Körper, Seele und Geist

Urlaub bis 28. Juni 2024

Die Tatsche, daß der Mensch aus Körper, Seele und Geist besteht, ist vielen Menschen bekannt. Weniger geläufig ist den meisten, wie der Zusammenhang zwischen den drei Bestandteilen ist und wie man damit umgehen soll. Den Körper kennen wir, aber was ist mit der Seele oder gar dem Geist? Und wie kommen wir mit ihnen in Verbindung?

Die Entwicklung des Menschen ist so, daß erst einmal der Körper dominiert und die Seele ihm hilft, sich zu entwicklen. Wenn dann der Mensch älter wird, kommen auch die Fragen nach dem woher und wohin und dann die Suche nach dem Sinn des Lebens. Die Fragen werden auch beantwortet, es ist wie in dem Bibelwort.

Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

Neues Testament Luther-Übersetzung – Matthäus 7, 8

Nachstehend ein paar Hinweise zu dem Thema aus dem Lorberwerk von Bertha Dudde und Johannes Tauler.

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Der Herr in der Urzeit zu einem Lichtsuchenden: „Als geschaffener Mensch bestehst du aus einem Leibe und aus einer lebendigen Seele, in welcher da wohnt der Geist der Liebe!“
[H. Bd. 2, Kap. 250, 10]

Jakob Lorber, Haushaltung Gottes Band 2, Kapitel 250, 10 entnommen der Neuoffenbarung von Walter Lutz

Ein fremder, weiser Gast am Tische König Lamechs von Hanoch: „Der Herr hat alles so geordnet, daß die Materie sich ernährt aus der Materie, die Seele aus der Seele und der Geist aus dem Geiste. Die Liebe aber ist des Geistes Grund und des inneren Menschen eigentliches Wesen, und wir können demnach unserem inneren Menschen keine bessere Nahrung verschaffen, als wenn wir ihn sättigen mit der Liebe zu Gott. Durch diese Liebe wird er kräftig und mächtig und ein Herr in seinem Hause werden, welches da ist die unsterbliche Seele und der sterbliche Leib. — Es muß aber die Kost für den Geist bestens vorbereitet sein! Das Wort Gottes ist die Vorbereitung der Geisteskost; darum wollen wir denn auch mit dem Worte Gottes stärken unseren Geist!“
[H. Bd. 3 Kap. 43, 17-20, Kap. 44, 1-21]

Jakob Lorber, Haushaltung Gottes Band 3 , Kapitel 43, 17,20 und Kapitel 44, 1,21 entnommen der Neuoffenbarung von Walter Lutz

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BD. Nr. 4757:     Körper, Seele und Geist …. Erklärung ….

Unbegreiflich ist es den Menschen, in welchem Verhältnis Körper, Seele und Geist zueinanderstehen, und darum ist auch das Wirken des Geistes ihnen schwer zu erklären. Es steht der Geist im Gegensatz zum Körper, während die Seele zwischen beiden steht, also gewissermaßen für Körper oder Geist sich entscheiden muß, sich niemals aber beiden zuwenden kann. Die Seele ist bei Beginn der Verkörperung als Mensch gänzlich dem Körper zugetan, sie hat also das Bestreben, dem Körper alle Wünsche zu erfüllen, d.h. Denken, Fühlen und Wollen …. die Seele des Menschen …. ist nur auf den Körper eingestellt, der, als selbst noch Materie, sich mit der Materie auch zusammenzuschließen sucht. Also wird der Mensch Verlangen haben nach materiellen Gütern, weil diese der Inbegriff dessen sind, was dem Körper behagt. Der Geist kommt also so gut wie nicht zur Geltung, die Seele hört nicht darauf, was der Geist von ihr verlangt; er kann sich nicht durchsetzen, weil der Körper noch das Übergewicht hat und die Seele voll und ganz mit Beschlag belegt, also ihr Sinnen und Trachten beherrscht. Es kann aber die Seele auch die Wertlosigkeit irdischer Dinge erkennen, sie kann des Körpers Begehren als unwichtig ansehen, sie kann mehr verlangen vom Erdenleben, als nur materielle Güter …. dann kommt der Geist zum Recht …. Er äußert sich nun der Seele gegenüber und wird von ihr angehört. Es beginnt die Seele eine andere Richtung einzuschlagen, sie verlangt nun nicht mehr für den Körper, sondern strebt geistige Güter an, sie läßt sich belehren, d.h., sie nimmt widerspruchslos an, was ihr der Geist vermittelt, ja sie fühlt sich beglückt und beachtet stets weniger ihren Körper oder sucht auch ihn dem geneigt zu machen, was der Geist von der Seele verlangt …. die irdische Materie aufzugeben, um geistige Güter einzutauschen. Nun hat der Geist gesiegt über den Körper, beide, Geist und Körper, suchen die Seele für sich zu gewinnen. Und sowie es dem Geist gelingt, die Wünsche des Körpers zu verdrängen, ist er Sieger …. Was aber ist unter Geist zu verstehen? ….

