweiset. Alles Gott-widrige Verlangen muß gewandelt werden in Gott-zustrebendes Empfinden, und dies ist die bewußte Seelenarbeit, die der Mensch leisten soll während des Erdenlebens. Es ist dies praktisch so zu verstehen, daß alles das abgelegt werden muß, was der Seele aus ihren früheren Verkörperungen noch anhaftet, daß also tierische Triebe überwunden werden müssen, wie auch das Verlangen nach der Materie abgetötet werden muß, weil alle diese Triebe aus der Vorentwicklung stammen und der Seele noch sehr anhaften als Merkmal des Entwicklungsganges (vorher) zuvor. Alles, was zurückliegende Erscheinungen sind, soll abgelegt werden, wenn die Aufwärtsentwicklung fortschreiten soll, und alles das soll angestrebt werden, was die fortschreitende Entwicklung erkennbar werden läßt …. geistig-göttliche Eigenschaften, wie Demut, Sanftmut, Geduld und Barmherzigkeit, Friedfertigkeit und Gerechtigkeit …. Denn alle diese Eigenschaften gehen aus der Liebe hervor, die im Erdenleben zur höchsten Entfaltung gebracht werden soll. Somit ist eine ganz klare Richtlinie gegeben für die Aufgabe des Menschen auf Erden, es wird der Wille Gottes offenbart den Menschen durch Sein Wort …. Es ist die Seele gleichsam noch ungeordnetes Geistiges, das zur Ordnung geführt werden soll, jedoch sich selbst bestimmen kann, weil es sich im Stadium des freien Willens befindet. Es kann sich wohl ordnen, ist aber nicht dazu gezwungen. Doch sowie es sich ordnet, hat der Geist aus Gott Zutritt, der durch ein Chaos von Trieben und ungeordneten Substanzen nicht hindurch dringen kann bzw. nicht selbst ordnend eingreifen darf, wenn der Wille fehlt. Die Ordnung wird nun hergestellt, wenn die einzelnen besonders hervortretenden Eigenschaften, die eine Verkörperung der Vorzeit kennzeichnen, verkehrt werden in das Gegenteil, da alles im Anfang der Entwicklung stehende Geistige unvollkommen ist und das Vollkommen-Werden Zweck und Ziel der Verkörperung ist. Also es können aus früheren Verkörperungen erkennbare Charaktereigenschaften niemals mit göttlicher Ordnung im Einklang stehen, sondern sie müssen gewandelt werden in das Gegenteil …. bis nur noch Liebe, Güte, Demut, Sanftmut, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit des Menschen Charakter sind und Anzeichen der angestrebten Vollendung, bis die göttliche Ordnung erkennbar ist und die Seele des Menschen nun ihr Ziel erreicht hat und ihre körperliche, materielle Außenform verlassen kann, um als geistiges Wesen nun aufwärts zu streben, doch im Besitz von Licht und Kraft, die ihren jenseitigen weiteren Aufstieg überraschend schnell fördern …. (27.8.1951) Mein Geist ist unentwegt tätig, um euch in die Wahrheit zu leiten, doch ihr müsset euch auch widerstandslos leiten lassen, d.h., ihr dürfet nicht ein schon vorhandenes Wissen als Grundwissen annehmen, dem sich nun Meine Offenbarungen angleichen sollen, sondern ihr müsset zuerst Meine Offenbarungen vernehmen und diese dann mit eurem Wissen vergleichen. Stimmen sie überein, dann werden sie sich auch ergänzen, dann ist auch dieses euer Vorwissen aus geistiger Quelle euch zugeflossen und dienet dem gleichen Zweck, euch in die Wahrheit einzuführen ….

