Willensfreiheit und Katastrophen

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Das größte Geschenk von Gott an den Menschen ist der freie Wille. Wir unterliegen den Bedingungen des Lebens auf der Erde, aber sonst sind wir frei in unserer Entwicklung und unseren Entscheidungen. Gott möchte keine Marionetten, denen er seinen Willen diktiert sondern freie Menschen. Wohl belehrt er uns, wenn wir das möchten, aber er läßt die Menschen auch die Irrwege gehen zu denen sie sich entscheiden.

Er ist aber immer da, wenn wir uns an ihn wenden und es sind immer auch Wesen von oben inkarniert, die ihre Mitmenschen aufklären und auf Gott hinweisen, wenn diese danach suchen.

Nachdem viele Menschen sich aber immer mehr der Welt und den materiellen Gütern zuwenden, so bedarf es manchmal eines Ereignisses, das die Menschen aufrüttelt, daß sie umkehren und sich wieder auf Gott besinnen. Und es bedarf dann oft nur eines Gedankens und einer Bitte und die Hilfe kommt.

Aber das ist nur ein Aspekt einer Katastrophe – andere Menschen werden vom Leid und Unglück ihrer Mitmenschen angerührt und kommen und leisten uneigennützig Hilfe, und sie arbeiten dann im Sinne Gottes und wenden sich wohl auch an ihn, wenn es ganz problematisch wird und so werden auch sie gezogen in die Liebe Gottes.

Und weiterhin werden Versäumnisse bei den Menschen offenbar, sei es, daß bei Erdbeben Gebäude zusammenstürzen, weil sie nicht erdbebensicher gebaut wurden, obwohl es möglich und Vorschrift ist. Aber die Bauunternehmen haben aus Geiz das falsche Material verwendet und sind so mitverantwortlich für den Verlust vieler Menschenleben. Und an anderen Stellen nutzen Regierungsvertreter Katastrophen aus, um Vorteile zu erlangen. Und so zeigen sie wie eigennützig sie sind und wie wenig an ihren Mitmenschen interessiert.

Katastrophen wären nicht nötig bzw. diese Ereignisse könnten wesentlich glimpflicher ablaufen, wenn es nicht immer wieder nötig wäre, die Menschen aufzurütteln. Und so liegt es auch in unserer Hand, wie es künftig weitergeht.

Und Menschen, die sich Gott zugewandt haben und sich mit ihm verbinden, ihn lieben und in seinem Sinne leben, läßt er nicht alleine und beschützt er.

Bitte denkt an die Opfer und bittet für Sie, nicht an die Täter, wir wissen zu wenig über sie und ihre Beweggründe, Gott wird sich um sie kümmern. Es geht nicht darum, zu verurteilen, es geht darum, die Wahrheit zu erkennen, in den Geschehnissen und im eigenen Innern.

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In welchem Maße Gott und Engel die Willensfreiheit respektieren

(jl.ev05.003,03) (Raphael:) »… Der Wille des Menschen (ist) derart frei, daß weder der Herr noch wir (Engel) je denselben durch ein Vorsehen und noch weniger durch ein Vorbereiten im allergeringsten zu stören uns in eine Tätigkeit versetzen…«

(jl.ev01.092,11) »… Gott (kann) der Willensfreiheit der Menschen wegen wohl alles wissen, was Er will; was Er aber nicht wissen will, damit der Mensch frei handle, das weiß Er dann auch nicht!…«

(jl.ev07.052,07) »… Gott (darf) beim Menschen in bezug auf seine innere, geistige Entwicklung mit Seiner Allmacht nicht leitend und lenkend einwirken, und das aus Seiner ewigen Ordnung heraus. Denn täte Gott das, so würde der Mensch in sich zur toten Maschine und könnte nie zu einer freiesten Lebensselbständigkeit gelangen.«

(jl.ev07.062,07) »… Die vollste und selbständigste Freiheit des Willens im Menschen ist der große Plan Gottes im Menschen. Der Mensch kann wohl ganz unschädlichermaßen von Gott belehrt werden, was er zu tun hat, um in sich des Lebens Vollendung zu erlangen; aber von Gott wie auch von einem andern Geiste darf er dazu nie mit einer Macht genötigt werden. Denn wird er das, so ist er gerichtet und somit für sich völlig tot und besteht als ein freies und selbständiges Wesen gar nicht mehr.

(jl.ev07.062,08) Und siehe nun, aus eben diesem Grunde werden von Mir aus gewisse von dir gewünschte Anschauungen und Erfahrungen im Reiche der reinen Geister so selten wie möglich zugelassen, und so solche schon dann und wann für einzelne Menschen, die dazu gleich den Propheten ausersehen sind, zugelassen werden, so müssen eben nur diese ausersehenen Menschen, die von oben her sind und schon auf einer anderen Welt die Leibeslebensprobe durchgemacht haben – solche Anschauungen und Erfahrungen über das Jenseits machen, weil ihnen solches nimmer schaden kann, aber auch den Nebenmenschen darum nicht, weil diese den Propheten nur glauben können, so sie wollen. Wollen sie aber nicht – was leider am allerhäufigsten der Fall ist -, so bleiben sie dennoch völlig frei in ihrem Denken und in der Selbstbestimmung ihres Handelns, und das frommt ihnen offenbar noch immer mehr als irgendeine äußere oder gar innere Nötigung zu einem Glauben.

