Vorsorge äußerlich

Die Vorsorge für die Endzeit umfaßt die äußere und die innere Vorsorge. Mehr über die innere Vorsorge im nächsten Beitrag

Die äußere Vorsorge besteht darin, einen sicheren Ort zu haben, in dem auch Vorräte zum Überleben gelagert werden können. Zu den Vorräten ist zu sagen, die Anleitungen dafür, was gebraucht wird, sind im Internet zu finden, sie werden auch immer besser und ausführlicher. Wobei es zusätzlich abhängig davon ist, in welcher Gegend man sich befindet und ob man spezielle Medikamente oder Nahrungsmittel braucht, ob man Tiere zu versorgen hat oder nicht. .

Generell läßt sich die Vorratshaltung in zwei verschiedene Gruppen unterscheiden, einmal die benötigten Sachen in der letzten Zeit und dann die Dinge für die drei Tage der Finsternis und einige Zeit danach.

Besonders wichtig ist Wasser, da es ja keinen Strom gibt und deswegen an vielen Stellen auch kein fließendes Wasser mehr, dazu natürlich Nahrung und auch die Möglichkeit, zumindest Wasser und Essen heiß zu machen.

Für die letzten drei Tage sind nochmal spezielle Vorkehrungen zu treffen. Dafür sollten Dosen angeschafft werden, da das Metall abschirmt. Wasser ist wohl ebenfalls in Dosen haltbar. Es können auch andere Dinge in Metalldosen gelagert werden, diese müssen allerdings entsprechend verschlossen werden.

Was aber ganz besonders wichtig, ist das Abkleben der Fenster mit schwarzem Papier, und zwar so, daß keinerlei Lücken bleiben. Wer hinausschaut, stirbt. Und das gilt auch für Tiere. Bitte darauf achten, daß diese nicht an die Fenster können, daß sie die Abklebung nicht beschädigen können. Und natürlich soll auch jeder im Haus bleiben, wer nach draußen geht, stirbt ebenfalls. *1) Es werden auch Stimmen von draußen zu hören sein, nicht beachten.

Es ist drei Tage dunkel, die Elektrizität funktioniert nicht, deshalb sollte im Haus eine geweihte Kerze brenen, diese dient als Schutz. Wer nur eine ungeweihte Kerze hat, kann diese selbst weihen.

Nach drei Tagen kehrt Ruhe ein und es kann wieder gefahrlos ins Freie gegangen werden.

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Die genauen Zeiten sind nicht bekannt, allerdings gibt es Hinweise auf vorhergehende Geschehnisse, dazu mehr unter

www.j-lorber.de

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In Österreich wurden Verhaltensvorschläge für Blackouts erstellt, die auch für das Verhalten in der Endzeit herangezogen werden können.

https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesundheit_und_notfaelle/katastrophenfaelle/1/Seite.29500329.html

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*1)

Es gibt dazu im Alten Testament ein Beispiel. Sodom und Gomorra wurden wegen der Sünden der Einwohner zerstört, einzig Lot, seine Frau und seine zwei Töchter wurden aus der Stadt geführt. Sie wurden gewarnt, sich nicht umzuschauen, Lots Frau hielt sich nicht daran, schaute sich um und erstarrte zur Salzsäule.

Altes Testament – 1. Buch Moses

  • Da sprach der HERR: Wie kann ich Abraham verbergen, was ich tue,
  • sintemal er ein großes und mächtiges Volk soll werden, und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?
  • Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, daß sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.
  • Und der HERR sprach: Es ist ein Geschrei zu Sodom und Gomorra, das ist groß, und ihre Sünden sind sehr schwer.
  • Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht also sei, daß ich’s wisse.
  • Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen gen Sodom; aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN
  • und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?
  • Es mögen vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?
  • Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist! Du wirst so nicht richten.
  • Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihrer willen dem ganzen Ort vergeben.
  • Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden zu reden mit dem HERRN, wie wohl ich Erde und Asche bin.
  • Es möchten vielleicht fünf weniger den fünfzig Gerechte darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht verderben. Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man möchte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen.
  • Abraham sprach: Zürne nicht, HERR, daß ich noch mehr rede. Man möchte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun.
  • Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden mit dem HERRN zu reden. Man möchte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.
  • Und er sprach: Ach zürne nicht, HERR, daß ich nur noch einmal rede. Man möchte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.
  • Und der HERR ging hin, da er mit Abraham ausgeredet hatte; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.
  • Mose 19
  • Die zwei Engel kamen gen Sodom des Abends; Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und da er sie sah, stand er auf, ihnen entgegen, und bückte sich mit seinem Angesicht zur Erde
  • und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein zum Hause eures Knechtes und bleibt über Nacht; laßt eure Füße waschen, so steht ihr morgens früh auf und zieht eure Straße. Aber sie sprachen: Nein, sondern wir wollen über Nacht auf der Gasse bleiben.
  • Da nötigte er sie sehr; und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und buk ungesäuerte Kuchen; und sie aßen.
  • Aber ehe sie sich legten, kamen die Leute der Stadt Sodom und umgaben das ganze Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden,
  • und forderten Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen.
  • Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich zu und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!
  • Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt, die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt; allein diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Daches eingegangen.
  • Sie aber sprachen: Geh hinweg! und sprachen auch: Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich übler plagen denn jene. Und sie drangen hart auf den Mann Lot. Und da sie hinzuliefen und wollten die Tür aufbrechen,
  • griffen die Männer hinaus und zogen Lot hinein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.
  • Und die Männer vor der Tür wurden mit Blindheit geschlagen, klein und groß, bis sie müde wurden und die Tür nicht finden konnten.
  • Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch irgend hier einen Eidam und Söhne und Töchter, und wer dir angehört in der Stadt, den führe aus dieser Stätte.
  • Denn wir werden diese Stätte verderben, darum daß ihr Geschrei groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben.
  • Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort; denn der HERR wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen lächerlich.
  • Da nun die Morgenröte aufging, hießen die Engel den Lot eilen und
    sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, daß du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt.
  • Da er aber verzog, ergriffen die Männer ihn und sein Weib und seine zwei Töchter bei der Hand, darum daß der HERR ihn verschonte, und führten ihn hinaus und ließen ihn draußen vor der Stadt.
  • Und als sie ihn hatten hinausgebracht, sprach er: Errette dein Seele und sieh nicht hinter dich; auch stehe nicht in dieser ganzen Gegend. Auf den Berg rette dich, daß du nicht umkommst.
  • Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!
  • Siehe, dieweil dein Knecht Gnade gefunden hat vor deinen Augen, so
    wollest du deine Barmherzigkeit groß machen, die du an mir getan hast, daß du meine Seele am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf den Berg retten; es möchte mich ein Unfall ankommen, daß ich stürbe.
  • Siehe, da ist eine Stadt nahe, darein ich fliehen kann, und sie ist klein; dahin will ich mich retten (ist sie doch klein), daß meine Seele lebendig bleibe.
  • Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch in diesem Stück dich angesehen, daß ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast.
  • Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis daß du
    hineinkommst. Daher ist diese Stadt genannt Zoar.
  • Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, da Lot nach Zoar kam.
  • Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen von Himmel herab auf Sodom und Gomorra
  • und kehrte die Städte um und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.
  • Und sein Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule.
  • Abraham aber machte sich des Morgens früh auf an den Ort, da er gestanden vor dem HERRN,
  • und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land der Gegend und schaute; und siehe, da ging Rauch auf vom Lande wie ein Rauch vom Ofen.
  • Und es geschah, da Gott die Städte in der Gegend verderbte, gedachte er an den Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er umkehrte, darin Lot wohnte.