Und so setze fort: Die Aufwärtsentwicklung im jenseitigen Reich ist bei den einzelnen Seelen verschieden. Es sind gewissermaßen bei jeder Seele andere Veranlagungen, andere Fähigkeiten sowohl nach oben als auch nach unten vorhanden, die ausgebildet oder auch bekämpft werden müssen und dies immer die Folge der Erkenntnis ist, weil vordem die Seele keinen Wandlungswillen aufbringen kann, solange sie nicht ihren Zustand erkennt. Darum muß ein kleiner Lichtstrahl sie schon berührt haben, daß sie zu diesem Erkennen kommen konnte …. weshalb die Fürbitte für die jenseitigen Seelen so ungeheuer wichtig ist, damit ihnen ein Erkenntnisstrahl zugeht, demzufolge sie nun erst tätig werden und zur Höhe streben. Eine Seele, die auf Erden schon einen Grad des Erkennens erreicht hat, die ihre Seelenarbeit also auf Erden schon in Angriff nimmt, ist im geistigen Reich von so vielen Lichtwesen umgeben, daß sie stets Unterstützung findet und schnell zur höheren Reife gelangt. Darauf kommt es besonders an, daß eine Seele noch auf Erden zur Erkenntnis gelangt, also um ihre Erdenaufgabe weiß und um ihren eigenen noch mangelhaften Zustand. Denn die Erkenntnis ist ein großer Schritt zur Vollendung und lässet im jenseitigen Reich die Regionen rascher durcheilen, während eine Seele ohne Erkenntnis oft undenklich lange Zeit unten weilt, weil sie unbedingt das erste Wissen besitzen muß und sie vorerst lange ablehnt, bis sie bereit ist, sich unterweisen zu lassen. Und dieser unwissende Zustand ist äußerst qualvoll und kann nur durch liebende Fürbitte behoben werden. Auch jenen Seelen stehen Lichtwesen bei, doch unerkannt weilen sie in ihrer Nähe und können daher auch nicht erfolgreich einwirken, weil der Seele der freie Wille belassen werden muß. Doch trotz Erkennen der eigenen Mangelhaftigkeit, trotz Erkennen der Fehler, Schwächen und Begierden kann sich die Seele nicht ohne Hilfe aufwärts entwickeln. Und diese Hilfe ist Jesus Christus, sowohl auf Erden als auch im geistigen Reich …. Wird Er angerufen um Hilfe im ernsten Willen aufwärts zu steigen, so ist auch mit Sicherheit der Erfolg zu erwarten …. Er hilft dort nach, wo die eigene Kraft nicht ausreicht, Er vergibt nicht nur die Sünden dem, der Ihn um Vergebung bittet, Er ist auch Kraftspender im Kampf als Überwinder …. Ohne Seine Kraft vermag kein Wesen sich aus der Tiefe zu erheben, denn ein unvollkommenes Wesen ist und bleibt schwach eben als Auswirkung seiner Unvollkommenheit. Nur die Verbindung mit Jesus Christus vermittelt ihm die Kraft und macht sein Ringen zur Vollendung leichter und auch erfolgreich. Wer auf Erden nicht zu Jesus Christus kommt, muß im Jenseits zu Ihm eilen, ansonsten er ewig unten bleibt …. Und wieder ist das so zu verstehen, daß jede Seele zur Liebe kommen muß …. Denn Jesus Christus ist die verkörperte Liebe. Die Liebe also ist die erlösende Kraft, die Liebe erkennet auch Jesus Christus an, die Liebe muß auf Erden geübt werden, um einen geflügelten Aufstieg im Jenseits zu sichern. Sie muß aber auch im Jenseits die Triebkraft sein, ansonsten die Seele niemals einen höheren Reifegrad erringen kann. Und so ist die Liebe das einzige Mittel, aller Schwächen und Fehler ledig zu werden, denn wer die Liebe hat, der erkennt sich und strebt der Vollendung bewußt entgegen, weil er verlangt nach Dem, Der die Liebe Selbst ist, und Dieser ihm stets hilft, weil die Liebe zur Liebe drängt und der Zusammenschluß in Liebe die ewige Seligkeit ist ..*.

Bertha Dudde – Kundgabe 5198 Buch 58 vom 26. und 27. 8. 1951

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Bildung einer Menschenseele – 2

Im vorhergehenden Beitrag wurde die Bildung einer Menschenseele (Naturseele) aus den seelischen Bestandteilen einer Gazelle, eines Schakals und eines Adlers beschrieben. Die seelischen Bestandteile der Tiere werden zu einer Naturseele zusammengefaßt, wie in dem vorgenannten Beispiel kann dies sehr schnell oder nach und nach erfolgen.

Aber eine Menschseele wird nicht nur aus zusammengefaßten Tierseelen gebildet, sondern auch aus Seelenelementen der leiblichen Eltern *1) und aus Seelenelementen aus den Sternen. *2)

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*1)