(jl.ev07.062,09) Der Mensch wird zwar nur durch Gott und in Gott selig, aber nur insoweit, als er durch sein eigenes Wollen den Willen Gottes zu dem seinigen gemacht hat und in seinem Selbstbewußtsein gewisserart eins mit Gott geworden ist. Wenn aber Gott dem Menschen seinen freien Willen hinwegnähme und dafür durch Seine Allmacht Seinen eigenen Willen in des Menschen Herz setzte, so wäre der Mensch, wie schon gesagt, so gut wie für und in sich völlig tot, da nur der aufgedrungene allmächtige Wille Gottes den Menschen… belebt… Gott aber hat den Menschen erschaffen und hat ihn belebt und also eingerichtet, daß er sich nach und auch selbst entfalten kann und muß, und das ist so weise, daß der Mensch sich mit aller seiner Vernunft und allem seinem Verstande nichts noch Weiseres vorstellen kann…«

jl (Jakob Lorber) ev (das große Evangelium Johannes) Band 07 / Kapital /Vers

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BD. Nr. 8717:     Erneuter Hinweis auf Katastrophen und Krieg ….

Ungewöhnlich wird die kommende Zeit euch belasten, denn das Weltgeschehen tritt in eine neue Phase ein, die Unruhe unter den Völkern nimmt zu, ein jedes sieht in dem anderen den Feind und es wird nichts Ernstliches unternommen, um einen Frieden herzustellen, obwohl die Menschen alle ihn ersehnen. Aber der Materialismus ist Triebkraft aller Pläne und Vorhaben und jeder sucht die größten Vorteile zu erringen, doch keiner ist in seinem Denken und Sinnen gerecht und von guten Gefühlen getrieben und Schicksalsschläge verstärken die Angst und Unruhe, denn in jeder Weise sucht Gott Selbst Sich noch den Menschen erkenntlich zu machen, weil allein nur der Glaube an Ihn und Seine Macht das rechte Gegengewicht ist für alle Nöte und Leiden, denen ihr Menschen entgegengehet. Und darum werden sich auch Naturkatastrophen mehren, auf daß eine höhere Macht anerkannt wird, denn was von Menschen ausgeht, das wird immer nur den Haß verstärken gegeneinander, nicht aber zu einer geistigen Besinnung führen. Die Lieblosigkeit nimmt Formen an, die bald unübertrefflich sind, und der Kampfzustand der Menschen gegeneinander wird daher immer mehr sich festsetzen, es wird alles andere als Frieden unter den Menschen sein, wenngleich noch nicht der große Brand entfacht ist, der aber nicht ausbleibt. Die Menschen selbst gehen mit einer Gleichgültigkeit durch das Leben, und wenige nur denken darüber nach, daß dieser Zustand nicht lange wird bestehen können. Doch es sind zumeist die Verantwortlichen verblendeten Geistes …. es wird viel geredet, und doch sind es nur leere Redensarten, denen keine Taten folgen. Denn die irdische Not wird nicht behoben, wo sie deutlich erkennbar ist, und da also das Gebot der Nächstenliebe offensichtlich unerfüllt bleibt, kann auch der Geisteszustand nicht gut sein, wenngleich diese sich irdisch im Wohlstand bewegen und scheinbar nichts zu entbehren brauchen …. Die Seelen aber darben, und doch sind die Menschen nicht ansprechbar für geistige Belehrungen, die den Seelen zur rechten Nahrung dienen würden. Die Menschen sollten offenen Auges um sich schauen und ihr eigenes Leben einer ernsten Kritik unterziehen, dann werden sie auch das Kommende verstehen lernen und auch mit rechter Erkenntnis die Ereignisse verfolgen können, die zwar immer schon angekündigt wurden, nun aber erst an Bedeutung gewinnen angesichts der schweren Notlage derer, die direkt davon betroffen werden …. Doch es ist die Zeit des Endes, und da die Menschen keinen Glauben mehr haben, sind übergroße Schicksalsschläge notwendig, um sie noch aufzurütteln, daß einige wenige zum Glauben zurückfinden an einen Gott und Schöpfer, Dem sie ihr Dasein zu verdanken haben …. um sie zum Nachdenken zu veranlassen, was diesen Gott und Schöpfer wohl dazu bewogen und welchen Zweck Er damit verfolgt hat, sie zu erschaffen …. Für euch Menschen geht es um Leben oder Tod, um übergroße Seligkeit oder Qual und Pein, um höchstes Licht oder tiefste Finsternis …. Und wer also leben will, wer selig sein will und im Licht stehen ewiglich, der muß den Willen seines Gottes und Schöpfers erfüllen, er muß diesen Willen zu erfahren suchen und also ein Leben in Liebe zu Gott und zum Nächsten führen …. Glaubt er aber nicht an einen Gott, so ist sein ganzes Erdenleben zwecklos, er verstößt immerwährend gegen das Gesetz göttlicher Ordnung, und die Gesetze göttlicher Ordnung umzustoßen zieht immer ein Chaos nach sich, und diesem Chaos geht ihr Menschen nun unwiderruflich entgegen …. Und es wird sich nicht nur geistig an euch auswirken, sondern auch die irdische Welt wird aus allen Fugen geraten, immer wieder werden euch Berichte zugehen von Naturkatastrophen, Unglücksfällen und anderem Unheil, denn es wird keine Ruhe und kein Friede mehr sein in einer Welt, die bar jeder Liebe und jeden Glaubens ist …. Wer aber unter den Menschen den Weg zu Gott gefunden hat, wer Seine Gebote der Liebe zu erfüllen sich bemüht, wer sich Ihm im Geist und in der Wahrheit hingibt, zu Ihm betet und um Seinen Schutz bittet, der wird ihn auch sicherlich erfahren, denn diese Menschen gehören Seiner kleinen Herde an, die ausharren werden bis zum Ende, die im Glauben sich nicht wankend machen lassen, die zusammenhalten und Gott tief im Herzen tragen und die darum auch am Ende entrückt werden, wenn Gott sie nicht zuvor in Sein Reich abrufet, wie dies Sein Wille ist …. Immer wieder werdet ihr aufmerksam gemacht auf das vor euch Liegende, und immer näher rückt es an euch heran, und ob ihr auch schwachgläubig seid …. ihr werdet es nicht abwenden können, und ihr könnet mit vollster Gewißheit dafür eintreten, was euch angekündigt wird, denn darum geht es, daß die Menschen erfahren sollen, daß alles vorgesehen ist im Plan von Ewigkeit, daß alles abhängig ist vom Willen Gottes, Der zwar in Seiner Weisheit und Liebe tätig wird, um das Werk der Rückkehr zu Ihm durchzuführen, und das Ziel auch einmal erreichet ….