Altes Testament Moses 1,18 – Moses 19 Übersetzung Martin Luther

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Vorsorge

Die Meldungen werden erschreckender, und es ist an der Zeit, Vorsorge für die großen Umwandlungen der Endzeit zu treffen. Dies erkennen immer mehr Menschen und es ist nicht überraschend, daß man immer wieder Meldungen liest, daß Millionäre oder Milliardäre sich Bunker bauen, in denen sie die Endzeit überstehen wollen. Andere denken darüber nach, sich auf dem Mond oder auf dem Mars anzusiedeln.

Man könnte direkt neidisch werden über diese Möglichkeiten, sich Schutz für diese Zeit zu verschaffen. Es gibt diesen Schutz nicht. Die Auseinandersetzungen eskalieren derart, daß die Gefahr besteht, daß die Erde auseinandergerissen wird bevor Gott eingreift. Und so sind auch Bunker keine Sicherheit und die Zeit, sich eine Basis auf Mars oder Mond zu bauen, bleibt nicht mehr.

Sicherheit im Äußeren gibt es einfach nicht. Überleben werden die Menschen, die überleben sollen, nicht weil sie die Möglichkeit haben, sich den Schutz zu kaufen, sondern weil sie geschützt werden und so diese Zeit überleben. Natürlich ist eine gewisse äußere Vorsorge nötig, aber die Kosten halten sich im Rahmen.

Es gibt dazu bereits seit langer Zeit Hinweise, viele Menschen haben diese Hinweise auch gefunden und bereiten sich vor. Aber es ist notwendig diese Informationen allen Menschen zugänglich zu machen. Natürlich werden sich viele nicht damit auseinandersetzen wollen, es ist unangenehm und man schiebt es lieber zur Seite. Andere haben nicht die Möglichkeit, sich vorzubereiten.

Es ist darum notwendig, diese Informationen bereitzustellen und geschützte Räume für die Menschen zu schaffen, die dazu nicht in der Lage sind.

Wichtiger als diese äußere Vorsorge ist die innere Vorsorge, die Verbindung mit dem Reich Gottes in uns. Dadurch erhalten wir jederzeit Hinweise und Schutz von innen und werden so durch diese Zeit geführt. Es ist schwierig, diese Verbindung zu schaffen und doch einfach, wenn wir begriffen haben, daß uns das äußere vom eigentlichen abhält.

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Fortsetzung folgt ……

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Wahrheit ist ein kostbares Gut, daß du nur in Hingabe zu Jesus Christus in deinem Herzen finden kannst. – Johannes Tauler

DAS REICH GOTTES IN UNS

“ Trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles übrige zufallen.“ Matth. 6; 33

Im Evangelium des Matthäus werden wir mit dem Hinweis auf das Beispiel der Lilien und der Vögel zum Nichtsorgen ermahnt: Sorget nicht, was ihr essen und trinken und womit ihr euch kleiden werdet; denn Gott weiß, daß ihr des alles bedürfet. Sondern trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes; dann werden euch diese Dinge hinzugegeben.

Niemand – heißt es vorher – kann zwei Herren dienen: Gott und den äußeren Dingen. Wenn er den einen liebt, wird er den anderen lassen. Und die Vergeblichkeit allen Sorgens wird mit den Worten angedeutet: Wer kann mit all seinem Sorgen seinem Leibe oder Leben mehr Länge geben?

Besinnen wir uns, wie viel Kraft und Zeit, Arbeit, Fleiß und Hingabe wir Tag für Tag dem widmen, das dem Ich dient, und wie wenig dem, das zu Gott führt; wie wenig wir Gott, der doch alles vermag und wirkt, zutrauen, sondern lieber uns sorgen und abmühen, als ob dieses Dasein von uns abhänge und ewig dauere. ..

Das alles kommt aus dem Ich. –

Sähe man da recht hinein und hindurch, man würde darüber erschrecken, wie sehr der Mensch in allen Dingen und den anderen Menschen gegenüber nur das Seine sucht – in Gedanken, Worten und Werken immer nur das Seine, sei es Lust oder Nutzen, Ehre oder Dienst -, immer nur für sich, sein Ich.

Diese Ichverhaftung und Ichsucht ist so tief eingewurzelt, daß nicht nur der äußere, sondern auch der innere Mensch ganz auf die irdischen Dinge gerichtet ist – gerade wie das krumme Weib, von dem das Evangelium spricht, das ganz zur Erde gebückt war und nicht mehr aufsehen konnte. ..

Armer Mensch – warum traust Du Gott, der Dir so viel Gutes getan, Dir so viele Gaben verliehen hat und der Dein Leben ist, nicht zu, daß er Dir auch das bißchen, das Du zum Leben brauchst, geben werde? Ist es nicht ein trauriger Anblick, zu sehen, daß selbst geistige und geistliche Menschen all ihre Liebe und all ihren Fleiß nur auf ihr Werk richten und so sehr sich, ihr Ich, meinen, daß sie kaum noch an Gott denken und wenig Verlangen fühlen, sich mit ewigen Dingen zu befassen, wenn nur die irdischen Dinge, die sie bewegen, gut vonstatten gehen. ..

Für sie gilt das Wort doppelt, daß man nicht zwei Herren dienen kann – Gott und den äußeren Dingen -, sondern daß es gilt, zuerst und vor allem nach dem Reiche Gottes zu trachten.