[Er.01_053,04] Eine solche Seelenteilung geschah auch bei der Erschaffung des ersten Menschenpaares, da aus einer Seele zwei wurden. Denn es heißt nicht, daß der Schöpfer auch der Eva einen lebendigen Odem in ihre Nüstern blies, sondern die Eva ging samt Leib und Seele aus dem Adam hervor; und in diese zweite Seele wurde auch ein unsterblicher Geist gelegt, und so wurden aus einem Menschen und aus einer Seele zwei und waren dennoch ein Fleisch und eine Seele. Eine solche Seelenteilung kann man auch an den Kindern der Eltern gar leicht erkennen; denn daß die Seele der Kinder auch zum Teil aus der Seele der Eltern genommen ist, beweist die physiognomische Ähnlichkeit der Kinder mit den Eltern. Was darin fremdartig ist, das bleibt fremdartig und physiognomisch unähnlich den Zeugern; was aber aus den Zeugern ist, das spricht sich ebenbildlich durch das Ebenbildliche mit den Zeugern sympathetisch aus, und die Eltern erkennen daran ihre Kinder. – Aus diesen angeführten Beispielen läßt sich die Teilbarkeit der Seele leicht erkennen und begreifen.

Jakob Lorber, Erde und Mond, Kapitel 53

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265. Kapitel – Über Naturgeister und die Sternenelemente der Menschenseelen.

Wie aus Gott sich auch unlautere Wesen entwickeln können. Besuch der siebzehn alten Prälaten von Rein.

[RB.02_265,01] Sagt Robert: „Herr, das verstehe ich. Aber Du hast auch etwas von den Naturgeistern gesprochen, die dann als Wasser zerfließen. Wer und was sind eigentlich diese Geister?“

[RB.02_265,02] Sage Ich: „Das sind geistige Ur-Lebensfunken oder einzelne Ideen Meines Herzens. Wenn sie durch Kleingerichte gehörig vorbereitet und durch allerlei Tätigkeiten in Meiner Liebe ausgegoren sind, werden sie auch in materielle, pflanzliche und tierische Formen gehüllt. Am Ende ihres Kreisweges werden sie zu Seelen der Menschen mit aller Intelligenz, auf daß in ihnen dann Mein eigenster Liebegeist zu einem mit solchen Seelen ewig verbundenen Wesen werde.

[RB.02_265,03] Deine Seele ist auch so etwas, nur nicht von dieser, sondern von einer andern Erde. Etwas, das mit dem Fleisch deines Leibes zusammenhing, ist wohl von dieser Erde hinzugekommen; aber im ganzen gehörst du zu den Seelen der Erdenwelt, die da heißt Uranus.

[RB.02_265,04] Es haben wohl alle Seelen auf dieser Erde etwas aus allen Sternen in sich. Vorherrschend aber bleibt nur das, was sie aus der Natur jener Erdenwelt haben, auf der sie zuerst als vollständige Menschenseelen ausgebildet wurden. Begreifst du nun, was es mit den Naturgeistern für eine Bewandtnis hat?“

[RB.02_265,05] Spricht Robert: „Ja, mein Gott und Vater, diese Sache ist mir nun klar! Nur begreife ich noch immer nicht, wie aus Dir, der Du doch in allem das vollkommenste Wesen bist, auch unlautere und unvollkommene Wesen hervorgehen können; denn es kann doch nichts irgendwo dasein, was nicht aus Dir hervorgegangen wäre!“ – Sage Ich: „Freund, diese Sache habe Ich schon bei einer früheren Gelegenheit hell gezeigt. Rufe es in dir hervor, und dir wird alles klar sein.“

[RB.02_265,06] Spricht Robert: „Ach ja, richtig, als Du uns den Unterschied zwischen Deinen Gedanken und Ideen kundgetan hast! Ja, ja, nun weiß ich es schon: Jeder Gedanke an sich als die Grundlinie zu einer Idee ist rein. Aber weil man aus den Grundlinien (die für sich immer rein bleiben) auch unlautere Bilder formen kann, so sind solche Bilder oder Ideen schon darum mehr unlauter als die Ur- oder Grundgedanken, weil sie auch Unreines darstellen können. Was natürlich bei den Grundlinien an und für sich unmöglich ist. Eine pure Linie bleibt Linie; nicht aber eine Figur, die durch Kombination der Linien entsteht.