Amen

Bertha Dudde – Kundgabe vom 6. 1. 1964 – Buch 91

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Die inneren Zusammenhänge

oder

die geistigen Hintergründe zu Naturkatastrophen

Es ist erschreckend, wenn unsere Grundlage, die „sichere Erde“, auf der wir leben, plötzlich unsicher zu wanken anfängt und ganze Landstriche zerstört, Menschen verschüttet, Familien auseinandergerissen werden, viele sterben, und die Überlebenden in Not geraten, weil ihr Hab und Gut plötzlich unter Trümmern begraben ist und nicht nur das eines einzelnen sondern das von vielen.

So etwas passiert ja nicht einfach so, ja natürlich gibt es die Erklärung von tektonischen Platten, die aneinander reiben, und es dadurch zu Spannungen kommt und diese sich dann plötzlich lösen. Dies ist eine „natürliche Erklärung“. Entscheidend sind aber die „geistigen Hintergründe“ für solche Erscheinungen.

Es sind Umwandlungen, Befreiungen und Möglichkeiten für Neuanfänge des in der Materie gebundenen Geistigen.

Und es ist ein Aufruf an die Menschen, zu begreifen, was wirklich wichtig ist, die unsinnigen Auseinandersetzungen zu lassen, Frieden zu schließen und denen zu helfen, die von einer Katastrophe direkt betroffen werden.

Die innere Not, das Leid um die Angehörigen, den Verlust des Eigentums, bleibt.

Möglich ist die Linderung der äußeren Not und die Unterstützung zum Weiterleben, mit Nahrung, Schutz vor der Witterung, Helfen beim Aufräumen etc. Das bleibt eine Herausforderung an die Mitmenschen, die erfahren, daß es ein Unglück gab, und daß Hilfe bitter nötig ist. Und wieder gibt es Menschen, die die Not erkennen und handeln und andere, die gleichgültig bleiben.

Diese Umwandlungen geschehen, wenn es an der Zeit ist, auf jeden Fall, allerdings bräuchten sie sich nicht so zerstörerisch auswirken, es könnte wesentlich sanfter vor sich gehen, siehe dazu den Beitrag vom 8. 5. 2022 –

Jahre wie die Perlen an einer Schnur – über die Ursache von Katastrophen

https://madrigatha.de/uncategorized/jahre-wie-die-perlen-an-einer-schnur/

Nachstehend einige Texte von Bertha Dudde, Mayerhofer und Jakob Lorber zu dem Thema Erdbeben

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BD. Nr. 2448:     Tätigkeit im Erdinneren …. Eruptionen ….