Petrus mahnt uns mit Recht: „Werfet alle eure Sorgen auf Gott, denn er sorgt für euch.“

Denn das Sorgen um äußere Dinge bewirkt dreifachen Schaden im Menschen:

es blendet Verstand und Vernunft,

es löscht das Feuer der Liebe aus und

es verbaut den Weg nach innen, der zu Gott führt, zum Reiche Gottes, das inwendig in uns ist.

Darum gilt es, sorgsam darauf zu achten, wohin unser Denken und Streben gerichtet ist, womit wir umgehen, solange wir in der Zeit wirken, also auf das Woher und Wohin unserer Neigungen und Gewohnheiten. Denn wenn einer ein oder zwei Jahre in einem Fehler beharrt, wurzelt dieser bereits so tief in ihm, daß er ihn kaum noch zu überwinden vermag. Noch besser ist es darum, darauf zu achten, daß kein Fehler im Gemüt Wurzel schlägt, sondern sogleich ausgemerzt wird. Das ist am Anfang leicht.

Das Wichtigste ist, daß man der Lust an äußeren, sinnenhaften Dingen Einhalt gebietet. Denn solange das Denken und Trachten nach außen gerichtet ist, bleibt man allen äußeren Lockungen und Ablenkungen geöffnet und gelangt nicht nach innen, findet nicht zu sich selbst. Der innere Grund bleibt einem dann verschlossen wie etwas, das unendlich fern ist. Man ist sich selber fremd, und Ziel und Sinn des Lebens sind ungewiß …

Aber auch die Lust an geistigen Gaben und Werten gilt es zu überwinden. Diese Lust herrscht in vielen Menschen, die von ihr mehr angezogen werden als von Gott. Sie nehmen diese Lust für Gott; und wenn sie ihnen genommen wird, vergeht auch ihr guter Wille.

Oft scheint etwas aus göttlicher Liebe zu kommen, und ist doch nur ein Reiz für den äußeren Menschen und eine Lockung für das Ich. Hier gilt es zu erkennen: Wo man nicht Gott im Sinne hat, sondern irgendein anderes, mag es noch so hoch scheinen, da ist man noch fern der Wahrheit und dem Reiche Gottes.

Dieses Reich muß man da suchen und finden, wo es verborgen ist: im Grunde der Seele. Dazu gehört freilich mancher Kampf; und es wird nicht gefunden, solange nicht aus dem sorgenden Haften und Hängen am Äußeren gelassenes Lassen geworden ist.

Wie die äußeren Güter müssen auch die inneren durch Liebe und beharrliche Hingabe gewonnen werden. Und das wird nicht an einem Tage erreicht. Denn die Neigung, daß der Mensch in allem, was er tut, das Seine sucht, wurzelt tief in seiner Natur; und diese Neigung geht so weit, daß, wenn er sich Gott zuwendet, er zuerst etwas von ihm haben will: Trost oder Wohlgefühl, Befreiung von diesem oder jenem, Erleuchtung oder andere Gaben. Und auch das Reich Gottes will er zuerst haben.

Darum gilt es zu erkennen, daß zuvor an die Stelle des Habenwollens das Lassen treten muß; dann erst wird uns das Reich Gottes zuteil – und alles übrige dazu.

Hüten wir uns also vor dem ichhaften Streben, selbst geistige Übungen und die Hinwendung zu Gott nur um der erhofften Gaben und Gewinne willen vorzunehmen! Denn Gott und sein Reich verbirgt sich uns, solange wir ihn um solcher Dinge willen suchen. Wir sollen Gott suchen und nach seinem Reiche trachten und nach nichts sonst.

Das heißt: wir sollen uns statt nach außen wirklich und gänzlich nach innen wenden, uns in den Grund unserer Seele einsenken und das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit dort suchen. Darum bitten wir doch im Vaterunser, daß sein Reich komme. Aber die meisten sind sich nicht bewußt, worum sie damit bitten. Gott ist sein eigenes Reich. Aus diesem Reich kommt alles, was Leben hat, und alles strebt dorthin.

Das ist das Reich, um das wir bitten: Gott selbst in all seinem Reichtum. Hier ist Gott unser Vater. Und dadurch, daß er seine Wohn- und Wirkstatt in unserer Seele bereitet findet, wird sein Name geheiligt: das ist sein Geheiligwerden in uns, daß er in uns walten und wirken kann. Da geschieht sein Wille in uns, im inneren Leben, im Himmel, wie außer uns, im äußeren Leben, in unserem irdischen Dasein.

Damit das geschehe, müssen wir uns lassen, uns in rechter Gelassenheit dem göttlichen Willen überlassen und der Kraft Gottes in uns, die alles vermag, rückhaltlos vertrauen. Wir müssen statt unserer eigenen seine Gerechtigkeit suchen, die darin besteht, daß er in und bei denen bleibt, die ihn innerlich suchen, nur ihn im Sinne haben und sich Ihm lassen und hingeben. In solchen Menschen herrscht und wirkt Gott. Von ihnen fällt alles äußere Sorgen ab.

Das heißt nicht, daß man Gott versuchen soll. Man soll weiterhin seine Aufgaben im äußeren Leben mit Sorgfalt, Vorsicht und Fleiß erfüllen, wie es sich, auch dem Nächsten gegenüber, gebührt – im Geiste liebender gegenseitiger Dienstleistung. Und man soll in allen äußeren Dingen Ordnung und Weisheit walten lassen, alles, was man tut, bewußt und gewissenhaft tun und sein Bestes geben. Aber bei alledem soll man auf Gott blicken, nicht an den Dingen hängen und alles Sorgen Gott überlassen.

Denn alles, was der Mensch tut oder läßt, ob er schafft oder ruht: wenn er dabei nicht Gott im Sinne hat, bleibt es fruchtlos. Solange er irgend einer Weise folgt, entfernt er sich von Gott, der weiselos ist. Denn hinter jeder Weise steht das Ich; hinter dem Lassen und Entsinken in den innersten Grund, im Entwerden des Ich, steht Gott.

Darum sagt Dionysius mit Recht: Man halte sich nicht an das Ich, sondern an das ,Nicht‘: man wolle nicht, erkenne nicht, begehre nicht, suche nicht, sei nicht, sondern lasse sich und alle Dinge und gebe sich gänzlich hin. Dann gelangt man aus allen Weisen ins Weiselose, aus dem Wesen ins Überwesentliche, aus allem Erkennbaren ins Unerkennbare, aus dem Ich zum göttlichen Nicht- Ich.