Jakob Lorber, Robert Blum, Band 2, Kapitel 265

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*2)

  1. Kapitel – Die Wirkung des Lichtes auf die Luft.
    [Er.01_021,01] Um, wie gesagt, noch gründlicher einzusehen, daß in der atmosphärischen Luft eine zahllose Menge von Grundluftstoffen oder – wie sie die Gelehrten der Welt nennen – Spezifika vorhanden seien, muß man dahin geleitet sein, wo man zu der Einsicht gelangt und gewisserart bei sich selbst unwidersprechlich einsieht, woher diese Spezifika rühren, und was der Grund ihrer Entstehung, ihres Daseins und auch ihres Aufhörens ist.
    [Er.01_021,02] Dieses alles einzusehen, ist für den gar nicht schwer, der nur einigen guten Willen besitzt und nicht ein diplomatisch begründeter Gelehrter ist, welche Diplomatie ihm wie die Decke dem Moses vor den Augen hängt, nur nicht aus gleichem Grunde, auf daß er ja das nicht erschaue und begreife, was mit leichter Mühe der einfachste Mensch erschauen, wahrnehmen und begreifen kann. Wer also nur einigermaßen – Ich sage es noch einmal – einen guten Willen und keine Decke vor den Augen hat, der wird es mit Händen greifen, daß diese zahllosen Spezifika in der atmosphärischen Luft nicht irgend aus der Luft gegriffen sind, sondern so wie jedes Ding ihren vollkommen tüchtigen Grund haben.
    [Er.01_021,03] Sehet hinauf: wie zahllos prangen die Sterne in den fernen Räumen des unendlichen Äthers, der nirgends einen Anfang und nirgends ein Ende hat! Der Mensch wird ganz entzückt, wenn das Schimmerlicht von all den Millionen Sternen in sein Auge fällt; und wie traurig ist er, wenn etwa manchmal einige trübe Nächte ihm den herrlichen Anblick des gestirnten Himmels verleiden.
    [Er.01_021,04] Ist das keine Wirkung, die so wohltätig begeisternd das menschliche Gemüt ergreift? Ja, das ist alles Wirkung des Lichtes aus jenen fernen Gebieten; und das Licht ist es, was die atmosphärische Luft, dieses große Weltauge, um die Weltkörper bildet, wie es das Licht nur ist, welches das Auge bildet im Menschen und es ihm verwandt macht; denn wäre das Auge nicht Licht, nimmer könnte es das Licht erschauen.
    [Er.01_021,05] Wenn der Mensch mit seinem Auge, mit dieser kleinen Sonne in seinem Leibe, den gestirnten Himmel betrachtet, da wird sein Auge selbst zu einer kleinen Hülsenglobe, in der Milliarden Sonnen kreisen und Zentralsonnen ihr Urlicht in endlose Fernen hinausschleudern. Eine ganze unendliche Schöpfung trägt dann das Auge des Menschen, und das Strahlen und Widerstrahlen der Sonnen im sonnenverwandten Auge des Menschen bewirkt die wonnige Empfindung in der Seele ob solchen Wunders, wie das Größte sich im Kleinen wiederfindet und sich selbst als das erkennt, was es in sich selbst ist.
    [Er.01_021,06] …….
    [Er.01_021,07] Aber Menschen, wie es deren auch noch so manche gibt, die doch öfter ihr Auge emporheben und bei sich selbst heimlich sagen: „O Vater, in Deinem großen Reiche sind wohl gar unzählig viele Wohnungen!“, – solche Menschen werden die obbezeichneten Wirkungen ob des Anblickes des gestirnten Himmels sicher nicht vermissen und werden auch nimmer leugnen können, daß das Licht der Sterne mächtig durch ihr Auge auf ihr Gemüt einwirkt.
    [Er.01_021,08] Wenn aber das Licht der Sterne durch das Auge des
    Menschen im höchst verjüngten Maßstabe schon eine so entschiedene Wirkung hervorbringt, wieviel stärker wird die Wirkung des Sternenlichtes durch das große Erdauge auf die Erde selbst sein! Denn die atmosphärische Luft ist auf ihrer Oberfläche, wo der Äther auf ihr ruht, ein glänzender Spiegel, in dem sich ein jedes Gestirn schon sehr bedeutend groß abbildet. Das Bild wird nun ganz bis zur festen Erdoberfläche geleitet, und zwar in
    stets mehr konzentrierter Lichtkraft nach den bekannten optischen
    Grundsätzen. Die Einwirkung dieses konzentrierten Lichtes, oder dieses konzentrierte Licht selbst, ist in sich schon ein solches ganz einfaches Spezifikum in der atmosphärischen Luft, weil es auf die ihm zusagenden Teile in der Erde und auf der Oberfläche derselben entweder auflösend oder zusammenziehend wirkt. Nun dürftet ihr nur die zahllosen Sterne zählen – wenn ihr es könnt –, so werdet ihr sogleich auch die Unzahl der einfachen Spezifika in eurer atmosphärischen Luft haben. Alles, was körperlich auf der Erde und in der Erde vorhanden ist, ist alles gegenseitige Wirkung der Sterne, und das darum, weil Ich, der Schöpfer, den großen Weltenmechanismus also eingerichtet habe.