Im Wandel der Zeiten ist eine Veränderung vorgegangen mit der Erde, sowohl in ihrem Inneren als auch an der Erdoberfläche. Und es ist dies die Folge der immerwährenden Umdrehungen um sich selbst. Es sind dadurch Verlagerungen entstanden, es sind Erhöhungen und Vertiefungen entstanden, die auch noch sich wechseln, d.h., die sich örtlich verschieben. Also es behält die Erde nicht unverändert ihre Außenform, sondern sie hat schon die verschiedensten Änderungen erfahren, obgleich die Beschaffenheit an sich die gleiche geblieben ist. Das Erdinnere dagegen ist unentwegt tätig und bewirkt auch von innen heraus Veränderungen an der Erdoberfläche. Es ist dies festzustellen an der Vegetation, die durch Jahrtausende hindurch gleichfalls eine andere geworden ist und auch niemals die gleiche bleiben wird, wenngleich sich diese Veränderungen nicht in kurzer Zeit vollziehen und daher von den Menschen während ihres Erdenlebens nicht beobachtet werden kann. Diese Veränderungen vollziehen sich zumeist so langsam und dem Auge wenig ersichtlich und benötigen daher sehr langer Zeit. Zuweilen aber ist die Tätigkeit im Erdinneren hemmungslos, und dann treten plötzliche Umgestaltungen in Erscheinung, die große Zerstörungen auf der Erdoberfläche hervorrufen und für die Menschen Schrecken und Entsetzen bedeuten. Dann löst sich bisherige feste Form auf, sie hält der hemmungslosen Tätigkeit der Elemente im Erdinneren nicht stand und wird von diesen mit ungeheurer Gewalt aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche getrieben, wo sie nun auseinanderstiebt und in völlig neuer Umgebung sich den vorhandenen Erdmassen oder Naturschöpfungen anzugleichen versucht …. solche elementaren Ausbrüche ziehen verständlicherweise eine Totalumänderung auch oberhalb der Erde nach sich …. Es wird das Bestehende zerstört, die von Menschen hergestellte Ordnung umgestoßen, es wird ein unvorstellbares Chaos, das die Menschen in die äußerste Bestürzung und Bedrängnis versetzt, weil sie solchen Erderuptionen nicht gewachsen sind und in ganz andere Lebensverhältnisse dadurch gedrängt werden. (13.8.1942) Eine Umänderung der Erdoberfläche ist aber nötig geworden, wenngleich eine Erklärung hierfür nur geistig gegeben werden kann, denn irdisch ist in einer solchen Veränderung kein Aufbau zu erkennen, sondern eine Zerstörung und Vernichtung des Bestehenden. Geistig aber ist dies ungeheuer bedeutungsvoll. Es drängt das Geistige aus dem Inneren der Erde nach oben, es will seinen Entwicklungsgang beginnen in der Form. Und es sind unendlich viele Phasen nötig, die das Geistige durchleben muß, bis es zum letzten Stadium seiner Verkörperung auf Erden gelangt. Das noch unentwickelte Geistige ist undenkliche Zeiten hindurch in härtester Form gebunden gewesen, und es wird ihm nun eine gewisse Freiheit gegeben, daß es sich selbst aus dieser festen Form lösen kann, was es nun mit elementarer Kraft ausführt. Diese Kraftäußerung wird von den Menschen als eine Naturkatastrophe empfunden, die je nach ihrem Ausmaß mehr oder weniger leidvoll ist für die Menschen. Alles Geistige wird zwar wieder gebunden, jedoch vorerst bedrängt es sowohl die Pflanzen- wie die Tierwelt und in verstärktem Maße die Menschen, die es aus ihrer Ruhe aufrüttelt und aufs äußerste bedroht. Es vergehen sehr lange Zeiten, bis eine derartige Veränderung der Erdoberfläche sich vollzieht, weil dies nicht willkürlich geschehen kann, sondern nur mit Gottes Zustimmung, die Er dann gibt, wenn die Höherentwicklung des Geistigen ins Stocken gerät …. wenn also das Wesenhafte im Besitz des freien Willens ist und dieser nicht mehr genützet wird. Dann muß ein Ausgleich stattfinden, indem wieder das noch unentwickelte Geistige das schon fortgeschrittene Geistige in weitere Entwicklungsphasen drängt, auf daß dieses bald in den Besitz des freien Willens gelangt. Und darum hat die Erde von Zeit zu Zeit und an immer anderen Stellen solche Veränderungen zu erwarten, die immer ihren natürlichen Ursprung (Ursache) haben in der ständigen Tätigkeit der Elemente im Erdinneren. Dem wissenden Menschen sind also die Naturkatastrophen verständlich, denn er sieht nicht nur die irdische, sondern auch die geistige Notwendigkeit ein, und er wird immer darin ein Walten Gottes erkennen. Er weiß um die Notwendigkeit der Höherentwicklung des Geistigen, er weiß auch um den tiefen geistigen Zustand des Wesenhaften, das in der letzten Außenform die Erde belebt, und um die Möglichkeit einer Rettung für dieses …. Doch dem unwissenden Menschen ist ein Naturgeschehen, das große Zerstörungen zur Folge hat, unverständlich, und sie erkennen weder den geistigen noch den irdischen Wert einer solchen. Und voller Entsetzen werden sie daher sein, so sich das Erdinnere zu regen beginnt und sie völlig ohnmächtig dem Toben der Elemente ausgesetzt sind. Doch was bestimmt ist seit Ewigkeit, tritt unweigerlich ein, sowie der Schöpfer des Himmels und der Erde die Stunde für gekommen erachtet ….

Amen

Bertha Dudde Kundgabe 2448 vom 13. 8. 1942 Buch 33

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BD. Nr. 2449:     Katastrophen in der Natur und ihre geistige Erklärung ….

Die Erde ist in immerwährender Umdrehung um sich selbst und verharrt niemals in Bewegungslosigkeit. Es ist dies auch die Erklärung für die Entwicklung der Erde aus der ursprünglich flüssigen Masse zu dem festen Erdkörper, der Lebewesen aller Art nun Aufenthaltsort geworden ist. Der Kern der Erde ist aber noch immer flüssig und so lange, bis er erstarrt ist, auch für jegliches Lebewesen ungeeignet als Aufenthalt. Bricht sich nun durch Eruptionen diese flüssige Masse eine Bahn nach der Oberfläche, so ist dies gleichbedeutend einer völligen Vernichtung aller Lebewesen an dieser Oberfläche, und es sind darum solche Eruptionen von Menschen und Tier gefürchtet, weil es ihre völlige Vernichtung bringt. Die göttliche Weisheit läßt sie daher nur in Fällen äußerster Notwendigkeit zu, d.h., jedem Ausbruch muß erst der Wille Gottes vorangehen, ehe er stattfinden kann, und dies ist in Seiner Liebe und Weisheit begründet …. Die Kräfte im Erdinneren müssen unentwegt tätig sein, denn diese Tätigkeit bedeutet für die Erde, d.h. für alle Wesen auf der Erdoberfläche, Lebensmöglichkeit, denn sowie die Erde gänzlich erstarrt ist, hört jegliche Vegetation auf. Diese innere Tätigkeit der geistigen Kräfte ist also schon ein gewisses Dienen zur Erlösung des Geistigen, und es muß darum diesen Kräften gleichfalls einmal die Möglichkeit gegeben werden, ihren Entwicklungsgang auf Erden zu beginnen, wenngleich undenkliche Zeiten vergehen müssen, ehe dieses Geistige den Formenwechsel auf Erden beginnen kann. Jede Naturkatastrophe kann also für das höchstentwickelte Geistwesen, den Menschen, ein Ende seiner Erdenlaufbahn sein, es ist aber gleichzeitig für das ganz unreife Geistige der Anfang einer Erdperiode von wieder unfaßbar langer Zeit und daher als Gott-gewollt anzusehen. Jegliche Schöpfung dient nur dem Zweck, das Geistige zur Höhe zu entwickeln …. Wird nun menschlicherseits eine Höherentwicklung der Seele nicht mehr angestrebt, wird der Zweck und das Ziel des Erdenlebens außer acht gelassen, so beendet Gott dieses Leben und gibt gleichzeitig dem im Anfang der Entwicklung stehenden Geistigen die Möglichkeit einer fortlaufenden Entwicklung …. Er vernichtet gleichsam, um durch das Vernichtungswerk neue Schöpfungen erstehen zu lassen, die wieder das Geistige in sich bergen, dem die Gnade des Erdenganges zugebilligt wurde. Denn nichts geschieht ohne Sinn und Zweck, wo Gottes Liebe und Weisheit waltet ….