In diesem unerkannten Gott suche Deinen Frieden und trachte dabei weder nach Empfindung noch nach Erleuchtung. Entsinke völlig in Dein lauteres Nichts, das in Wahrheit Dein Selbst ist. Und halte Dich an nichts, was Dir einleuchtet oder Dich erleuchtet, sondern lasse auch das; halte Dich unten und entsinke weiter im Nichtwollen und Nichtich – immer weiter in die Tiefen der Gottheit.

Das meint das göttliche Wort, das der Prophet Hesekiel vernahm: „Die da in das Allerheiligste eingehen, sollen kein Erbe haben, sondern Ich selber will ihr Erbe sein.“ Das gilt für alle, die in die Verborgenheit Gottes eingehen wollen: die sollen kein Erbe mit sich nehmen, sondern ihr Erbe und ihre Habe soll allein das weiselose, namenlose Wesen Gottes sein. Zu nichts anderem sollen sie sich neigen als in das Nicht-Sein.

Als Gott alle Dinge erschuf, hatte er nichts vor sich als das Nichts. Er machte kein Ding aus Etwas, sondern schuf alles aus dem Nichts. Wo er wirken soll, bedarf er dazu nichts als des Nichts. Willst Du darum ohne Unterlaß empfänglich sein für Gottes Wirken, so entsinke aus Deiner Ichheit in Dein Nichts; denn Dein Etwas-Sein, Deine Ichhaftigkeit hindert Gott, in Dir zu wirken und sich durch Dich zu offenbaren. Das ist der Sinn des Wortes: Je niedriger, desto höher; je weniger, desto mehr! Gott will den aller Ichheit entkleideten innersten Menschen haben. Darum lerne, Dich zu lassen, Deinen Seelengrund frei zu halten vom Haften und Hängen an Vergänglichem. Werde leer von allem, was nicht Gott ist. Denn Gott will Dich allein und ganz.

Wenn Du eine Wunde hast, in der etwas Böses wuchert, läßt Du Dich, auch wenn es schmerzt, schneiden, damit nicht größeres Unheil entstehe. So auch sollst Du alles, was an Schickungen über Dich kommt, mit denen Gott Dich heimsucht und zu sich zieht, willig hinnehmen als etwas, das Dir hilft, das Böse und Unheilvolle aus Dir zu entfernen, damit Dein innerstes Wesen ganz rein und heil und gänzlich von Gott erfüllt werde.

Lerne, in diesem Sinne ein in Gott gelassener Mensch zu werden, der, mag geschehen, was will, ohne Furcht und Sorge im Frieden Gottes ruht, sich gänzlich Gott überläßt und ihn machen läßt. Dann gehst Du aus Deiner Ichheit heraus und in die Gottheit ein. Und dann geschieht der Wille Gottes auf Erden wie im Himmel, außen wie innen; denn dann bist Du selbst Gottes Reich, und Gott herrscht in Dir und wirkt durch Dich.

Das Reich Gottes ist inwendig in uns, im Innersten des Seelengrundes:

Wenn wir mit allen Kräften den äußeren Menschen in den inneren hineinziehen und der innere Mensch sich völlig hineinsenkt in seinen innersten Mittelpunkt und Seelengrund, in die Verborgenheit des göttlichen Selbstes, in dem das wahre Bild Gottes liegt, und wenn sich dieses dann gänzlich in den göttlichen Abgrund schwingt, in dem der Mensch ewig in seiner Ungeschaffenheit war – alsdann, wenn Gott den Menschen so in völliger Entwordenheit und Hingabe sich gänzlich zugewendet und seinen Seelengrund aufgeschlossen findet, neigt sich der Gottesgrund ihm zu und ergießt sich in den ihm offenen und gelassenen Seelengrund, überformt den geschaffenen Seelengrund mit der Fülle seines Lichts und zieht ihn durch diese Überformung in die Ungeschaffenheit des Gottgrundes, so daß der Geist ganz mit ihm eins wird.

Könnte der Mensch sich hierin wahrnehmen, er sähe sich so edel, daß er glauben würde, Gott zu sein; er würde sich als hunderttausendmal edler erkennen, als er aus sich selbst ist. Er würde hier aller Gedanken und Gesinnungen, Worte und Werke, alles Wissens seiner selbst und aller Menschen inne; alles, was je geschah, würde er da von Grund aus erkennen, wenn er in dieses Reich gelangt. Und in dieser Rückkehr zu seinem ursprünglichen Adel würde alles Ungewißsein und Sorgen für immer von ihm abfallen.

Das ist das Reich Gottes in uns, nach dem wir zuerst und vor allem suchen und trachten sollen, und die göttliche Gerechtigkeit, die wir dann suchen und finden, wenn wir in allen Schickungen und in allen Werken Gott als einziges Ziel unserer Gesinnung im Auge haben und ihm allein vertrauen.

Hierauf zielt Paulus mit seinem Rat, sorgfältig „die Einigkeit des Geistes im Band des Friedens zu wahren.“ Denn in diesem Frieden, den man im Geiste und im innersten Seelengrund findet, empfängt man ja alles: das Reich und die Gerechtigkeit. Wer um das Einssein seines Geistes mit Gott weiß, der ist in allen Weisen und Werken und an allen Orten im Frieden Gottes. Ihm wird alles zur Erfahrung der Gegenwart Gottes in ihm.

Diese Gewißheit gilt es hier und jetzt zu gewinnen. Denn wie Augustinus sagt: „Nichts ist so gewiß wie der Tod und nichts so ungewiß wie die Stunde des Todes“; darum ist es nötig, ohne Unterlaß bereit zu sein und vom Wähnen zum Wissen und Gewißsein zu gelangen. Dazu leben wir hier in der Zeitlichkeit – nicht um der Werke willen, sondern um Gottes und seines Reiches in uns gewiß zu werden. Denn aus diesem Wissen erst entspringt das rechte Werk.

Je gewisser uns Gottes Gegenwart wird, je inniger unser Gemüt auf Gott gerichtet und von ihm erfüllt ist, desto friedevoller und gelassener wird unser Tun, desto weniger können uns die äußeren Dinge beirren und verwirren; denn dann ist nichts mehr in unserem Seelengrunde als Gott. Und wenn Gott Grund, Ursache und Ziel aller Dinge und Werke ist, sind wir mit uns selbst und mit allem in Frieden und ruhen mit unserem Seelengrund im Gottesgrund.

Daß wir dazu gelangen und das Reich Gottes in uns finden, dazu helfe uns Gott!