Es ist der Geist das Göttliche im Menschen, es ist das, was den Menschen als Gottes Geschöpf kennzeichnet, es ist der Geist das Band, das den Menschen mit dem Vatergeist von Ewigkeit verbindet. Es ist das Bewußtsein im Menschen, mit dem Vater von Ewigkeit auf ewig verbunden zu sein. Sowie er in Aktion tritt, erkennt sich der Mensch erst als Geschöpf Gottes, zuvor ist er sich nur als Lebewesen bewußt, das dem Leben alles abgewinnen möchte, was dieses bietet. Erkennt sich der Mensch aber, dann ist ihm die Welt nichts mehr, dann sucht er höhere Güter, dann sind seine Gedanken dem geistigen Reich zugewandt, dann sucht er in Verbindung zu treten mit Dem, Der ihm das Leben gab, dann ist sein Denken richtig und sein Wollen und Handeln dem göttlichen Willen entsprechend. Dann wirket also der Geist aus Gott im Menschen, Dem sich nun die Seele überlässet, daß Er sie leite und belehre, auf daß Körper, Seele und Geist nun eins werden und den Zusammenschluß suchen mit Gott, weil der Geist im Menschen unablässig dränget zum Vatergeist, mit dem er untrennbar verbunden ist und bleibt bis in alle Ewigkeit ….

Berta Dudde Kundgabe 4757 – 9. 10. 49 Buch 54

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4757 Body, soul and spirit…. Explanation….October 9, 1949: Book 54

People cannot understand the relationship between body, soul and spirit, which makes it difficult to explain to them the working of the spirit. The spirit is in opposition to the body, whereas the soul finds itself between both, thus it effectively has to side with either the body or the spirit but it can never pay attention to both. In the beginning of embodiment as a human being the soul is totally attached to the body. Hence it endeavours to fulfil the body’s every desire, that is to say thought, feeling and will…. the human soul…. are wholly focussed on the body which, still consisting of matter itself, also seeks to unite with matter. Thus the person will long for material possessions because they epitomise the body’s satisfaction. Therefore the spirit will not come into its own, the soul ignores the spirit’s demands, the spirit cannot find acceptance because the body is still stronger and completely occupies the soul, thus dominating its thoughts and aspirations. However, the soul can also recognise the worthlessness of earthly things, it can consider its bodily wishes to be unimportant, it can demand more of earthly life than mere material goods…. then the spirit comes into its own…. Then it will express itself and be listened to by the soul. The soul will start to move in a different direction, it will no longer ask for the body but strive for spiritual values. It will accept being taught, that is, it shall willingly accept what the spirit conveys. Indeed, it will feel happy and pay consistently less attention to the body, or it will try to incline the body to do what the spirit demands of the soul…. to renounce earthly matter in exchange for spiritual knowledge. Now the spirit will be victorious over the body. Both spirit and body try to win the soul for themselves. And as soon as the spirit has succeeded in displacing the desires of the body, it is the stronger….

But what is meant by spirit?…. The spirit is the Divine in the human being; it is that which identifies the human being as God’s living creation, the spirit is the bond which connects the human being to the eternal Father-Spirit. It is the human being’s realisation that he will always be in contact with the Father of eternity. The human being only recognises himself as God’s living creation when the spirit becomes active, until then he will merely be conscious of himself as a living being who wants whatever life has to offer. But once the human being recognises himself, the world will no longer mean anything to him. Then he will search for higher values, then his thoughts will be directed towards the spiritual kingdom, then he will try to make contact with the One Who gave him life, then his thoughts will be right and his wishes and actions in accordance with divine will. Then the spirit of God will be working within the person. The soul subsequently will give itself to the spirit to be guided and taught so that body, soul and spirit unite at last and seek unity with God, because the human being’s spirit constantly strives towards the Father-Spirit to Whom he is, and remains, inseparably joined for eternity….