Amen

Bertha Dudde Kundgabe 2448 vom 14. 8. 1942 Buch 33

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Weitere Ausführungen zu diesem Thema finden sich bei Mayerhofer in dem Buch Schöpfungsgeheimnisse Kapitel 8 zum Erdbeben insbesondere Vers 26

  1. Kapitel – Luft, Wasser, Erde und Feuer.
    [Sg.01_008,01] Dieses waren geraume Zeit die vier Elemente, aus denen, wie früher die Menschen glaubten, das ganze Universum oder doch wenigstens die Erde und alle Weltkörper beständen.
    [Sg.01_008,02] Lange blieb dieser Glaube feststehend, bis die Scheidekunst, „Chemie“ bei euch genannt, noch mehrere Elemente herausfand, die sich jeder weiteren Zersetzung (Zerlegung) widersetzten und deren Anzahl jetzt (1871) auf etwa 70 angewachsen ist.
    [Sg.01_008,03] Was die Männer der Wissenschaft als primitive Elemente ansehen und sie als Urprinzipien darstellen, sind aber noch lange nicht die letzten Stoffe, aus denen Meine Schöpfung zusammengesetzt ist, sondern den Forschern auf diesem Gebiet fehlen erstens die Mittel zur weiteren Teilung der Stoffe und zweitens die Sinne, um die geteilten Substanzen wahrnehmen zu können.
    [Sg.01_008,04] Daß diese Grübler in Meinen Werken nicht weiter gelangten, als sie bis jetzt sind, wo ihre ganze Wissenschaft am Ende dahin geht, im praktischen Leben alle ihre Entdeckungen nur zu weltlichen Zwecken zu verwenden, geschieht deswegen, weil es noch keinem Chemiker eingefallen ist – Mich als den ersten Scheidekünstler anzuerkennen, zu begreifen und lieben zu lernen!
    [Sg.01_008,05] Eben deswegen lasse Ich sie auch alle da, wohin sie jetzt gekommen sind, wo sie genug Erfahrungen aus Meiner Natur gesogen haben, die wohl den Eigennutz der Menschen, aber nicht ihre Nächstenliebe fördern halfen.
    [Sg.01_008,06] Es ist auch hier nicht der Zweck, euch mit chemischen Analysen zu unterhalten oder Neues aufzudecken; es ist des Alten genug!
    [Sg.01_008,07] Was aber die Herren der Wissenschaft nicht erkennen wollen, ist, daß, obwohl sie in der Chemie gerade den strengsten Gesetzen begegnen, sie doch keinen Gesetzgeber anerkennen wollen, wenngleich sie bei jedem Schritt auf Seine Spur stoßen; wären sie vorurteilsfrei, könnten sie Denselben gewiß nicht verleugnen.
    [Sg.01_008,08] Wir wollen aber jetzt zu unseren erstgenannten „vier Elementen“ zurückkehren und sehen, was dort für eine Beziehung in geistiger Hinsicht mit Meiner Schöpfung und mit Mir Selbst besteht, die euch vielleicht lehrreicher sein kann als alle Regeln der Scheidekunst nebst ihren Tausenden von Namen aus allen schon längst außer Brauch gekommenen Sprachen.
    [Sg.01_008,09] Seht, Meine Kinder, wenn ihr diese vier Elemente genau und aufmerksam betrachtet, als Luft, Wasser, Erde und Feuer, so sollte euch vorerst auffallen, daß die Luft das zarteste, leicht beweglichste Element, das Wasser schon dichter – euren Augen zwar schon als Körper, wenngleich noch im flüssigen Zustande bemerkbar, die Erde ein Konglomerat (Gemengsel) von lauter festen Gegenständen, wie Steine, Sand und verfaulte und zersetzte
    Überreste der auf ihr bestehenden Tier- und Pflanzenwelt, und endlich das Feuer das alles zerstörende und wieder in andere Formen organisierende Element ist.
    [Sg.01_008,10] Nun sehet, die Luft ist geistig gleichbedeutend mit Meinen Schöpfer-Gedanken, wo noch alles, ohne Selbständigkeit gewonnen zu haben, beisammen ruht, nur des ersten Winkes zur weiteren Entwicklung harrend; das Wasser, als verdichtete Luft, ist geistig: kondensierte Gedanken zu Ideen, welche dann ausgeführt stetige Größen geistig, wie die Erde, bilden; und wo in ihnen endlich als ein zersetzendes Prinzip zu ewiger Erneuerung antreibend, die
    Liebe dem Feuer gleichend auftritt, welche, stets neu schaffend, das Abgenutzte in neuen Formen wieder herstellt.
    [Sg.01_008,11] Nun, wie diese vier Elemente eure ganze Erdkugel, das in ihr Bestehende sowohl, als das sie Umgebende ausdrückt, ebenso stellen auch diese Eigenschaften, als: Gedanke, Idee, Tat und erhaltende und umgestaltende Liebe, Mein Ich als schaffender Gott vor.