Johannes Tauler – Das Reich Gottes in uns – ca. 1300 bis 16. 3. 1361 herausgegeben Baum-Verlag 1967

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Die Religion der Zukunft 2

Nach dem Umschwung in der Endzeit und der Grundreinigung der Erde und der Wegnahme des Negativen fingen die verbliebenen Menschen an, sich mit Gott zu beschäftigen direkt und ohne vermittelnde Instituitionen.

Durch die Geschehnisse waren sie gereinigt und fingen an zu verstehen, um was es ging. Mensch zu sein unter göttlicher Führung. Die freie Liebe leitete sie nun.

Es war nicht so, daß sie von vorne anfangen mußten, Jesus hat Liebe und Licht auf die Erde gebracht und wie beschrieben, mit den zwei Geboten der neuen Zeit – Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst – die Grundlage für diese Zeit gelegt.

Und von dort an konnte das gelebt werden, wurde aber natürlich immer wieder verfälscht durch das übermächtige materielle Denken und den Einfluß der Gegenseite. Aber die Liebe hat es verstanden, immer wieder Licht auf die Erde zu schicken, indem Menschen inkarnierten, die einen Lehrauftrag aus dem Himmel hatten und diesen auch erfüllten. So wurde gewährleistet, daß die Menschen neue Anstöße erhielten und wieder aufgerüttelt wurden aus ihrer materiellen Denkweise.

Hildegard von Bingen war eine Nonne (Äbtissin) und sie hat, – wohl in verschlüsselter Form – viel Wissen um innere Zusammenhänge und auch um Heilkunde gebracht. Erst seit einigen Jahrzehnten wird dieses Wissen entschlüsselt und den Menschen zugänglich gemacht. Hildegard von Bingen lebte von 1098 – 1179 und dieses Wissen wurde durch all die Jahrhunderte bewahrt, und wird bald wieder mehr verstanden und geschätzt werden.

Es folgen Meister Eckhart 126o – 1328, Heinrich Seuse 1295 – 1366, Johannes Tauler 1300 – 1361, Erasmus von Rottdam 1466 – 1536 und viele mehr.

Und dann wird von Martin Luther 1483 – 1546 das Neue Testament übersetzt und „zufälligerweise“ hat gerade Johannes Guttenberg 1400 – 1468 den Druck mit beweglichen Lettern erfunden, so daß zum ersten Mal etwas Geschriebenes einfach vervielfältigt und den Menschen zugänglich gemacht werden konnte.

Katherina Emmerick 1774 – 1824 war eine Mystikerin, deren Schauungen vom Leben Christi von Clemens Brentano aufgezeichnet wurden.

Jakob Lorber der von 1840 bis 1864 insgesamt 25 Bände zu je 500 Seiten schrieb, unter anderem die 10 Bände „Das große Evangelium des Johannes“, durch das wie ein Tagebuch das Leben von Jesus auf der Erde beschrieben wird und durch das innere Wort in die Feder diktiert wurde.

Weiter folgen im 20. Jahrhundert die Kundgaben durch Bertha Dudde 1891 – 1965 und die Schriften von Anita Wolf 1900 – 1989, und viele, viele mehr.

Dies sind nur einige Beispiele, doch sie fügen sich alle ineinander. Es wurden zu allen Zeiten Lichtworte auf die Erde gesandt, Mahnungen, Erläuterungen und sie alle haben noch ihre Gültigkeit und helfen, zu verstehen, was wirklich wichtig ist, auf dem Lebensweg der Menschen.

Letztendlich ist es aber die Verbindung zu Gott, zum Vater, zur göttlichen Liebe, die uns endlich verstehen läßt, was wir sind und wozu wir leben und was unser Ziel ist.

Alles andere ist nur Hilfe, Information, Aufklärung – Wegweiser – zum Licht und zur Liebe.

Die Religion der Zukunft

empfangen von Gottfried Mayerhofer

Wie wird sie wohl aussehen, die Religion der Zukunft, die nicht mehr von den Menschen für ihre Zwecke gemacht wird, sondern sich in den Herzen der Menschen aus der Liebe zu Gott entwickelt.

Abschnitt von den Kennzeichen unserer Zeit

Die Religion der Zukunft

Mit diesem Titel übersandte dir dein Freund und Bruder eine Flugschrift, welche ihn beim Lesen nicht befriedigte, und die er dir mit der Bitte zusandte, ob wohl ein Wort von Mir seine Zweifel darüber näher beleuchten oder aufklären möchte?

Nun, da du diese Schrift ebenfalls gelesen und darüber in deinem Innern richtig geurteilt hast, so will auch Ich Meine Meinung darüber für dich und für alle hier niederschreiben lassen, damit ihr doch alle im Klaren sein möget, was ihr eigentlich von der Zukunft erwarten könnet, und was da heißt die „Religion der Zukunft“, ein Wort, welches nicht allein in einzelnen Menschen schon lange als Frage aufgetaucht ist, sondern viele Denker, welchen das Glaubensbekenntnis der meisten Menschen nicht behagt, und die sich nach etwas besserem sehen, schon vielmals beschäftigt hat, damit das Wort wahr werde, was Ich einst sagte, dass es „nur Einen Hirten und Eine Herde“ geben solle!

Ehe wir uns nun an die Frage machen: wie wird die Religion der Zukunft gestaltet sein? müssen wir die Vergangenheit in Bezug der religiösen Tendenzen und Bewegungen etwas näher betrachten, und nebenbei auch das menschliche Gemüt nicht vergessen, worin der heftige Drang nach überhaupt einer Religion noch nie vertilgt werden konnte, oder, wenn er auch in einzelnen Fällen bei Menschen unterdrückt wurde, doch stets wieder zum Vorschein gekommen ist.

Nun, sehet, wenn ihr von der Erschaffung der Menschheit angefangen bis auf eure Zeit die ganze Geschichte durchgehet, so werdet ihr finden, dass kein Volk, ja kein Mensch ohne Religions-Ideen gewesen ist, so dass auch ihr ersehen könnet, wie anfangs Gemeinschaft mit Mir Selbst, also Annäherung, später wieder Abfall von Mir, Entfernung, verschiedenes Auffassen Meines Gesagten, dann Leugnen desselben, verschiedener Religions-Kultus, habend einen Gott, mehrere Götter, unsichtbar als Wesen, aus Holz, aus Stein, oder lebende Tiere auftauchen, lauter Vorstellungen und Verirrungen, die als Produkt des menschlichen Geistes, miteinander abwechselten, und so, meistens nur weltlichen Interessen einer Priesterkaste dienend, ein Hin- und Herfluten aller möglichen Begriffe verursacht hatten, bis dann vorerst einzelne Menschen, dann einzelne Sekten und später größere Massen von Menschen und Völkern, die bis jetzt bestehenden Religionen gründeten, welche nun wieder anfangen dorthin zu gehen, woher sie gekommen sind, d.h. dass die einzelnen (Haupt-)Sekten sich auflösen, und am Ende, wie es jetzt schon bei vielen der Fall ist, die Menschen ein jeder einzeln sich eine eigene Religion aufbauen, wie deren Individualitäten Ich am meisten anpasse, oder gar alles Religionsgerede umgeworfen und den Tieren gleich nicht Höheres geglaubt wurde, um so desto ungestörter den niedrigsten Leidenschaften nachzujagen, und zwar auf Unkosten der ganzen Menschheit.

