Noah und die Sintflut

Die Menschen vermehrten sich auf der Erde und wandten sich von Gott ab. Gott sah, daß die Menschen immer mehr verweltlichten und dem eigenen Vergnügen lebten, Tyrannen seine Kinder knechteten, da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte, und er wollte die Menschen vertilgen, um das Böse auszurotten. Es sollten aber die Tiere erhalten bleiben, ebenso Noah und seine Familie.

Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel und führte ein göttliches Leben, ihm gab Gott den Auftrag, eine Arche zu bauen. Er bekam auch eine genaue Bauanleitung und Hinweise, welche Tiere und wieviele davon mit in die Arche sollten. Natürlich war auch ein Nahrungsvorrat für Mensch und Tier vorgesehen.

Während der Zeit des Baues der Arche wurden von Noah immer wieder Boten zu den Mitmenschen geschickt, mit dem Auftrag, diese noch einmal aufzurütteln mit dem Hinweis auf das kommende Unheil, die Überschwemmung der Erde und die Vernichtung aller Menschen und Tiere außerhalb der Arche. Es gab genügend Zeit und Möglichkeiten, sich zu ändern und das Unheil abzuwenden. Aber es war alles vergebens.

Und so kam der Tag, da Gott Noah gebot, innerhalb von sieben Tagen die Tiere in die Arche zu bringen und mit seiner Familie hineinzugehen und die Türe zu schließen. Denn es sollte vierzig Tage und vierzig Nächte regnen und die Brunnen in der Tiefe sich öffnen, so daß die ganze Erde bis über die höchsten Gipfel der Erde überschwemmt wurde.

Und dies geschah. Als die Menschen begriffen, daß das, wovor sie gewarnt worden waren, nun eintraf, versuchten sie, sich auf die Berge zu retten, aber das Wasser stieg unerbittlich und alle ertranken, Menschen, Tiere selbst die Vögel konnten sich nicht retten, da es nur noch Wasser gab. Dieses stand hundertundfünfzig Tage bis weit über die höchsten Berge und erst dann sank es langsam, die Arche trieb auf dem Wasser, und als das Wasser fiel, strandete sie auf dem Gebirge Ararat.

Und immer weiter sank das Wasser, Noah ließ erst einen Raben nach draußen fliegen, dieser flog hin und her. Dann sandte er Tauben aus und als die dritte nicht mehr kam, nahm Noah das Dach von dem Kasten und sah, daß der Erdboden trocken war.

Noah war sechshundert Jahre als er in die Arche ging und über 601 Jahre als er das Dach von dem Kasten nahm. Die Zeit der Sinflut dauerte über ein Jahr von der Zeit als es anfing zu regnen bis der Zeit als der Erdboden wieder trocken war.

Vor dieser Zeit wurden die Menschen immer wieder gewarnt, 120 Jahre lang, aber sie hörten nicht.

Und heute, ist es nicht so, daß wir ebenso immer wieder gewarnt werden vor dem, was auf uns zukommt, die Wende. Und hören die Menschen, nein, sie spotten, machen sich lustig über die Mahner.

Dabei sind es diesmal nicht nur 120 Jahre, gewarnt wird schon viel länger, aber irgendwie haben sich die Menschen auch schon an die Warnungen gewöhnt und wollen nicht wahrhaben, daß es jetzt diese Zeit ist und das Geschehen kommt, vor der gewarnt wurde und wird.