    [Sg.01_008,12] Denn auch Ich schaffe vorerst Meine Gedanken, forme sie dann zu Ideen, gebe diesen Ideen den Impuls, in die Wirklichkeit zu treten, sich zu gestalten, und wenn die so dargestellten Dinge ihre Lebensbahn durchgemacht, das Geistige in ihnen sie höheren Stufen zugeführt hat, so tritt Meine Liebe hinzu als verzehrendes, zersetzendes Element, als Feuer, und befähigt durch Verbrennung das übriggebliebene Gröbere zu neuer Tätigkeit in anderen Formen, so zwar, daß was einmal geschaffen, nie mehr vergehen kann.
    [Sg.01_008,13] In der euren Erdball umgebenden Luft liegen alle Stoffe in aufgelöstem Zustand, welche zum Bestand der Erde, ihrer Atmosphäre, ihres Gedeihens, sowohl der grobmateriellen Teile als der auf ihr lebenden Pflanzenund Tierwelt gehören.
    [Sg.01_008,14] Sie liegen dort als Embryonen verschlossen wie die ersten Urkeime zur weiteren Ausbildung.
    [Sg.01_008,15] Der Einfluß des Äthers auf die Atmosphäre, der Einfluß des Sonnenlichtes sowie deren Wärmestrahlen und der Einfluß aller fern und nahe stehenden größeren Weltkörper und Sonnen tragen dazu bei, die noch im Kindesschlummer ruhenden Elemente zu wecken, zu entwickeln und sie zu ihrer weiteren Bestimmung vorzubereiten, wo sie, beim flüchtig-beweglichen Wasser anfangend, dann zum Starren übergehend, wieder ins lebendige Geistige verwandelt, durch das Verzehren mittels erhöhter Wärme ihrer Fesseln entbunden, als primitive Elemente auftreten, um von dort einen neuen Kreislauf von Schöpfungen anzufangen.
    [Sg.01_008,16] So ist das Wasser eigentlich die Mutter oder Ausgebärerin gewesen aller jetzt als Festland bestehenden Weltteile. So war und ist noch im Meer, als großem Behälter alles zu Erzeugenden, alles in aufgelöstem Zustande vorhanden, was dann durch Ausdünstung, Niederschlag, unterirdische Verbrennung usw. wieder der Atmosphäre zurückgegeben wird, um wieder neue
    Verbindungen anzutreten, nachdem vorher aus allen diesen Elementen das Geistige sich auf höhere Stufen geschwungen und nur das Gröbere, Schwerauflösliche, als materielle Bestandteile zurückgeblieben ist.
  2. [Sg.01_008,17] So sehet ihr vom härtesten Stein der Grundfesten der Erde bis zum weichsten Lehm eine Reihe von stufenartiger Entwicklungen der in der Luft, gleich den Gedanken, gelegenen Urelemente, im Wasser als verdichteter Luft, gleich den kondensierten Gedanken zu Ideen; in der Erde als materielle Bestandteile derselben ausgebildet, gleich der Tat; und endlich in der steten Veränderung, Zersetzung, Verbrennung des Daseienden die ewige Wirkung der stets neuschaffenden Liebe, wo aus Altem Neues erbaut und zum großen Entwicklungsprozeß angetrieben wird, und zwar so lange fort, bis auch das letzte Materielle geistig geworden ist.
    [Sg.01_008,18] Was ihr also in den vier Elementen bildlich vor euren Augen seht, das ist der geistige Rundgang all Meiner Schöpfungsgedanken, es ist der Weg alles Geschaffenen, es ist auch euer Weg!
    [Sg.01_008,19] Denn auch in euch selbst, nämlich im geistigen
    Seelenmenschen, entwickeln sich vorerst die Gedanken; ohne gewisse oder bestimmte Tendenzen schweben sie im Gehirn, im Herzen, und warten des Anstoßes, sich zu etwas Gediegenem zu vereinen; sie sind wie die Luft, leicht beweglich und schnell ihre Form ändernd.
    [Sg.01_008,20] Sobald ihr dann einem Gedanken mehr nachhängt, sammeln sich um ihn seine nötigen Mithelfer, erzeugen und scheiden aus, was gleich dem Prozesse des Wassers ist – so die Ideen-Verbindung in der menschlichen Seele: die Ideen verwirklichen sich zur Tat, zu fest ausgeprägter Tat, gleich dem aus dem Wasser entstandenen Festland, welche Taten-Gesamtheit eigentlich den Geistesmenschen zu dem stempelt, was er in Meinem Reiche einst sein wird.