Aus allem diesem aber geht hervor, dass in allen Zeiten und in allen Ecken der Welt die Mehrzahl der Menschen, dem im Innern unbewussten Drang folgend, stets ihre Ruhe, ihren Trost außer ihnen (selbst) suchten, und wenn sie gleich nicht wußten, warum sie neben der sichtbaren Welt sich etwa eine unsichtbare konstruierten, gemäß ihrer eigenen Geistesbildung, höhere Wesen, Geister, gute und schlechte annahmen und an deren Einflüsse in die menschlichen Schicksale glaubten.

Es ist hier alles gleich, ob ein Wilder einen hölzernen Klotz, oder lebende Schlange, die Sonne oder das Feuer usw. anbetete, er ahnte etwas geistiges, wollte ein sichtbares Schaubild für dasselbe, und schnitzte sich eines, oder personifizierte selbes durch lebende Tiere, welchen er Eigenschaften zudachte, die er als göttliche annahm, oder bei denen er ähnliche zu finden glaubte.

Überall findet ihr diesen Zug nach Wundern, nach unsichtbaren Wesen, bei den wildesten Völkern sowohl, wie bei gebildeteren, ja nach dem Standpunkte der Bildung des Volkes selbst mehr oder weniger ausgebildet, und so beweist dieses geheimnisvolle Wirken in der Menschenseele nur zu deutlich das Grundprinzip ihres eigenen Seins sowohl, als ihre göttliche Abkunft.

Nun in neuerer Zeit fing die Richtung an, selbst das Geahnte oder oft nicht Abzuweisende stolz zu verleugnen (Zeitalter der Ehre; der Aufklärung), und das Höchste wenigstens auf dieser Erde, den Menschen selbst und seinen Verstand als Gott hinzusetzen, wo die meisten dieser Denker, wie selbe bei euch genannt werden, von einer falschen Basis ausgehend, zwar alles Übrige richtig daraus folgernd, die Menschen betören können, und sich selbst der Stufe herabstürzen, auf welche Ich die Menschen als Geistesprodukt zweier Welten (Diesseits und Jenseits) gesetzt habe.

Zuerst war der religiöse Glaube eine große Quelle für die Priesterkaste, Wohlleben, Pracht und Macht an sich zu reißen, und jetzt, wo die Völker auf einer Seite anfangen klarer zu sehen, wohin die Politik dieser Kaste geht, und auf was es bei allen Sekten aller Religionen immer hinausläuft, nämlich auf Geld und Macht; jetzt wollen sich die Völker von allem befreien, und statt unbedingten Glaubens gar nichts mehr glauben, welches dann den menschlichen Leidenschaften die Zügel frei lässt, und bei diesem Vorgehen, wie bei euch das Sprichwort sagt: das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird!

Nun, schon in jener Zeit, als Ich Meinen Erdenwandel antrat, lag in den Religionen so viel Dunkles, so viel Irrtümliches, dass ohne Meine Darniederkunft (auf Erden) die Welt in Verfall gekommen wäre, dass der Mensch in seiner Würde als vernünftig-geistiges letztes Glied dieser Erde weit unter seine Tierwelt herabgesunken wäre.

In dem jüdischen Volk hatte sich noch aus frühesten Zeiten ein Religionskultus, oder eine religiöse Richtung erhalten, welche am ehesten geeignet war, Mein geistiges Reich auf dieser Erde wieder zur Geltung zu bringen, denn es kostete keinen Umsturz des Bestehenden, sondern nur eine nähere Beleuchtung und bessere Aufklärung alles dessen, was Propheten oder sonst weise Männer durch Meine Eingabe (Offenbarung) den Juden hinterlassen hatten, von welcher nur die Priesterkaste einen schlechten Gebrauch machte.

Nun, so ward es auch selbst durch Mein Wort bewiesen, als ich sagte: „Ich bin nicht gekommen, das Gesetz und die Propheten umzustoßen, sondern sie nur zu erklären und zu ergänzen.“

Was nun Ich aus dieser jüdischen Religion gemacht, wie Ich sie erklärt und dann selbst während Meines Erdenwandels ausgeübt und mit Meinem Tod, Auferstehung und Heimgang bewiesen habe braucht keine weitere Erklärung, sondern höchstens darauf aufmerksam zu machen, erstens, dass diese Dogmen und einfachen Lehren Meiner Religion nie umgestoßen, nie vertilgt werden und dass keine bessere, vernünftigere, reinere nachkommen könne und werde.

So weit also steht fest, dass dasjenige, was Ich in zwei Liebes-Gesetzen vereinigte, so lange die Welt steht nun die einfachste, aber genügenste Religions-Basis bleiben wird, welche dem Beisammenleben geistiger, vernünftiger Wesen am meisten zusagt und nur die einzige geistige Verbindung sein kann, welche Wesen an Wesen kettet; denn es ist ja nur die Liebe, welche Ich als Gesetz den Juden einst vorstellte und, wie ihr jetzt zur Genüge wisst, in alles geschaffene, in alle Natur gelegt habe, weil sie von Mir abstammend, auch nur diese Eigenschaft als Hauptsache inne haben sollten, welche ihrem Meister, ihrem Vater am meisten ähneln.

Es liegt in Meiner und auch in jeder menschlichen Natur der Drang der Liebe, der Drang der Mitteilung, der Drang den Trost von andern zu haben. Aus alle diesem geht hervor, dass im geselligen Beisammensein die menschliche Hilfe oder Trost nicht ausreicht, sondern eine höhere Kraft, sei es ein Wesen in Persönlichkeit, oder eine abstrakte Idee, gesucht wird, um sich an selbes zu wenden und von ihm Hilfe zu erflehen.