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  1. Mose 6
  2. Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden,
  3. da sahen die Kinder Gottes nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön waren, und nahmen zu Weibern, welche sie wollten.
  4. Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre.
  5. Es waren auch zu den Zeiten Tyrannen auf Erden; denn da die Kinder Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Männer.
  6. Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,
  7. da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
  8. und er sprach: Ich will die Menschen, die ich gemacht habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.
  9. Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.
  10. Dies ist das Geschlecht Noahs. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel und führte ein göttliches Leben zu seinen Zeiten
  11. und zeugte drei Söhne Sem, Ham und Japheth.
  12. Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voll Frevels.
  13. Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden.
  14. Da sprach Gott zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich gekommen; denn die Erde ist voll Frevels von ihnen; und siehe da, ich will sie verderben mit der Erde.
  15. Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech inwendig und auswendig.
  16. Und mache ihn also: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Weite und dreißig Ellen die Höhe.
  17. Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Boden haben: einen unten, den andern in der Mitte, den dritten in der Höhe.
  18. Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.
  19. Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten; und du sollst in den Kasten gehen mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit deiner Söhne Weibern.
  20. Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch, je ein Paar, Männlein und Weiblein, daß sie lebendig bleiben bei dir.
  21. Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen soll je ein Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben.
  22. Und du sollst allerlei Speise zu dir nehmen, die man ißt, und sollst sie bei dir sammeln, daß sie dir und ihnen zur Nahrung da sei.
  23. Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
  1. Mose 7
  2. Und der HERR sprach zu Noah: Gehe in den Kasten, du und dein ganzes Haus; denn ich habe dich gerecht ersehen vor mir zu dieser Zeit.
  3. Aus allerlei reinem Vieh nimm zu dir je sieben und sieben, das Männlein und sein Weiblein; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männlein und sein Weiblein.
  4. Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und sieben, das Männlein und sein Weiblein, auf daß Same lebendig bleibe auf dem ganzen Erdboden.
  5. Denn von nun an über sieben Tage will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles, was Wesen hat, was ich gemacht habe.
  6. Und Noah tat alles, was ihm der HERR gebot.
  7. Er war aber sechshundert Jahre alt, da das Wasser der Sintflut auf Erden kam.
  8. Und er ging in den Kasten mit seinen Söhnen, seinem Weibe und seiner Söhne Weibern vor dem Gewässer der Sintflut.
  9. Von dem reinen Vieh und von dem unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden
  10. gingen zu ihm in den Kasten paarweise, je ein Männlein und Weiblein, wie ihm Gott geboten hatte.
  11. Und da die sieben Tage vergangen waren, kam das Gewässer der Sintflut auf Erden.
  12. In dem sechshundertsten Jahr des Alters Noahs, am siebzehnten Tage des zweiten Monats, das ist der Tag, da aufbrachen alle Brunnen der großen Tiefe, und taten sich auf die Fenster des Himmels,
  13. und kam ein Regen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte.
  14. Eben am selben Tage ging Noah in den Kasten mit Sem, Ham und Japheth, seinen Söhnen, und mit seinem Weibe und seiner Söhne drei Weibern, dazu allerlei Getier nach seiner Art, allerlei Vieh nach seiner Art, allerlei Gewürm, das auf Erden kriecht, nach seiner Art und allerlei Vögel nach ihrer Art, alles was fliegen konnte, alles, was Fittiche hatte;
  15. das ging alles zu Noah in den Kasten paarweise, von allem Fleisch, darin ein lebendiger Geist war.
  16. Und das waren Männlein und Weiblein von allerlei Fleisch, und gingen hinein, wie denn Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloß hinter ihm zu.
  17. Da kam die Sintflut vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen und hoben den Kasten auf und trugen ihn empor über die Erde.
  18. Also nahm das Gewässer überhand und wuchs sehr auf Erden, daß der Kasten auf dem Gewässer fuhr.
  19. Und das Gewässer nahm überhand und wuchs so sehr auf Erden, daß alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.
  20. Fünfzehn Ellen hoch ging das Gewässer über die Berge, die bedeckt wurden.
  21. Da ging alles Fleisch unter, das auf Erden kriecht, an Vögeln, an Vieh, an Tieren und an allem, was sich regt auf Erden, und alle Menschen.
  22. Alles, was einen lebendigen Odem hatte auf dem Trockenen, das starb.
  23. Also ward vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis auf das Vieh und das Gewürm und auf die Vögel unter dem Himmel; das ward alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in dem Kasten war.
  24. Und das Gewässer stand auf Erden hundertundfünfzig Tage.
  1. Mose 8
  2. Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das mit ihm in dem Kasten war, und ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser fielen;
  3. und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehrt;
  4. und das Gewässer verlief sich von der Erde immer mehr und nahm ab nach hundertfünfzig Tagen.
  5. Am siebzehnten Tage des siebenten Monats ließ sich der Kasten nieder auf das Gebirge Ararat.
  6. Es nahm aber das Gewässer immer mehr ab bis auf den zehnten Monat. Am ersten Tage des zehnten Monats sahen der Berge Spitzen hervor.
  7. Nach vierzig Tagen tat Noah das Fenster auf an dem Kasten, das er gemacht hatte,
  8. und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und wieder her, bis das Gewässer vertrocknete auf Erden.
  9. Darnach ließ er eine Taube von sich ausfliegen, auf daß er erführe, ob das Gewässer gefallen wäre auf Erden.
  10. Da aber die Taube nicht fand, da ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in den Kasten; denn das Gewässer war noch auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in den Kasten.
  11. Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus dem Kasten.
  12. Die kam zu ihm zur Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug’s in ihrem Munde. Da merkte Noah, daß das Gewässer gefallen wäre auf Erden.
  13. Aber er harrte noch weiter sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.
  14. Im sechshundertundersten Jahr des Alters Noahs, am ersten Tage des ersten Monats vertrocknete das Gewässer auf Erden. Da tat Noah das Dach von dem Kasten und sah, daß der Erdboden trocken war.
  15. Also ward die Erde ganz trocken am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats.
  16. Da redete Gott mit Noah und sprach:
  17. Gehe aus dem Kasten, du und dein Weib, deine Söhne und deiner Söhne Weiber mit dir.
  18. Allerlei Getier, das bei dir ist, von allerlei Fleisch, an Vögeln, an Vieh und an allerlei Gewürm, das auf Erden kriecht, das gehe heraus mit dir, daß sie sich regen auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden.
  19. Also ging Noah heraus mit seinen Söhnen und seinem Weibe und seiner Söhne Weibern,
  20. dazu allerlei Getier, allerlei Gewürm, allerlei Vögel und alles, was auf Erden kriecht; das ging aus dem Kasten, ein jegliches mit seinesgleichen.
  21. Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allerlei reinem Vieh und von allerlei reinem Geflügel und opferte Brandopfer auf dem Altar.
  22. Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.
  23. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Altes Testament, 1. Buch Mose Kapitel 6-8 – Übersetzung Martin Luther

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