    [Sg.01_008,21] Nachdem aber die Tat als Produkt der Gedanken und Ideen ebenfalls auf andere einwirkt, so wird auch sie durch die geistige Zersetzung der Liebe in ihre ersten Uranfangstriebe entweder zur göttlichen, erhabenen oder zur bösen, niedrigen gemacht, wo sodann ihre Folgen auf ihren eigenen Urheber zurückfallen müssen; denn es gilt im Geistigen nicht die Vollziehung einer Tat, sondern das: unter welchen Beweggründen sie gedacht und zur Ausführung gebracht wurde.
    [Sg.01_008,22] Daher soll sich auch ein jeder Mensch vorher wohl besinnen, ehe er sich zur Tat entschließt, daß diese ja auf reinstem moralischem Grunde gebaut und ausgeboren ist, damit sie für ihn nie üble Folgen auf sein Bewußtsein haben kann, damit am Ende seines reinen Willens wegen, das Beste zu tun, die üblen Folgen, herbeigeführt durch Mißbrauch oder Mißverständnis, nicht auf ihn
    als Urheber, sondern auf den diese Tat zum eigenen Vorteil ausbeutenden Verwender fallen möge.
    [Sg.01_008,23] Ihr seht hier den geistigen Weg einer Tat, sie wie Luft, Wasser, Erde und Feuer den nämlichen Weg gehen, den Meine Schöpfungsgedanken, den die Materie und endlich auch Meine Geister sowie ihr als Geistesmenschen durchlaufen müssen.
    [Sg.01_008,24] Denn das geistige Kleid im Jenseits ist der Ausdruck der Gesamtheit der Gedanken, geformt zu Ideen, ausgebildet zur Tat und vergeistigt durch die Liebe.
    [Sg.01_008,25] So, Meine Kinder, wie die Luft der Träger alles künftigen Körperlichen, das Wasser die Gebärerin des festeren, solideren Ganzen ist, so sollen auch eure Gedanken, Ideen und Taten nur aus reinster göttlicher Quelle fließen, um einst durch die Liebe geläutert, vergeistigt, euch als Krone zu dienen, welche ihr als Produkt des irdischen Lebens mit ins andere Leben hinüber nehmt. Wie die Luft, als leicht beweglich, auch Stürme und Verwüstungen bringt, so auch die Flut der Gedanken, wenn diese nicht vorher reiflich überlegt, einer den andern überwältigen will; und wie die starken Bewegungen der Luft auch auf dem Meere große Wogen hervorrufen, so zeigt auch diese bildliche Folge in der Natur, daß auch stürmisch bewegte Gedanken nur aufgeregte Ideen hervorrufen, die selten etwas Gutes zur Folge haben.
    [Sg.01_008,26] Und wie endlich die Erde oft in ihren Eingeweiden durch heftige Erdbeben und vulkanische Ausbrüche erzittert, die teilweise Zerstörung und Verwüstung bringen, ebenso die unüberlegte Tat, als Produkt eines wirren Gedankenschwarmes und stürmischer Ideen, welche als unausgegorene Tat nie Segen verbreiten wird und seinem Urheber nur Reue hinterläßt.
    [Sg.01_008,27] Trachtet daher auch ihr, wie die vier Elemente, daß auch ihr euren Zweck so erfüllt wie Luft, Wasser, Erde und Feuer, das heißt, daß bei euch nur reine Gedanken geduldet werden, welche einem Menschen, als Meinem Ebenbild, stets würdig sind, daß eure Ideen stets menschenfreundlich, wie das Wasser, gern an andere abgeben, was denselben zum Besten gereichen kann, und sie dann als Taten das nämliche Produkt haben wie die feste Erdrinde, welche ausgeboren aus dem Wasser und dieses aus seiner erzeugenden Schwester, der Luft, dann dasteht, geziert mit allen Schönheiten, die eine liebende Hand eines Schöpfers hineinlegen konnte; damit auch eure Taten die zersetzende Liebe nicht zu scheuen haben, sondern wie die Erde beim Erzittern durch vulkanische Ausbrüche als Endresultat nur ihre eigene Tätigkeit erhöht, und das Gute euch als lohnendes Bewußtsein und das Schlechte den falschen Auslegern anheimfällt.
    [Sg.01_008,28] So folget Mir, folget in ihren Prinzipien euren vier Elementen und euer Geistesmensch wird einst ebenso im ganzen Maße das sein können, zu dem Ich ihn geschaffen habe, wenn er, gleich der Erde, seine Stürme und Revolutionen glücklich überstanden hat, die zu seinem geistigen Fortbestande ebenso notwendig waren wie jene großen Umwälzungen, die euer Erdball durchmachen mußte, ehe er das wurde, was er jetzt ist, das heißt: ein paradiesischer Garten, für Meine Kinder! Amen