    [Er.01_021,09] Astronomen auf der Erde haben schon zwei recht wichtige Beobachtungen gemacht. Der einen zufolge sind früher dagewesene Gestirne gänzlich verschwunden; da muß ja auch das durch sie bewirkte Spezifikum auf der Erde verschwunden sein und mit ihm jene Wesen, die durch selbes ins physische Dasein treten konnten.
    [Er.01_021,10] Eine andere Entdeckung der Astronomen ist die, derzufolge das Licht von sehr entfernten Sternengebieten auf die Erde entweder jetzt oder manchmal erst nach vielen Jahren zum ersten Male eintreffen wird. Dieser Erscheinung zufolge müssen dann ja auch neue Spezifika auf der Erde zum Vorschein kommen und ihnen zufolge auch neue Gebilde auf der Erde, die für die früher schon vorhandenen Wesen entweder günstig oder nachteilig wirken, je nachdem der Stern, von dem das Spezifikum ausgeht, ein guter oder ein böser ist; denn es gibt gute und böse Sterne, so wie es
    ihnen zufolge gute und böse Pflanzen und gute und böse Tiere gibt.
    [Er.01_021,11] Also gibt es auch Doppelsterne, die sich in gewissen
    Zeiträumen gegenseitig bedecken; von denen ist gewöhnlich der eine guter und der andere schlechter Natur. Ist der gute vor dem schlechten, so hebt er die Wirkung des schlechten auf; scheinen beide zugleich nebeneinander, so wird der schlechte Einfluß des schlechten Sternes durch den guten gemildert; tritt der schlechte vor den guten, so hebt er die Wirkung des guten ganz auf, und es wird sich auf jenem Teile der Erde, über dem ein solches Gestirn im Zenite steht, bald eine schlechte Wirkung verspüren lassen, die sich entweder durch übles Wetter oder durch Mißwuchs mancher Pflanzengattungen oder durch Krankheiten der Tiere und
    Menschen zu erkennen gibt.
    [Er.01_021,12] So üben auch die Sternbedeckungen durch Planeten einen üblen Einfluß, manchmal aber auch einen guten, auf die Erde aus; und von diesem Standpunkte aus bestimmten die alten Weisen auch das jetzt nunmehr fabelhaft klingende „Regiment der Planeten“, welches nicht so leer ist, als wie es sich die neuen, bloß mit Ziffern rechnenden Gelehrten einbilden.
    [Er.01_021,13] Auch alte Vorbestimmungen in der Witterungskunde hatten in dieser Betrachtung ihren Grund, worüber jetzt ebenfalls gelacht wird; dessenungeachtet aber bleibt die alte Weisheit sich noch stets gleich.
    [Er.01_021,14] Auf eine gleiche Weise üben auch die Kometen und andere Lichtmeteore, wenn sie noch so kurze Zeit dauern, einen merklichen Einfluß auf die Erde aus, sowie nicht minder der Lichtwechsel des Mondes und besonders fühlbar die Lichtdauerveränderung der Sonne; denn wer den Unterschied zwischen Sommer und Winter nicht verspürt, der ist sicher im
    höchsten Grade zu bedauern. Daß aber auch das Licht, wenn es noch so kurz dauert, auf irgend ein Ding auf der Erde sicher einen mächtigen Einfluß ausübt, beweist das gewiß allerkürzest dauernde Licht des Blitzes, welches bekanntlich die Krebse tötet, wenn sich diese nicht vor dem Gewitter in ihre Schlammgemächer verkrochen haben. Aus dem bisher Gesagten wird dem, der nur eine kleine, aber etwas bessere Einsicht hat, sicher handgreiflich klar, woher die vielen Spezifika in der Luft rühren, wie sie bewirkt werden, und was sie selbst notwendig bewirken.
    [Er.01_021,15] Da wir aber nun dieses durchgemacht und dadurch auch den ersten und untersten Luftkreis kennengelernt haben, so können wir diesen Luftkreis nun verlassen und uns in den zweiten hinaufschwingen, von welchem aus wir die Erscheinungen erkennen werden, wie sie tagäglich in den mannigfaltigsten Wolkengebilden zum Vorschein kommen, und da werden wir auch Einsehen, warum die Luft in den höheren Regionen reiner und gesünder als in den unteren ist.

Jakob Lorber, Erde und Mond

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In Anlehnung an die Zusammenfassung „Die Grundfragen des Lebens in der Schau des Offenbarungswerkes Jakob Lorbers“ von Walter Lutz.

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