Je mehr nun der Mensch gemäß seiner geistigen Bildung auf einer gewissen Stufe der Erkenntnis steht, dieses Wesen zu begreifen, welches auf jedem Schritte in der Natur ihm zuruft: „Ich bin es, der auch dich armes Erdengeschöpf nicht vergessen hat!“ Je mehr eine Menschenseele diese Stimme in ihrem Herzen vernimmt, desto näher steht er seinem Gotte, seinem Schöpfer und seinem Vater, Der die geschaffene Kreatur nicht vor Sich im Staube kriechend sehen will, sondern seit Seinem einstigen Erdenwandel sie zu Seinen Kindern erhoben hat, welche mit Ihm geteulich verkehren, Ihm ihre Leiden und Schmerzen vortragen, aber auch von Ihm Erleichterung derselben hoffen und erwarten können. Dieses Verständnis nun der sichtbaren Natur als Ausdruck einer göttlichen Liebe ist aber so vielseitig verschieden, als es Menschen gibt, und eben deswegen auch die Gott-Idee nach Maßgabe dieses geistigen Auffassens des Sichtbaren auch ebensoviele Religionsbegriffe herbeiführen musste, die unbewusst alle auf einer Basis beruhen, von einer nur ausgehen und zu einer mit der Zeit zurückkehren müssen.

Solange die größere Anzahl der Menschen materiell denkt, materiell lebt, so lange wird auch materiell-symbolischer Gottesdienst für selbe allein nur ausreichend sein; denn sie wollen sichtbar ausgedrückt sehen, was als unsichtbar sie nicht begreifen (vgl. Zeremonien der Kirchen). Wird aber einmal die Mehrzahl der Menschen auch geistig gebildet werden und dadurch fähig sein, auch Sichtbares geistig anzuschauen (vgl. Lehre von den Entsprechungen), dann werden auch sie unter der Schale den geistigen Kern wohl ahnen und später sogar erkennen.

Aus diesen Seelenzuständen der Mehrheit entspringen die verschiedenen Religionen, und aus selben die mannigfaltigen Sekten, weil da oder dort ein Mensch oder ein Priester aufstand, dieses oder jenes mehr oder weniger beleuchtete, anderes erklärte, dadurch Anhänger gewann, sich einen separierten Kultus errichtete, welcher ihm und seinen Anhängern, gemäß der Auffassung, am meisten zusagte.

Neben diesem, wenn gleich manchmal aufrichtigen Suchen des Wahren stehen nun die Materialisten, die Nihilisten, ec., die alle mit dem winzigen Menschenverstande ergründen wollen, was weit über denselben hinaus liegt, und nur das als wirklich bestehend annehmen, was sie greifen und abwägen können.

Diese, bei euch manchmal Gelehrte oder Professoren genannt, sind die Beklagenswertesten; denn wie die Geschichte es selbst nachweist, ist beinahe noch keiner gestorben, welcher nicht am Todenbett mit Reue zurückgesehen hätte auf all den Unsinn, wovon er selbst das meiste nicht glaubte, sondern nur schrieb, wie es Mode war und ihm Geld eintrug.

Die sog. Vernunft-Religion steht auf sehr schwachen Füßen; denn beschränkt sind alle Forschungen, und bald nach kurzem Wege steht ein Naturgesetz vor den Augen des Forschers, welches ihm zuruft: Bis hierher und nicht weiter, denn dort, wo das Sehen, Fühlen oder Hören aufhört, dort geht das Ahnen erst an.. Ahnen kann aber nur der Herz oder Gemüt oder die Seele; wissen will der Verstand, und das Wissen ist eben bald zu Ende.

Die Materialisten werden Bücher schreiben und auch manch bereitwilliges Ohr finden; aber das Erlernte wird keinen langen Widerhall bei selben bewirken, denn im praktischen Weltleben treten ihnen dann so viele Widersprüche entgegen, wo, würden sie ihren ehemaligen Professor fragen, er selbst oft keine Antwort finden würde.

Je mehr die Forschungen auf wissenschaftlichem Gebiete vorwärts schreiten, desto eher werden die Menschen zur Einsicht kommen, nicht, dass sie etwas , sondern dass sie noch gar nichts wissen. Und dieses Bekenntnis der eigenen Ohnmacht muss sie wieder dahin zurückführen, von wo sie ausgegangen sind, nämlich zum Glauben; aber nicht zum unbedingten, sondern zum kindlichen Glauben, dass, wie es ihnen die sichtbare Natur überall zeigt, hinter und in derselben ein großes Geisterreich steckt, welches die Natur aufbaut, erhält und vergehen macht, und selbe stets von einer Stufe zur andern, dem geistigen Prinzip seiner Abkunft gemäß, mehr und mehr näher führt, wo dann nach Millionen von metamorphosischen Verwandlungen, die Materie, wie beim Schmetterling, als Puppe abfällt, und das geistige Element frei sich emporschwingt dem Fokus alles Seins entgegen, aus welchem sie einst hervorging.

Sobald solche Ansichten unter den Menschen allgemein werden, dann wird sich auch eine andere religiöse Anschauung der sichtbaren Welt herausbilden; es wird kein Kultus mehr nötig sein, welcher die Menschen in steinerne Häuser, bei euch „Kirchen“ oder „Tempel“ genannt versammelt, sondern die freie unbegrenzte Natur, alles Umgebende, Sichtbare, vom kleinsten Atom bis zum letzten Stern des entferntesten Nebelflecks wird der Lehrmeister sein, welcher aufmerksame Beobachter vom Materiellen zum Geistigen führen wird; dann werden auch Meine Worte, wie du gestern deinem Bruder schriebst, erst ganz aufgefaßt werden, die Ich einst sprach und in allen Jahrhunderten bis auf heute den Menschen verkünden ließ, dass, wer Mich anbeten will, Mich im Geist und in der Wahrheit anbeten muss.

Denn Ich bin ein Geist, und geistig beten heißt:

fühlen, wie in allem Gottes Geist verborgen ist,

fühlen, wie Er Seine Liebe in alles hineingelegt hat,

fühlen, wie nur mit und durch Liebe eine jede Welt, ein jeder Aufenthalt und eine jede weltliche Lage zum Paradies werden kann,

fühlen, dass es nur die Liebe ist, welche alles erhält und das größte Gut eines menschlichen Herzens ist,

wenn jedes vorerst gegen seine Umgebung, sei es Mensch oder Tier, gemäß seiner eigenen Abstammung pflichtmäßig selbe ausübt, und so erst Gottes Liebe recht begreifen und erfassen kann, was in den zwei Liebesgesetzen enthalten ist, nämlich die ganze sicht- und unsichtbare

Schöpfung; denn ohne Liebe wäre sie nicht entstanden und ohne Liebe könnte sie nicht fortbestehen!