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bzw. in dem Buch Erde und Mond von Jakob Lorber Kapitel 19 Erdbeben insbesondere Vers 02

  1. Kapitel – Die fühlende Haut der Erde.
    [Er.01_019,01] Was die fühlbare Haut der Erde betrifft, so ist diese von zahllosen, kreuz und quer laufenden Kanälen durchzogen, und zwischen diesen Kanälen gibt es wieder eine Menge große und kleinere Sammelplätze oder Behälter für allerlei aus dem Innern der Erde aufsteigende Flüssigkeiten, dann auch wieder solche Behälter, welche die retrograden Säfte aufnehmen und sie dann durch die schon bekanntgegebenen Rückgangskanäle in das Innerste der Erde zurückleiten.
    Diese Behältnisse haben, also wie die Seen auf der Oberfläche der Erde, verschiedene Gestaltungen; die meisten jedoch sind eiförmig. Diese Behältnisse dienen hauptsächlich dazu, daß die dahin gelangten Säfte in eine Art Gärung kommen, durch welche sie wieder wie chemisch geschieden und dann als geschieden wieder zu bestimmten Zwecken weitergeleitet werden. Diese Behälter jedoch sind nicht zu verwechseln mit jenen großen, unterirdischen Wasserbassins, aus denen schon das trinkbare Wasser auf die Oberfläche der Erde zum Vorschein kommt, und welche Bassins an manchen Stellen schon mit den sogenannten artesischen Erdbohrern erreicht werden können. Diese großen Wasserbassins befinden sich schon sämtlich in der unfühlenden Erdrinde, während die vorerwähnten Erdsäftebehälter noch alle in der fühlenden Erdrinde zu Hause sind. Welchen Zweck aber diese Behälter noch haben, werden wir auch im geistigen Teile gründlich durchschauen können.
    [Er.01_019,02] Das wäre einmal eine Beschaffenheit dieser Erdrinde; eine andere besteht in einer säulenähnlichen Unterstützung, auf der die ganze obere, unfühlende Erdhaut samt ihren Meeren, Seen und Bergen ruht. Diese Säulen basieren zunächst auf der festen Erde und ziehen sich von da wie ein Gerippe auf die Oberfläche der Erde herauf, sind aber nicht also fest wie die Steine auf der Oberfläche der Erde, sondern sie haben mehr eine knorpelartige Festigkeit, welche mit einem bedeutenden Grade von Elastizität verbunden ist, was auch notwendig ist, weil sich nicht selten zwischen der fühlenden und unfühlenden Haut der Erde jene euch schon bekannten Gase bilden, welche ganz bedeutende hohle Räume machen, die äußere Erdrinde oft bedeutend emporheben, diese dann nicht selten irgend örtlich auseinandertrennen und dadurch Erdbeben und gewaltige Orkane bewirken. Wären diese vorbenannten Stützen sehr fest, dann wäre es um die Oberfläche der Erde, und noch mehr um ihre Bewohner, bald geschehen; so aber, weil diese Stützen dehnbar sind, kann da weiter nichts geschehen, als daß irgend örtlicherweise auf der Oberfläche der Erde einige Sandkörner, manchmal einige Maulwurfhügel und manchmal einige gemauerte Schneckenhäuser der Menschen einen kleinen Leck bekommen.
    [Er.01_019,03] Diese dehnbaren Stützsäulen werden endlich in der
    unfühlenden Erdrinde derartig nach und nach fester, wie bei den Tieren die festen Knochen endlich auch in die Knorpel auslaufen, und also umgekehrt, wie nämlich die Knorpel nach und nach fester werden und endlich gar in die festen Knochen übergehen. Diese festen Knochen der Erde sind dann schon hier und da auf der Oberfläche der Erde als Urgestein ersichtlich, unter dem Namen Urkalk, auch Granit, mitunter auch Quarz. Diese Steinarten werden aber jedoch, je weiter herauf, desto mehr gemengt, somit auch desto unreiner, gröber, härter und spröder; ihre Ausläufer sind gewöhnlich die hohen Urgebirge, die sich in allen Teilen der Erdoberfläche recht deutlich von den anderen, später gebildeten Gebirgen, unterscheiden durch Form, Höhe und Masse. Die anderen Gebirge sind spätere Erscheinungen, deren Art der Entstehung euch schon bekannt ist, so wie auch, daß unter diesen Gebirgen, wie auch sonstigen Ländereien, sich unterirdische Wasserbassins vorfinden, die wieder, wie euch schon bekannt sein wird, durch eigene Säulen unterstützt sind, d. h. die Decke über diesen Bassins, damit sie natürlicherweise nicht irgend einstürze und dadurch ein großes Stück fruchtbaren Landes in einen See verwandle, was schon hie und da geschehen ist.
    [Er.01_019,04] Nun wäre nur noch zu erwähnen, woher das Meer zunächst die Hauptnahrung bekommt. – Zunächst bekommt es die Hauptnahrung von den vielen Säftebehältern in der fühlenden Haut, die gewisserart die eigentliche Harnblase der Erde bilden; dann bekommt aber das Meer auch von den zuletzt besprochenen, großen Wasserbassins durch alle die großen Flüsse und Bäche einen überaus bedeutenden Zuwachs, der äußerst notwendig ist, weil die aus der eigentlichen Urinblase der Erde aufsteigende Flüssigkeit zu sehr salzig ist und ohne Beimischung des süßen Wassers bald so sehr in eine feste Masse überginge, daß an der Stelle des Meeres nichts als lauter himmelansteigende Salzberge entstehen würden, welche die Luft mit der Zeit so sehr versäuern würden, daß darob kein lebend Wesen bestehen könnte; zugleich aber würde das auch bei der Erde selbst die gefährliche Krankheit der Urinsperre bewirken, wodurch die Erde in der kürzesten Zeit in den völligen Brand überginge, dann völlig stürbe und in solchem Zustande für kein lebendes Wesen zu tragen mehr tauglich wäre, so wenig als das Polareis tauglich wäre, ein lebendes Wesen zu progenerieren und dann zu erhalten.
    [Er.01_019,05] Nun wüßten wir auch das. Das Reich der Fossilien haben wir schon letzthin angezogen; so bleibt uns für die natürliche Betrachtung des Erdkörpers nichts mehr übrig als die Luft, welche die Erde in allem bis zu einer Höhe von zehn deutschen Meilen in drei hauptunterschiedlichen Sphären umgibt. Und so wollen wir nächstens diesen äußeren Teil der Erde noch durchgehen und wollen uns endlich, wenn wir den Äther werden erreicht haben, auf seinen Lichtschwingen in die Geisterwelt hinüberschwingen.

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