Amen

Translated by: Heidi Hanna

https://www.bertha-dudde.org/en/proclamation/4757

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Dies ist der kürzeste und nächste Weg zur Geburt Gottes im Seelengrund.

Ist der Mensch ganz Gott zugewandt, von Ichheit leer und von Gott erfüllt, können keine äußeren Mächte und Kreaturen sein Schifflein, seinen inneren Menschen von der Fahrt zur Höhe ablenken oder es zum Untergehen bringen. Denn Gott erfüllt den inneren Menschen mit solcher Freiheit, solchem Frieden und solcher Festigkeit, daß sie niemand begreift, der sie nicht besitzt.

Es mag vorkommen, daß im Sturm der Welt die Wogen von außen gegen sein Schifflein schlagen, als wollten sie es überschwemmen und in die Tiefe ziehen; aber alles Anstürmen von außen vermag nichts gegen die Sicherheit und den Frieden des Innern.

Aber dieser Friede, den die wahren Gottesfreunde besitzen, ist nicht genug: es bewegt sie, daß sie Gott noch nicht so viel sind, wie sie sein möchten. Sie wollen über die erreichte Höhe hinaus zu noch größeren Höhen hinauffahren. Und wahrlich: Wenn sich das Unnennbare, das Namenlose, das in der Seele ist, der Seelengrund, völlig in Gott kehrt, so kehrt sich damit der ganze Mensch in Gott; und auf diese Einkehr antwortet alles, was namenlos ist in Gott, das Unnennbare, der Gottesgrund, und das göttliche Wort und Licht gebiert sich im Menschen.

Alsdann kann der Mensch sagen: „Ich will hören, was Gott in mir spricht.“ So handeln jene Gottesfreunde, die Dionysius gottförmige Menschen nennt. Dieses gänzliche Eingesenktsein des Seelengrundes in den Gottesgrund vermag kein Verstand zu begreifen. Es ist in seiner Abgründigkeit über alles sinnlich Erfaßbare hinaus.

Diese Wirklichkeit offenbart sich nur solchen, bei denen der äußere Mensch geläutert und der innere Mensch verklärt ist und völlig in sich selber ruht. Diesen Menschen sind Himmel und Erde, Kreaturen und Dinge nichts als ein Schatten des Lichts, in dem sie selbst sind. Sie sind zur Wohnstatt und zum Reiche Gottes geworden, in dem Gott allezeit gegenwärtig ist.

Wenn der Mensch ganz in diesen Grund und das Wesen Gottes entsinkt, muß das Netz notgedrungen zerreißen, das heißt: seine äußere Natur wird darunter leiden und schwach werden. Diese Schwachheit kommt nicht von äußerer Übung, sondern von dem überfließen der Gottheit, die einen solchen Menschen so mit ihrer Kraft überströmt, daß sein irdischer Leib es nicht zu ertragen vermag. Denn Gott hat diesen Menschen so in sich gezogen, daß er ganz durchlichtet und gottfarben wird und Gott seine Werke wirkt.

Ein solcher Mensch hat sein Schifflein zur höchsten Höhe gefahren, sein Netz wohl ausgeworfen und das Höchste gewonnen. Wenn aber das Schifflein auf die Höhe kommt, zerreißt das Netz und das Schiff versinkt: die Ichheit zerreißt, die Eigenheit zerbricht, der äußere Mensch entwird. Leib und Seele entsinken im grundlosen Meer der Gottheit. Dabei fällt der Mensch so in sein unergründliches Nichtsein, daß er allem entwird – auch dem, was er je von Gott empfing – und es lauter in Gott zurückwirft, als hätte er es nie gewonnen und besessen.

So entsinkt das geschaffene Sein ins ungeschaffene Nicht-Sein. Aber darüber kann man mit Worten nichts aussagen. Hier wird das Wort des Propheten im Psalter wahr: „Der Abgrund leitet sich in den Abgrund. Der geschaffene Seelengrund ergießt sich in den ungeschaffenen Gottgrund – und beide werden eins: ein lauteres göttliches Wesen.

Daß uns solche Hinwendung und Auffahrt zur Höhe Gottes gelinge, dazu helfe uns Gott!

Johannes Tauler – Das Reich Gottes in uns –

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