Ohne Liebe wäre es nicht möglich gewesen, alle großen Gräuel und Verirrungen auf eurer Erde so langmütig hingehen zu lassen, ohne Liebe wäre es nicht denkbar, dass Ich der höchste Herr zu euch verirrten Kindern so rede, wie Ich es eben tue.

Ohne Liebe gibt es kein Vertrauen, kein Zutrauen und keinen Trost. Allein der Gedanke: Liebe kann nicht strafen, erhebt auch den Tiefgebeugtesten, es durchströmt eine sanfte Wärme sein Herz bei solchen Gedanken, und wenn er erst noch die ganze Natur verstehen lernt, wie alles Liebe atmet, wo selbst unter mannigfachsten Widersprüchen doch nur Liebe wirkt, dann wird sich jeder einer Religion, eines religiösen Bekenntnisses bewusst sein, welches ihn in allen Fällen leiten und führen wird, keine Fürsprecher (Priester) bei seinem göttlichen Vater benötigt, und welches auf Erden hier als nächster Richter nur sein eigenes Gewissen, und dann, des sanften, stets Sich gleich bleibenden Vaters über ihm eingedenk, eine Religion begründen wird, als die Einzige, die von Mir gepredigt und von euch befolgt, die Religion der Zukunft ausmachen soll.

Wenn nach allen Verirrungen des menschlichen Geistes, nach allen bitteren Erfahrungen, welche die Menschen durch eigenes Gebaren sich zugezogen haben, sie endlich erkennen werden, dass es umsonst ist, gegen göttliche Gesetze sich zu sträuben, Gesetze, welche keine ehernen, sondern sanfte Liebesbande sind und sein sollen, so wie sie zwischen Vater und Kind die einzigen des ewigen Friedens sind; dann wird Meine Rückkehr auf eure Erde, welche mit Ungeduld die Guten erwarten, und wo Ich als einziger Hirt alle Meine Schafe um Mich versammeln will, erfolgen, wo Ich dann alles zu dem ihnen bestimmten Ziele führen werde.

Dieses wird die Religion der Zukunft sein, nicht wie einer oder der andere selbe in seinem Kopfe ausgehegt hat, sondern kosmopolitisch, d. h.: Weltbürger müsset ihr Menschen dann alle werden; aber nicht eurer Welt oder kleinen Erde nur, sondern unter „Welt“ müsst ihr die gesamte sicht- und unsichtbare Schöpfung verstehen, welcher ihr als Lebende oder Gestorbene stets angehört, und wo in der andern nur die Fortsetzung der hiesigen ist, die von Stufe zu Stufe euch vorwärts führt zu echt geistigem Religions-Kultus, wo aber statt tausend gedankenlos gesprochener Worte, ein Blick in Mein Universum genügt, euch begreiflich zu machen, was Ich bin und was ihr auch werden könnet und sollet!

Du schreibe deinem Bruder: Die Religion der Zukunft kann sich nie in einem Kultus aussprechen; denn jede Zeremonie, jedes andere sichtbare Bildungsmittel (Mittel zur Darstellung) ist zu wenig, zu klein, um dem aufwärts strebenden Geiste des Menschen ein schwaches Bild, eine schwache Idee seines Schöpfers zu geben. Die Religion der Zukunft braucht größeren Maßstab, sie muss alles Erschaffene in sich begreifen und verstehen lernen, muss, wie Ich oben gesagt, vom letzten Stern bis zum kleinsten Atom alles in sich schließen, diese Kirche – Universum genannt – muss ein Altar und Verehrungsort sein, wo aus Millionen von Wesen in jeder Sekunde der Jubel über ihre Existenz als Gebot dem Herzen entströmt, und wo selbes nie aufhören wird, solange ein geistiges Fortschreiten möglich ist.

Zu klein sind alle eure Kirchen und Dome; euere Gebräuche derselben mögen noch so viele Darstellungen sein, sie reichen nicht aus, wo Verständnis Meiner Natur obwaltet, und wo es keine angeblichen Sammelplätze braucht, um den Menschen zu geistiger Erhebung über sein Weltliches zu ermahnen.

Der Mensch muss in freier Natur seinem Schöpfer gegenüber sein, Ihn in allem erkennen und fühlen, muss sich der Abstammung sowohl als seiner geistigen Mission bewusst sein, klar begreifen, welcher Welt Bürger er ist, dann fallen alle Schranken einseitiger Religionsbekenntnisse und Religionsgebräuche, welche nur Menschen erfunden haben, um aus der Lichtgläubigkeit oder Dummheit anderer Nutzen zu ziehen.

Den Menschen erschuf Ich als Herrn von der Welt, als Herr muss er sich fühlen; als Herr muss er aber handeln, eingedenk seiner Kindschaft und eingedenk der ewigen Liebe, die ihn nicht umsonst mit solchen geistigen Eigenschaften ausgerüstet hat, sondern die bei diesem Gnadengeschenk es ihm zuteil werden lassen wollte, ein freier Herr seiner Handlungen, aber doch auch ein gebundenes Wesen seines Gewissens zu bleiben, welches nie anders reden wird, als den Liebesgesetzen gemäß (in Demut).

So muss der Mensch die Religion im Herzen tragen, die von allem von der Außenwelt ihm Gebotenen durch die innere seines eigenen Ichs wieder weit über das Sichtbare hinaus zu Dem (zu Gott in Jesus) führen soll, Der einst, in Menschengestalt die großen Liebes-Gesetze verkündet hat und durch sie die Menschen zu Menschen und nach deren Befolgung zu Seinen Kindern erziehen wollte.

Dieses allgemeine Bestreben, nach diesen Gesetzen zu leben, sie überall zu entdecken und so fort und fort aufwärts schreitend, das große Endziel anzustreben, dieses ist die Religion der Zukunft; aber nicht allein die Religion dieser kleinen Erde, sondern des ganzen Universums und der großen Geisterwelt.

So fasset ihr es auf, nicht nach beschränktem Maße, sondern groß, wie Ich dem Menschen den göttlichen Funken einhauchte, groß, wie Ich den Menschen dadurch zum Weltbürger Meines Staates machte, wo ewig keine Sonne untergeht, sondern stets die geistige Meines Ich allen leuchten wird, die geistige Augen, deren Strahlen aufzunehmen, einst mitbringen werden. Amen.“

Betrachtungsbuch Lebensgarten – Gottfried Mayerhofer 12. Febr. 1876

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